Babyjunge

Die Auslandsadoption – Das ist wichtig


Manchmal will es mit einem eigenen Kind einfach nicht klappen. Vielleicht liegen auch bei Dir oder Deinen Partner gesundheitliche Probleme vor, die eine Schwangerschaft nicht möglich machen? Dann habt Ihr bestimmt schon mal über eine Adoption nachgedacht. Neben der Adoption in Deutschland gibt es auch die Möglichkeit, ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren. Hier erfährst Du alles Wichtige zum Thema Auslandsadoption.

Auslandsadoption: Was unterscheidet sie von der Inlandsadoption?

Sicherlich hast Du Dich mit Deinem Partner schon mit dem Thema Adoption beschäftigt. Grundsätzlich gibt es hier zwei Möglichkeiten: Die Adoption im Inland und die Auslandsadoption. Vom Ablauf sind beide sehr ähnlich, allerdings gibt es bei der Inlandsadoption mehr Bewerber als Kinder. Bei der Adoption im Ausland ist es genau umgekehrt: Es gibt weit mehr Kinder als Bewerber und so sind die Chancen hier viel höher.

Die Adoption eines ausländischen Kindes muss über das zuständige Landesjugendamt erfolgen oder über eine staatlich anerkannte Adoptionsvermittlungsstelle. Diese Vermittlungsstelle unterstützt den Ablauf und hilft bei den Papieren, die benötigt werden. Wenn Ihr ein Kind adoptieren wollt, müsst Ihr Euch einer sogenannten Eignungsprüfung beim Jugendamt unterziehen. Bei der Adoption eines ausländischen Kindes müsst Ihr zusätzlich alle Anforderungen des Herkunftslandes erfüllen.

Auch die Kosten einer Auslandsadoption unterscheiden sich stark von einer Inlandsadoption. Neben zusätzlichen Kosten für Flüge und Aufenthalt müsst Ihr auch das dortige Gericht und die Vermittlungsagentur bezahlen. Die genaue Höhe der Kosten hängt stark vom Land ab, aus dem das Kind kommt. Summen zwischen 10.000 und 20.000 Euro sind keine Seltenheit.

Voraussetzungen für eine Auslandsadoption

  • Eine Adoption im Ausland ist für verheiratete Paare und in manchen Ländern auch für alleinstehende Frauen möglich.
  • Gleichgeschlechtliche Partner dürfen sukzessive adoptieren, d.h. zunächst adoptiert ein Partner das Kind, danach der zweite Partner. Eine gemeinschaftliche Adoption zum selben Zeitpunkt ist in Deutschland noch nicht möglich.
  • Das Mindestalter beträgt 25 Jahre. Das heißt, einer der Bewerber muss mindestens 25 Jahre alt sein, der andere Teil mindestens 21 Jahre. Das Höchstalter liegt bei 50 Jahren. Der Altersunterschied zwischen Bewerber und Kind sollte etwa einer Generation entsprechen.
  • Die Bewerber dürfen nicht vorbestraft sein.
  • Die Eignungsprüfung beim Jugendamt muss positiv ausfallen.
  • Die Bewerber müssen gesund sein. Das bedeutet: Es dürfen keine lebensbedrohlichen und psychischen Krankheiten, wie z.B. Depressionen, vorliegen.
  • Die Bewerber müssen finanziell abgesichert sein.

Das Bewerbungsverfahren

Eine Auslandsadoption ist aufwendig und bürokratisch. Zunächst gibt es ein umfangreiches Bewerbergespräch mit der Vermittlungsagentur und dem zuständigen Jugendamt. Hierbei müsst Ihr Fragebögen ausfüllen und wichtige Papiere einreichen, wie z.B. Lebenslauf, Heiratsurkunde, polizeiliches Führungszeugnis, Einkommensnachweis und ein Gesundheitszeugnis vom Arzt. Ebenso werdet Ihr nach Eurer Kindheit, aktuellen Lebenssituation und Zukunftsgedanken befragt. Und natürlich habt auch Ihr die Chance, wichtige Fragen zu stellen.

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Wie lange dauert eine Auslandsadoption?

Für eine Adoption müsst Ihr Geduld mitbringen. In den meisten Fällen vergehen von der Abgabe der Papiere bis zum Vorschlag eines Kindes eineinhalb bis zweieinhalb Jahre. Es gibt Länder, die Wartezeiten von unter einem Jahr haben, aber es gibt durchaus auch längere Wartezeiten. Zum Gerichtsverfahren im Ausland müsst Ihr dann beide erscheinen. Manchmal ist es so, dass ein Partner für mehrere Wochen im Herkunftsland des Kindes bleiben muss.

Wie viel kostet eine Auslandsadoption?

Eine Adoption im Ausland ist wesentlich kostenintensiver als eine Inlandsadoption. Die Kosten für Dokumente, Flüge, Unterkunft und die Vermittlungsstelle belaufen sich auf etwa 8.000 bis 15.000 Euro.

Zu welchen Problemen kann es kommen?

Das Wichtigste ist wirklich, dass Ihr zu einer anerkannten Vermittlungsstelle geht. Leider gibt es viele schwarze Schafe und ein großer Teil der Kinder wird über unseriöse Agenturen vermittelt, die Herkunft, Alter oder Fakten zur Vergangenheit des Kindes falsch angeben. So könnt Ihr nicht nachvollziehen, aus welchen Gründen das Kind zur Adoption freigegeben wurde. Und leider schrecken skrupellose Anbieter auch vor Kindesentführungen nicht zurück.

Viele Kinder aus dem Ausland haben körperliche und seelische Krankheiten oder auch Behinderungen, z.B.:

  • Deprivation (körperliche oder seelische Mangelerscheinung)
  • Hospitalismus (Verhaltensstörung durch fehlende Zuwendung)
  • Infektionskrankheiten (z.B. Hepatitis oder HIV)
  • Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom
  • körperliche Einschränkungen (z.B. Kurzsichtigkeit, Knochenverformungen, Hirnschäden)

Ihr solltet Euch im Klaren darüber sein, dass zunächst eine große Belastung auf Euch zukommt. Je nach dem, unter welche Beeinträchtigungen das Kind leidet, muss es jahrelang in Behandlung oder in Therapie. Ebenso ist es in der Gesellschaft leider immer noch nicht angekommen, dass es egal ist, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Du und Dein Partner müssen wissen, dass es zu Anfeindungen kommen kann.

Außerdem ist für Adoptionskinder die bedingungslose Liebe extrem wichtig. In ihrer Vergangenheit haben sie sehr wahrscheinlich Vernachlässigung oder auch Verwahrlosung erfahren und ihre kleine Seele hat sehr gelitten. Auch wenn dieses Kind daher dann viele Probleme mit sich bringt, ist es umso mehr auf Eure Zuwendung und Liebe angewiesen.

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