Die ersten Wochen verschlief der Bub nahezu komplett (fast 20 Stunden pro Tag) und ich war ganz erstaunt wie müde so ein Baby sein kann. Da er sich regelmäßig zum Trinken meldete und in den Wachphasen einen fitten Eindruck machte, ließ ich ihn einfach schlafen. Er schien Erholung und viel Schlaf zu brauchen, was sich mit zunehmendem Alter leider veränderte.
Das Baby im eigenen Rhythmus lassen
Ich bin kein großer Freund davon, das Schlafverhalten von Babys zu manipulieren, weil sie am besten wissen, wann sie müde sind und wie viel Schlaf sie benötigen. Es gibt aufgeweckte Babys, die mit wenigen Stunden Schlaf am Tag auskommen und kleine „Pennrüben“ wie unser Bub – es gibt die Lerchen, die sehr zeitig am Morgen wach werden und die Eulen, die erst spät abends zur Ruhe kommen. Ich behielt unsere Kinder und ihren Schlafbedarf gut im Blick und achtete lediglich darauf, dass sie schlafen konnten, sobald sie Müdigkeit signalisierten. Wird der Bub unruhig und quengelig, gähnt er und reibt er sich die Augen, dann stille ich ihn in den Schlaf oder packte ihn in ein Tragetuch. Dann darf er solange schlafen, bis er von alleine wieder erwacht.
Rhythmus im ständigen Wechsel
Die meisten Babys (und so auch meine Kinder) verändern ihr Schlafverhalten und den Schlafrhythmus in den ersten Lebensmonaten sehr häufig. Zeichnete sich bei unserem Knaben ein gewisser Schlafrhythmus ab, wusste ich, dass ich mich gar nicht erst daran gewöhnen brauche, weil dieser spätestens mit dem nächsten Wachstumsschub passé sein würde. So war es dann auch. Zuerst betrugen seine Wachphasen maximal 30 Minuten, irgendwann eine Stunde. Mit drei Monaten schlief er noch 4-5 Mal am Tag, mittlerweile reichen ihm 2-3 Schlafeinheiten. An manchen Tagen beginnt seine Nachtruhe vor 19 Uhr, dann springt er wieder bis 21 Uhr herum. Diese Unbeständigkeit ist ziemlich anstrengend, vor allem weil Thomas und ich ja beide selbstständig (von zu Hause aus) arbeiten, aber von unserem Mädchen weiß ich, dass es irgendwann besser wird.
Strukturierter Tagesablauf
Das einzige, wodurch der Rhythmus des Kleinen unweigerlich bestimmt wird, ist unser Tagesablauf. Die Große wacht beispielsweise zwischen 6 Uhr und 6.30 Uhr auf und zwar mit Pauken und Trompeten, so dass der Kleine meist ebenfalls zu dieser Zeit die Augen öffnet. Nur in den ersten Wochen ließ er sich von ihrem Lärm nicht beeindrucken und schlief tief und fest weiter. Mittlerweile starten wir alle fast immer gleichzeitig in den Tag – mit einem leckeren, gemeinsamen Frühstück. Außerdem essen wir gegen 18 Uhr gemeinsam das Abendbrot und zwischen 19 Uhr und 19.30 Uhr bringen wir unsere Tochter in der Regel zu Bett. Die gemeinsame Mahlzeit und das anschließende „Herunterfahren“ machen den Knaben meist so schläfrig, dass auch er bereit ist für seine Nachtschicht.
Unterschied zwischen Tag und Nacht?
Der Bub schlief von Geburt an nachts ohne längere Wachphasen, vielleicht weil ich darauf achtete, dass die Schlafumgebung am Abend und in der Nacht dunkel und ruhig ist bzw. dunkler und ruhiger als am Tag. Und ich sorgte dafür, dass Schlafunterbrechungen (durch Wickeln und Stillen) so ruhig und schnell wie möglich erfolgen.
Babys brauchen uns auch nachts
Meist lege ich den Kleinen an, sobald er sich meldet und er schläft dann nach wenigen Minuten friedlich an der Brust weiter. Von Durchschlafen kann hier zwar noch lange keine Rede sein, aber ich weiß, dass nächtliches (auch häufiges) Aufwachen völlig normal und keineswegs besorgniserregend ist, was mir hilft, mich nachts ohne schlechtes Gewissen an mein Baby zu kuscheln und diese kostbare Zeit zu genießen (siehe „Warum Babys nicht durchschlafen“).