Der Weg vom Brabbeln zum ersten richtigen Wort ist weit. Erfahre hier, wie und wann Dein Baby sprechen lernt und wie Du Dein Kind beim Sprechen lernen begleiten und unterstützen kannst.
Was die Stimme der Eltern mit dem Spracherwerb zu tun hat
Deine Stimme ist Deinem Baby schon vor der Geburt vertraut, denn es konnte sie schon im Mutterleib kennenlernen. Sobald Dein Kind auf der Welt ist, verknüpft sein kleines Gehirn Deine Sprachmelodie mit Deiner Mimik und Gestik – und das schon weit vor dem ersten Gebrabbel.
Vom Brabbeln zum ersten Wort
Die meisten Kinder sprechen mit ca. 4 Jahren flüssig und verständlich. Dabei beginnt die Entwicklung der Sprache mit einfachen Lauten („oh“, „ah“), steigert sich in Silben („ma“, „da“, „ba“), die wenig später verdoppelt werden („da-da“, „ma-ma“, „ba-ba-ba“) und mündet zunächst in den ersten einfachen Wörtern („Mama“, „Papa“, „Ba(ll)“ etc.). Ab diesem Zeitpunkt geht es meist rasend schnell. Dein Kind saugt nun Wörter auf wie ein Schwamm und kombiniert sie schon bald zu 2- und 3-Wort-Sätzen. Etwa am 2. Geburtstag kann ein durchschnittliches Kleinkind bereits ca. 200 Wörter sprechen.
Die Sprachentwicklung bis zum 2. Geburtstag
In den folgenden Absätzen kannst Du nachlesen, wie sich die Sprache eines Babys vom Brabbeln bis zum richtigen Sprechen entwickelt. Bedenke, dass die Angaben jeweils Richtwerte sind. Es gibt genauso viele Kinder, die deutlich früher mit dem Sprechen beginnen wie Kinder, die erst später verständlich reden können.
Babysprache in den ersten drei Lebensmonaten
Dein Baby „spricht“ bereits kurz nach der Geburt: Mit seinem Schreien macht es Dich darauf aufmerksam, dass es hungrig, müde oder einsam ist. Bereits nach wenigen Wochen seufzt, gluckst und gurrt Dein Kind: Diese Laute, die sich manchmal auch ein bisschen seltsam anhören („aggrruuu“, „ärrrrö“), sind eine frühe Stufe der Sprachentwicklung.
Sprechen lernen vom 4. bis zum 6. Lebensmonat
Im Alter von drei bis sechs Monaten macht Dein Baby große Fortschritte beim Sprechen: Zunächst formt es einfache Laute mit dem Mund. Es folgen Silben wie „da“ oder „na“ und ganz schnell verdoppelt Dein Kleines diese. Du glaubst nun vielleicht, ein „Mama“ gehört zu haben: Tatsächlich gehören „ma-ma“ und „ba-ba“ zu den Silbenverdopplungen, die viele Babys beherrschen und üben. Dein Kind weiß in diesem Alter allerdings noch nicht, dass Du seine Mama oder sein Papa bist, dies kommt erst später.
Dein Kind brabbelt jetzt viel. Wenn Dein Baby ohne Unterlass vor sich hinplappert, ist das oft amüsant und hört sich manches Mal so an, als würde Dein Baby in einer Dir unbekannten Fremdsprache ausführlich Geschichten erzählen. Wenn Du genau hinhörst, merkst Du allerdings auch, dass seine Sprachmelodie Deiner ähnlich ist. Das ist kein Zufall, Dein Nachwuchs hat in den letzten Monaten sehr genau zugehört, wenn Du gesprochen hast und imitiert Deine Sprache.
Babysprache vom 7. bis zum 12. Lebensmonat
In der zweiten Hälfte des 1. Lebensjahr Deines Babys wird Dein kleiner Schatz wahrscheinlich sein erstes richtiges Wort sprechen. Du kannst den Spracherwerb Deines Kindes fördern, indem Du viel mit ihm sprichst. Auch wenn es Dir vielleicht ein bisschen seltsam vorkommen mag, Deinem Baby genau zu erklären, was Du gerade machst, unterstützt Du so sein Gehirn beim Sprechen lernen. Sprich mit Deinem Baby, singe ihm vor oder lies aus einem Buch vor. Dein Kind hört Dir genau zu!
Übrigens: Du musst Dich nicht sorgen, wenn Dein Kind vor dem 1. Geburtstag noch nicht richtig spricht. Wenn mit dem Gehör Deines Babys alles in Ordnung ist, braucht es vielleicht einfach ein bisschen länger als seine gleichaltrigen Kumpels, um sein erstes Wort zu sprechen. Ebenso wie beim Laufenlernen oder beim Trockenwerden entwickeln sich die Kleinen ganz unterschiedlich.
Sprechen lernen im zweiten Lebensjahr: Wie die Sprachentwicklung weitergeht
Meist entwickelt sich die Sprache rasant weiter, sobald Dein Kind sein erstes richtiges Wort gesprochen hat und der Groschen gefallen ist. Nach den ersten einfachen Wörtern folgen schon kurze Sätze wie „Ben Bett“ oder „Mama hoch“, wenn Dein Kleines müde ist oder von Dir getragen werden möchte. Und wenn Dein Kind „Papa, da!“ sagt, will es Dir bestimmt etwas Interessantes zeigen.
Vielleicht wunderst Du Dich, dass Dein Kind nicht in der Ich-Form von sich spricht: Das Ich-Verständnis kommt er später, Dein Schatz muss erst lernen, wie „Ich“ und „Du“ gebraucht werden. Bis dahin bleibt Ben eben Ben und Anna bleibt Anna.
Spannend, oder?
Wie sind Deine Erfahrungen mit dem Sprechen lernen? Hat Dein Kind schon mit einem Jahr in Sätzen gesprochen oder gehört Dein Kleines vielleicht zu den sogenannten Latetalkern?
Halli Hallo,
Mein großer Sohn, Paul (9) hat eine leichte Art von ADHS, was sich immer zeigt, sobald es um Konzentration Verantwortung geht (wird schnell patzig, laut, beleidigend, haut sich selbst), liebt aber seinen kleinen Bruder Arne (1,5) über alles.
Arne leidet unter Affektkrämpfen (sobald er sich weh tut oder erschreckt, schreit er und hört plötzlich auf zu atmen).
Kann das alles eventuell eine Begründung dafür sein, dass er noch nicht viel spricht?
Also zumindest nicht viel was man „versteht“. Wenn ich ihm zum Beispiel erklären will was das für ein Tier im Buch ist (ein Hund, eine Ente) und ich warte, dass er es wiedergibt, fängt er manchmal an sich auf den Kopf zu hauen, so als hätte er es sich bei seinem großen Bruder abgeguckt.
Kann ich ihm irgendwie helfen, Dinge besser aussprechen zu können?
Gibt es auch eventuell eine Möglichkeit ihm abzugewöhnen sich zu hauen OHNE laut zu werden und zu meckern?
Viele liebe Grüße