Kaiserschnittnarbe

Die Kaiserschnittnarbe


Jede Mutter die einen Kaiserschnitt gehabt hat, kommt anders mit der Kaiserschnittnarbe zurecht. Dies beziehe ich nicht nur auf die Schmerzen im Narbenbereich nach der Operation, sondern auch auf den psychischen Aspekt. Was Ihr tun könnt, damit der Wundheilung nichts im Wege steht und wie Ihr Euch mit der Narbe „anfreunden“ könnt, möchte ich Euch hier verraten.

Die Verweildauer im Krankenhaus nach einem Kaiserschnitt, ist von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Meistens gehen die Frauen heutzutage, wenn alles gut verläuft, zwischen dem 3. und 5. postoperativen Tag nach Hause. Klammern oder Einzelknopfnähte werden in der heutigen Zeit nur noch selten verwendet, meistens werden Kaiserschnittwunden mit einer intrakutanen Naht versorgt. Hier muss meistens nur der Knoten an beiden Enden der Naht gekürzt oder herausgezogen werden. Beides verursacht keine Schmerzen und kann auch von der Nachsorgehebamme zu Hause übernommen werden. Dies kann man in der Regel zwischen dem 7. und 10. Tag nach der Operation machen.

Wieder fit nach dem Kaiserschnitt

Es ist wichtig, dass Ihr nach einem Kaiserschnitt wieder schnell mobilisiert werdet. Das heißt, Ihr solltet innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation vor dem Bett gestanden haben und ein paar Schritte gelaufen sein. Auch in den kommenden Tagen ist Bewegung sehr wichtig, um Thrombosen vorzubeugen und wieder „fit“ zu werden. Allerdings solltet Ihr nicht vergessen, dass Ihr eine Bauchoperation hinter Euch habt und Euren Alltag zu Hause wieder langsam beginnen. Schweres Heben ist die ersten Wochen tabu! Am besten hört Ihr auf Euren Körper, dieser zeigt Euch, wann etwas zu viel ist, indem die Naht schmerzt oder geschwollen ist. In der Narbenumgebung finden sich oft bläuliche Hämatome, die in den kommenden Tagen abgebaut werden, wobei sie ihre Farbe von grün bis gelb wechseln. Beim betasten der Narbe kann man oft derbe, leicht geschwollene Bezirke (Gewebswasser-Ansammlungen) fühlen. Diese „Knubbel“ werden in den nächsten 2 bis 3 Wochen kleiner und weicher, bis sie sich ganz auflösen. Die Narbenumgebung kann sich auch taub oder pelzig anfühlen. Dies rührt von der Durchtrennung kleiner Hautnerven her, dieses Taubheitsgefühl wird sich in den nächsten Wochen bis Monaten verbessern.

Was muss ich bei einer Kaiserschnittnaht beachten?

  • Esst und trinkt wenn Ihr Hunger habt! Wenn eine Frau nach einem Kaiserschnitt sofort ausreichend trinkt und feste Nahrung zu sich nimmt, kann sie meistens in den ersten 2 Tagen nach der Operation von selbst auf Toilette gehen.
  • Tragt nach der Operation keine engen Hosen oder Unterhosen, deren Bund auf Eurer Narbe reibt. Lockere Kleidung, Baumwollunterwäsche, eine Nummer größer als sonst wäre jetzt optimal. Eine Alternative sind auch die netten Netzhöschen aus der Klinik.
  • Wenn Euch eine Rötung oder eine extreme Schwellung auffällt oder Ihr starke Schmerzen habt, zeigt Eure Narbe einer Hebamme oder einen Arzt.
  • Es ist kein Problem, wenn die Kaiserschnittnarbe nass wird. Trocknet sie nach dem Duschen durch sanftes Tupfen vorsichtig ab.
  • Wie oben schon erwähnt, solltet Ihr nicht schwer heben und Euren Alltag langsam angehen lassen. Gönnt Euch Ruhe wenn Ihr erschöpft seid oder die Naht „zwickt“.

Was kann ich tun, um die Narbe zu pflegen?

Eine täglich ausgeführte Narbenpflege erleichtert und beschleunigt den Heilungsprozess. Mit der Narbenpflege kann, wenn es nicht weh tut, ab dem 10. Tag nach der Operation begonnen werden. Einige Frauen fühlen sich durch einen Kaiserschnitt nicht nur „äußerlich“, sondern auch „innerlich“ verletzt. Gerade hier ist es wichtig, die Narbe zu versorgen um sich mit ihr anzufreunden.

  • Massiert vorsichtig beide Seiten der Narbe mit Calendula-Salbe und Johanniskrautöl. Dies 2 – 3-mal am Tag. Die Salbe und das Öl wirken wundheilend, entzündungshemmend und narbenregulierend.
  • Nachdem die Wunde geschlossen ist, könnt Ihr auch das Narben-Gel von WALA benutzen. Bei der Behandlung mit dem Narben-Gel, setzt Ihr Euch mit der Narbe auseinander, sie wird besser durchblutet und heilt schneller ab. Tragt das Gel 1- bis 2-mal täglich dünn auf die Narbe.
  • Mit einer weichen Babybürste können leichte Kreisbewegungen oder Bürstenstriche über das Narbengebiet gemacht werden. Dies fördert die Durchblutung und Regeneration der Hautsensibilität.
  • Die Narbenmassage kann entweder in kreisenden Bewegungen mit der Hand oder den Fingern durchgeführt werden. Oder Ihr beginnt an einem Narbenende. Je ein Finger 2 cm ober- bzw. unterhalb der Hautnarbe auflegen. Die Finger sollten etwas versetzt zueinander liegen, nicht direkt gegenüber. Nun verschieben beide Finger die Haut sanft in Richtung Narbe, bis sie in der Mitte nebeneinander liegen. Dann die Finger abheben und 2 cm weiter wieder auflegen um erneut zur Narbe hin zu schieben. So wird der gesamte Nahtverlauf behandelt.

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