geburt mit pda: komplett schmerzfrei?

Geburt mit PDA: komplett schmerzfrei?


Wie eine Periduralanästhesie gelegt wird und wie sie wirkt, habe ich Euch schon in meinem letzten Artikel erklärt. Heute hoffe ich, dass ich Euch weitere offene Fragen über die Geburt mit PDA erklären kann.

Wann ist der richtige Zeitpunkt eine PDA zu legen?

Am besten ist es, wenn Ihr eindeutig unter der Geburt seid, dass heißt der Muttermund schon etwa 3-4 cm geöffnet ist. In speziellen Fällen kann man eine PDA aber auch schon legen, wenn der Muttermund noch nicht so weit offen ist. Beim ersten Kind ist es meistens lange möglich, eine PDA zu legen. Bei Mehrgebärenden kann der Punkt, an dem keine PDA mehr möglich ist, auch mal schneller da sein. Wenn Ihr als Mehrgebärende eine Periduralanästhesie in Betracht zieht, teilt dies ruhig schon frühzeitig Eurer Hebamme im Kreißsaal mit.

Habe ich eine komplett schmerzfreie Geburt mit PDA?

Kein Anästhesist garantiert Euch eine komplette Schmerzfreiheit. Dies ist auch nicht beabsichtigt. Eine Geburt mit einer Periduralanästhesie ist keine schmerzfreie Geburt, sondern in der Regel eine schmerzarme! Gerade am Schluss einer Geburt solltet Ihr den Druck des kindlichen Köpfchens spüren, da Ihr die Geburt Eures Babys aktiv unterstützen solltet. Dies könnt Ihr nur, wenn Ihr wisst, was Euer Körper von Euch möchte.

Leider lässt sich die PDA nicht in allen Fällen sehr leicht legen. Gerade bei übergewichtigen Frauen fällt es den Ärzten oft schwer, die richtige Stelle für den Katheter zu finden. Außerdem ist das eine reine „Gefühlssache“, da ja niemand in Euren Rücken schauen kann. In seltenen Fällen kann der Schmerzkatheter nur einseitig liegen oder auf einer Seite besser wirken als auf der anderen. Dies liegt daran, dass der Katheter auf eine Seite gerutscht ist. Meistens können die Anästhesisten eine besser Wirkung erlangen, indem sie den Katheter etwas zurückziehen.

Über die Dauer der Anästhesie kann es an Euren Beinen zu einem Taubheitsgefühl kommen. Das Wärmeempfinden ist herabgesetzt, aus diesem Grund solltet Ihr bei liegender PDA niemals eine Wärmflasche an den Füßen liegen haben. Es kam schon häufiger zu Verbrennungen. Außerdem kommt es meistens zu einer Beeinträchtigung der Muskelkraft. Das heißt, Ihr werdet mit PDA keinen „Marathon“ mehr laufen können. Vor dem Bett stehen können aber die meisten Frauen, nur selten müssen die Frauen die ganze Zeit liegen.

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Was sind die Nebenwirkungen einer PDA?

Wie bei allen Eingriffen, kann es auch beim Legen einer PDA zu Nebenwirkungen kommen. Diese sind aber sehr selten. Trotzdem ist der Anästhesist dazu verpflichtet, Euch über diese aufzuklären.

  • Gelegentlich kann es zu einem Blutdruckabfall kommen. Aus diesem Grund sollte der Blutdruck regelmäßig überprüft werden. Sollte dies vorkommen, kann man Euch aber ein Medikament dagegen geben.
  • Selten klagen die Frauen nach der Geburt teils über starke Kopfschmerzen, die meistens nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden.
  • Schwerwiegende Zwischenfälle, wie allergische Reaktionen oder Nervenschäden, sind extrem selten. Ich kann mich in 11 Jahren Geburtshilfe zum Glück an keinen einzigen Fall erinnern.

Mein persönlicher Tipp…

Geht offen in die Geburt, vor allem wenn es Euer erstes Kind ist und Ihr nicht wisst, was auf Euch zukommt. Ihr werdet sehen, wie Ihr mit den Wehen zurechtkommt. Vielleicht kommt Ihr ja gut mit etwas Schmerzmittel oder alternativer Schmerzlinderung zurecht und wenn nicht, wisst Ihr ja, dass es den Rettungsanker PDA gibt!

Zum Weiterlesen:

Sieh Dir auch unser Video mit Hebamme Anna-Maria zum Thema „Geburt mit PDA“ an:

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