In meinem letzen Beitrag habe ich Euch schon drei Tipps zur Wehenanregung gegeben. Heute möchte ich Euch weitere Tipps verraten und solche, die ich Euch nicht empfehlen kann.
1. Wehen anregen mit Geschlechtsverkehr
Sex fördert einen Geburtsbeginn erst, wenn Euer Baby schon bereit ist zur Welt zu kommen! Aus diesem Grund ist Sex während einer unauffällig verlaufenden Schwangerschaft kein Problem. Wenn Ihr unter vorzeitigen Wehen leidet, solltet Ihr allerdings keinen Geschlechtsverkehr haben. Durch Sex wird das wehenfördernde Hormon Oxytocin gebildet, vor allem wenn Ihr einen Orgasmus habt. Außerdem enthält Sperma Prostaglandine, das sind Hormone, die unter anderem den Gebärmutterhals weich machen, damit er sich besser zurückziehen und öffnen kann. Auch für den Fall eines Blasensprungs rate ich Euch von Geschlechtsverkehr ab!
2. Kräutertee
Eine schöne Tasse Tee kann nicht nur entspannend wirken, sondern auch Wehen anregen. Es gibt Kräuter und Gewürze, denen als Tee eine stimulierende Wirkung auf die Gebärmutter nachgesagt wird. Dies sind zum Beispiel: Himbeerblätter, Brombeerblätter, Zimt, Ingwer, Zitronenverbene, Nelke, Eisenkraut.
3. Alternative Methoden, wie zum Beispiel Fußreflexzonentherapie
Alternative Methoden wie Fußreflexzonentherapie, Akupunktur oder auch homöopathische Unterstützung können helfen, Wehen zu fördern. Sucht Euch bitte Fachpersonal, das die Fußreflexzonentherapie oder Akupunktur durchführt. Außerdem solltet Ihr nicht einfach irgendwelche Globuli einnehmen, sondern Euch von einer extra dafür ausgebildeten Hebamme für Homöopathie beraten lassen.
4. Häufige Tipps, die ich Euch nicht empfehle…
Womöglich stoßt Ihr auf Tipps, wie Treppenlaufen, Brustwarzenstimulation, Nelkenöltampon oder Wehencocktail. Diese erkläre ich hier bewusst nicht näher, weil ich diese Methoden nicht weiterempfehlen möchte. Treppenlaufen bringt meiner Meinung nach gar nichts, Ihr powert Euch nur sehr schnell aus und ihr verliert wertvolle Kraft. Die Brustwarzenstimulation muss sehr häufig durchgeführt werden und kann somit für die Frau unter Umständen unangenehm und anstrengend sein. Ein Tampon mit Nelkenöl kann – falsch angewendet – ätzend wirken. Der Wehencocktail besteht in der Regel aus Fruchtsäften, Rizinusöl und sogar Alkohol. Diese Zutaten sollen Wehen auslösen, indem sie die Darmtätigkeit anregen und zu Durchfall führen. Sehr häufig kommen nachts Frauen, die einen Wehencocktail getrunken haben, mit Kreislaufproblemen, starken Schmerzen, Dauerkontraktionen und Darmkrämpfen zu uns in die Klinik – ohne dass es zu einer Wirkung am Muttermund gekommen wäre! Manchmal sind auch schlechte, kindliche Herztöne die Folge.
Bitte besprecht mit Eurer Hebamme, ob es in Eurem Fall sinnvoll ist, einen der oben genannten Tipps durchzuführen, bzw. ob Ihr und Euer Baby wirklich geburtsbereit seid. Das Wichtigste ist: geduldig sein!