Die Becherfütterung ermöglicht und fördert die Koordination von Saugen/Schlucken/Atmen und führt zu einer frühen, positiven oralen Erfahrung. Außerdem erfordert sie wenig Energie von Seiten des Kindes. Die Becherfütterung befriedigt nicht das Saugbedürfnis des Säuglings. Da Euer Kind aber gerne saugt, ist die Chance, dass es danach an Eure Brust geht, größer.
Für wen ist die Becherfütterung geeignet?
- Sie ist geeignet für Frühgeborene.
- Für Kinder, die Schwierigkeiten beim Anlegen haben, zu schwach oder neurologisch beeinträchtigt sind.
- Für Mütter mit Hohlwarzen.
- Situationen, in denen Stillen vorübergehend nicht möglich ist.
Anleitung zur Becherfütterung
- Setzt Euer Baby so aufrecht wie möglich auf Eurem Schoß oder in eine Wippe.
- Legt ihm ein Lätzchen oder eine Windel um den Hals, weil am Anfang immer etwas daneben geht.
- Füllt nur wenig Milch (am besten Muttermilch oder Säuglingsersatznahrung) in ein kleines Gefäß. Zum Beispiel könnt Ihr einen Medikamentenbecher ohne scharfen Rand oder einen speziellen Baby-Trinkbecher von Medela dafür verwenden.
- Legt den Rand des Trinkgefäßes soweit auf die Unterlippe, bis die Mundwinkel vom Becher berührt werden. Es ist wichtig, dass Ihr dabei keinen Druck ausübt. Dann neigt Ihr den Becher so weit, dass die Flüssigkeit die Lippen berührt und Euer Kind mit der Zunge die Milch aufschlabbern kann. Ihr dürft niemals Eurem Kind die Milch in den Mund schütten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich Euer Kind verschluckt!
- Lasst Eurem Kind Zeit zum Schlucken! Dazu neigt Ihr einfach den Becher etwas weniger. Bitte setzt den Becher nicht ständig ab, sonst wird Euer Baby nervös!
- Setzt den Becher nur zum Nachfüllen ab. Dabei könnt Ihr beruhigend mit dem Kind sprechen, zum Beispiel dass es gleich weiter geht.
- Nehmt Euer Baby am Ende der Mahlzeit oder zwischendurch hoch, dass es die Chance hat ein Bäuerchen zu machen.
Am Anfang erfordert die Becherfütterung etwas Geduld von Mutter und Kind. Sobald die Technik beherrscht wird, ist die Fütterungsmethode effektiv und schnell. Studien zeigen, dass die Stillrate bei Frühgeborenen durch die Becherfütterung von 1 % auf 58 % gesteigert werden konnte.
Kann man auch statt mit dem Becher, mit dem Löffel füttern?
Löffelfütterung eignet sich immer dann, wenn nur geringere Mengen zugefüttert werden müssen. Auch hier sollte Euer Kind aktiv sein und nicht die Flüssigkeit in den Mund gegossen bekommen.
Ein Kommentar zu Alternative Zufütterungsmethoden: Die Becherfütterung