Psychische Folgen Kinderwunsch

Wenn der Kinderwunsch krank macht – Psychologische Folgen


Du wünschst Dir nichts sehnlicher als schwanger zu werden, aber es klappt einfach nicht? Dann ist ganz wichtig: Ruhe bewahren. Und einige Tipps beachten. Denn psychischen Stress kannst Du in dieser Situation nicht gebrauchen.

Was passiert bei einem sehr großen Kinderwunsch mit der Psyche?

Ein sehr starker unerfüllter Kinderwunsch und die Psyche betroffener Paare hängen untrennbar miteinander zusammen. Für viele Paare ist es sehr belastend, wenn sich der Wunsch nach Nachwuchs nicht erfüllen will. Ein großer Teil des Lebens dreht sich dann um dieses Problem und alles Andere rückt in den Hintergrund. Dieser Zustand kann so schlimm werden, dass das Gemüt darunter leidet. In seltenen Fällen kann es auch zu depressiven Zuständen kommen. Auch das Selbstbewusstsein sinkt drastisch – sowohl beim Mann als auch bei der Frau. Beide Seiten machen sich Gedanken darüber, wer die „Schuld“ trägt. Möglicherweise stellen sie sich selbst und ihre gesamten Ziele und Wünsche infrage.

Lasst es aber nicht so weit kommen, wenn Ihr davon betroffen seid! Schließlich leidet Ihr auch so schon unter der Situation. Besonders als Frau. Laut der „Süddeutschen Zeitung“ hat eine dänische Studie mit mehr als 98.000 teilnehmenden Frauen ergeben, dass das Risiko einer psychischen Erkrankung bei denen, die ungewollt kinderlos bleiben, gegenüber anderen Patientinnen um etwa 18 Prozent höher sei.

Aber auch andersherum hängen Psyche und Kinderwunsch zusammen: Klappt es mit einer Schwangerschaft nicht, kann das in gewissem Maße auch psychisch bedingt sein.

Psychisch mitbedingte Fertilitätsstörung

Ein Paar, das mit einem unerfüllten Kinderwunsch lebt, kann in einigen Fällen auch selbst daran beteiligt sein, dass es nicht zur Schwangerschaft kommt. Meist passiert dies durch (unbewusste) psychische Probleme. Diese können zum Beispiel folgende sein:

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  • Das betroffene Paar übt trotz Aufklärung durch den Arzt ein Fruchtbarkeit schädigendes Verhalten aus (etwa durch die Ernährungsweise (Über- oder Untergewicht und Essstörungen), Hochleistungssport, Medikamentenmissbrauch oder anderes).
  • Es hat keinen Geschlechtsverkehr an den fruchtbaren Tagen.
  • Das betroffene Paar hat einer Kinderwunschtherapie zwar zugestimmt, beginnt sie aber nicht oder schiebt sie aus irgendwelchen Gründen immer wieder auf.

Gibt es Folgen?

Nicht selten führt das Problem der Kinderlosigkeit zwischen Partnern zum Streit, im schlimmsten Fall zur Trennung. Dann kann das Problem nicht gelöst werden und Ihr gebt Euch gegenseitig die Schuld, entfernt Ihr Euch voneinander. So kann aber das eigentliche Problem nicht gelöst werden und Ihr macht Euch das Leben noch schwerer als sowieso schon.

Was kann man tun, um diesen Problemen vorzubeugen?

Besser als sich gegenseitig runterzuziehen oder das Thema gar totzuschweigen ist es, offen über die Probleme zu reden, miteinander und auch mit Nahestehenden. Erster Schritt, um Euch von dem Problem des zu starken Kinderwunsches zu lösen: Setzt Euch gemeinsame Ziele und versucht, Eure Gedanken nicht nur vom Kinderwunsch bestimmen zu lassen. Was gibt es sonst noch Schönes in Eurem gemeinsamen Leben? Schließlich habt Ihr doch vor dem Wunsch auch glücklich zusammengelebt. Konzentriert Euch auf gemeinsame Hobbys, genießt die Zweisamkeit. Und lasst es auch in Bezug auf den Geschlechtsverkehr entspannter angehen. Denn verkrampft Ihr Euch zu sehr und seht das Ganze nur noch als Mittel zum Zweck, leidet das gesamte Leben darunter.

Zudem solltet Ihr Geduld haben und rational an die Sache herangehen. Wie sieht es zum Beispiel mit Eurem Alter aus? Die Fruchtbarkeit nimmt mit dem Alter der Frau nämlich ab und es dauert oft länger schwanger zu werden. Bei Frauen zwischen 19 und 25 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft pro Zyklus bei etwa 30 Prozent, zwischen 25 und 33 Jahren nur noch bei etwa 18 Prozent. Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten oder auch Übergewicht können weitere problematische Faktoren bei Fruchtbarkeitsstörungen sein. Schließt am besten vor einer geplanten Schwangerschaft aus, dass Ihr selbst die Probleme verursacht.

Auch der Beruf kann einen Einfluss auf einen unerfüllten Kinderwunsch haben. Berufe, die mit erhöhter Schadstoffbelastung einhergehen (z. B. Zahnarzthelferin, Schweißer) können die Fruchtbarkeit einschränken. Sollten all diese Gegebenheiten ausgeschlossen sein und die betroffene Frau wird nach regelmäßigen Versuchen innerhalb eines Jahres nicht schwanger, solltet Ihr Euch Hilfe suchen. Denn so steigt die Chance auf einen Erfolg und Ihr bekommt professionelle Unterstützung. Seid Ihr verheiratet, bekommt Ihr bei einer Kinderwunschbehandlung auch finanzielle Hilfe von der Krankenkasse.

Weiterführende Hilfe

Natürlich ist es nicht leicht, einen unerfüllten Wunsch nach einem Kind und die damit verbundenen psychischen Belastungen allein zu verarbeiten. Vor allem Paare, die sich bereits vergeblich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen und psychisch stark unter der Kinderlosigkeit leiden, sollten darüber hinaus über psychotherapeutische Angebote oder psychosoziale Kinderwunschberatung nachdenken und sich gemeinsam über einen Plan B austauschen.

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