Alleine fliegen mit Kleinkind und Baby


Letzte Woche flog ich mit meinen Kindern von Düsseldorf nach Dresden, um meine Familie zu besuchen, die den Bub bislang noch nicht gesehen hat, obwohl er bereits 8 Monate alt ist. Das war ein aufregender Trip, den ich lieber gemeinsam mit Thomas  unternommen hätte, doch er musste leider arbeiten.

Zwei Kinder im Auto? Lieber nicht!

Ich überlegte bereits im Frühjahr wie ich die knapp 550 km wohl am besten und schnellsten mit den Kindern bewältige. Letztes Jahr fuhr ich hochschwanger mit der Großen im Auto in den Osten, um meinen Kugelbauch mit Stolz zu präsentieren. Damit sie mich nicht fünf Stunden lang anmeckert vor Langeweile, plante ich die Reise in Etappen. Wir fuhren nach dem Frühstück los und ich steuerte zwei Zwischenziele – den Grugapark in Essen und ein Schwimmbad 150 Kilometer weiter – an, was uns einen schönen Tag bescherte, das Mädchen müde machte und mir die Restfahrzeit ungemein verkürzte. Mit Kleinkind und Baby gestaltet sich solch ein ausgedehnter Tagestrip mit dem Auto jedoch wesentlich schwieriger, schließlich haben beide unterschiedliche Bedürfnisse. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass der Bub nicht während der Fahrt schläft und dann müsste ich im schlimmsten Fall zwei Kinder ablenken (statt mich auf den Verkehr zu konzentrieren) oder dauernd anhalten.

Nur ein kurzer Flug…

Da ich mich nicht auf mein Glück (mit zwei schlafenden Kindern die Strecke durchfahren zu können) verlassen wollte, entschied ich mich für einen Flug. Die Fahrt zum Düsseldorfer Flughafen dauert 30 Minuten, die Flugzeit etwa eine Stunde und die Fahrt zu meiner Familie nochmal 40 Minuten. Und weil ich bereits viele Monate im Voraus buchte, ergatterte ich Tickets zum Schnäppchenpreis. Das Fliegen ist unterm Strich zwar nicht weniger anstrengend für die Kinder, aber es kommt weniger Langeweile auf, weil sie verschiedene „Stationen“ sehen und sie sich zwischendurch bewegen können. Den Kleinen ließ ich beispielsweise im Wartebereich des Flughafens krabbeln. Danach sah er zwar aus wie eine frisch benutzte Fusselrolle, aber zumindest hatte er Spaß. Die Sachen konnte ich ja waschen…

Was gibt es zu beachten?

  • Bei Inlandflügen reicht es 30-50 Minuten vor Abflug am Check-In zu sein. Die genauen Annahmeschlusszeiten könnt ihr bei den Flughäfen bzw. eurer Airline erfragen.
  • Wer mit Baby fliegt, kann sich die Plätze in der ersten Reihe reservieren lassen. Entweder online oder telefonisch – ebenfalls direkt bei der Airline.
  • Für das Baby darf eine Flasche Wasser (auch unverschlossen) mit ins Handgepäck.
  • Es ist auf den meisten Flughäfen möglich den eigenen Buggy mit in den Flieger zu nehmen. Falls nicht, wird er als Sperrgepäck aufgegeben und ein Leihbuggy zur Verfügung gestellt.
  • Erkundigt euch im Vorfeld, ob die mitfliegenden Kinder ein gültiges Reisedokument benötigen. Mit meiner Tochter flog ich 2012 nach Hamburg und benötigte keinen Pass, dieses Jahr verlangte Airberlin auch für meine Kinder ein Reisedokument.
  • Im Handgepäck sollten neben Windeln und Feuchttüchern auch Wechselsachen für alle und ein paar Spielzeuge (Bücher, Rasseln, Hörbücher) enthalten sein (siehe auch „Sommerurlaub mit Baby Checkliste“)

Hilfe von allen Seiten

Die Reise war zwar abenteuerlich und ich froh, als wir wieder heimatlichen Boden unter den Füßen spürten, doch die Flüge waren nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte. Zum einen, weil der Bub sowohl die Hin- als auch die Rückreise friedlich verschlief. Zum anderen, weil wir ständig von allen Seiten Hilfe angeboten bekamen. Ein Beamter führte uns bei der Sicherheitskontrolle an den wartenden Leuten vorbei zu einer separaten Schranke. Zwei weibliche Sicherheitsbeamte flirteten mit dem Knaben, damit ich in Ruhe meine Sachen wieder verstauen konnte. Die Stewardessen überschlugen sich förmlich, um mich unterstützen zu können und auch „einfache“ Passagiere reichten uns helfend ihre Hand.

Noch mal? Na klar!

Das Fliegen ist für mich eine wunderbare Option meine Familie auch ohne Thomas zu besuchen und ich werde das im kommenden Jahr sicherlich wiederholen. Urlaub mit Papa ist zwar immer erholsamer für mich, aber bevor wieder so viele Monate vergehen bis ich meine Mama und meine Geschwister wieder sehe, steige ich lieber noch einmal alleine mit den Kindern in den Flieger.

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