Seit unser Kleiner 6 Monate alt ist, kann er krabbeln. Die neue Mobilität brachte ganz neue Perspektiven mit sich und für einige Wochen war unser Zuhause wieder richtig interessant für ihn. Er wollte nun selbst alles erkunden, was er sonst nur von unserem Arm aus sehen hatte können. Doch nach einiger Zeit schien ihm das zu langweilig zu werden. Er wollte beschäftigt werden bzw. hat immer öfter seinen Unmut geäußert. Oft sind wir deshalb unterwegs bei Freunden, in der Krabbelgruppe oder in Eltern-Kind-Cafés. Trotzdem gibt es Zeiten, in denen wir zu Hause sein „müssen“.
Hier könnt ihr meine Tipps lesen, was man mit einem krabbelnden Säugling so alles anstellen kann, um ihn auf Trab zu halten.
Neue Alltagsgegenstände untersuchen lassen
Sein Spielzeug kennt er mittlerweile in- und auswendig. In meinen Augen macht es auch wenig Sinn, ständig neues zu kaufen – nach einiger Zeit wird er auch das in der Ecke liegen lassen. Man könnte nun mit einer Freundin mit Baby in ähnlichem Alter Spielzeug tauschen – oder man funktioniert einfach Alltagsgegenstände um. Die Dinge, mit denen Mama und Papa täglich zu tun haben, sind nämlich ohnehin viel interessanter. Manche davon eignen sich natürlich nicht für Babys, weil sie gefährlich sind, verschluckbare Kleinteile enthalten oder aus Plastik (nicht speichelfest) oder Papier.
Allerdings gibt es genug Gegenstände, vor allem in der Küche, die den Kriterien entsprechen: Kochlöffel aus Holz oder Metall, Töpfe und Pfannen, leere oder halbvolle Wasserflaschen, Keksdosen, Tupperware, Schüsseln, Wäsche, Waschmaschine, Wäschetrommel, Vorhänge, etc. etc. Wenn ihr die Augen offen haltet, werdet ihr auch in eurem Haushalt genügend finden, womit euer Baby bedenkenlos spielen kann. Wichtig ist, dass die Gegenstände regelmäßig wechseln, sonst flacht das Interesse irgendwann ab, wie bei Spielzeug.
Musik hören, singen und tanzen
Habt ihr eurem Baby schon mal ein Kinderlied vorgesungen? Oder eins über YouTube / Spotify abgespielt und mit ihm auf dem Arm dazu getanzt? Wenn ja, wisst ihr, wie fröhlich das macht – nicht nur das Baby, sondern auch uns selbst! Musik ist gut für die kognitive Entwicklung und Mamas Stimme liebt ein Kind ja ohnehin. Bei mir hat es viele Jahre gedauert, bis ich realisiert habe, dass meine Mutter nicht in einem Musical auftreten könnte, weil sie die schönste Stimme der Welt hat.
Mitkrabbeln
Sobald sie am Boden sind, sehen die Kleinen uns nur von unten. Unerreichbar weit weg. Das Nörgeln und Ziehen am Hosenbein hört bei uns in dem Moment auf, in dem ich mich auf gleicher Höhe mit ihm befinde. Das bedeutet oft, dass ich ihn hochhebe, oft aber eben auch, dass ich mich auf den Boden begebe. Wenn ich ein wenig herumliege oder sitze, ist er meist schon zufrieden. Richtig Freude kommt aber auf, wenn ich dasselbe mache, wie er: krabbeln. Am besten noch ausgelassen, schnell und laut. Dann krabbelt er auch ganz schnell, juchzt und strahlt vor Freude. So spielen wir dann ein wenig „fangen“ auf dem Boden und immer, wenn ich ihn erwische, wird er durchgekitzelt.
Boxen zusammenstellen
Babys lieben es, Sachen auszuräumen, keine Ahnung warum. Und richtig Spaß macht es, wenn sie die Sachen, die sie ausräumen, noch nicht so gut kennen. Deshalb gibt es bei uns in der Wohnung ein paar Körbchen bzw. Boxen, die er nur ab und zu untersuchen darf. Eine davon enthält z.B. meinen Schmuck aus Studentenzeiten – darunter sind viele Dinge aus Naturmaterialien, z.B. Muscheln oder Samen, und natürlich verschluckbare Kleinteile. Deshalb darf er da nur ran, wenn ich ihn beaufsichtige.
Vorlesen
Seit er ca. 9 Monate alt ist, interessiert er sich für Bücher. Obwohl er sonst einen unglaublichen Bewegungsdrang hat und so gut wie nie stillhalten kann, setzt er sich mit einem Buch ganz gemütlich auf meinen Schoss und hört zu. Fühlbücher und alles, wo man Fensterchen auf und zu klappen kann sind momentan sehr hoch im Kurs, genauso wie Bücher mit Tierabbildungen. Ich sage ihm dann immer, wie das Tier heißt und was es für einen Ton macht.
Neue Räume öffnen
Wir haben in unserer Wohnung eine Loggia, die er bis vor kurzem nie zu Gesicht bekommen hat. Sie hat uns nämlich hauptsächlich als Abstellkammer gedient und war weder kindersicher noch sauber. Dann habe ich dort aufgeräumt und gewischt und seine Freude war groß. Er liebt es, neue Räume zu erkunden – im Treppenhaus z.B. könnten wir Stunden verbringen. Allerdings ist das Haus sehr hellhörig und nach einer Weile möchte ich die Nachbarn nicht länger durch seine schrillen Freudenschreie stören.
Insgesamt ist für ein Baby mit 10 Monaten also alles interessant, was neu ist. Das liegt natürlich daran, dass die Kleinen in dem Alter immer bewusster die Welt erkunden und neue Erfahrungen sammeln. Das ist wichtig für die Ausbildung der Synapsen im Gehirn. Je mehr Abwechslung euer Baby bekommt, desto mehr fördert ihr es also.