Eine Schwangerschaft ist für viele Frauen die schönste und wertvollste Erfahrung des Lebens, aber sie bringt auch häufig Beschwerden und Unwohlsein mit sich. Deswegen ist es jetzt so wichtig wie nie, sich zu verwöhnen. Doch nicht jedes Wellness Programm ist für Schwangere geeinget. Erfahre hier, was Dir guttut und was Du jetzt lieber nicht machen solltest
Genieß‘ Dein Vollbad!
Die eigene Badewanne ist wie eine kleine Wellnessoase. Durch den Auftrieb des Wassers fühlen sich auch Hochschwangere leicht wie eine Feder. Dazu lindert die Wärme des Wassers typische Schwangerschaftsbeschwerden wie Rückenschmerzen, Beckenschmerzen und Hüftbeschwerden. Ein Badezusatz aus Myrrhe und Weihrauch sorgt für zusätzliche Entspannung. 8 bis 15 Tropfen reichen vollkommen aus. Richte Dich bei der Auswahl der Aromen einfach nach dem, was Dir selbst guttut. Manche mögen fruchtige Aromen wie Orange oder Zitrone, andere bevorzugen Lavendelöl oder Rosenwasser. Für samtweiche Haut empfiehlt sich ein Schuss Mandelöl oder ein Becher Sahne im Badewasser. So brauchst Du nach dem Bad auch keine zusätzliche Pflegecreme zu verwenden. Gegen Juckreiz, speziell am Bauch, hilft Meersalz. Das bekommst Du in jeder Apotheke und inzwischen auch in vielen Drogerien.
Ist ein Bad immer ratsam?
Bei Kreislaufbeschwerden und in der frühen Schwangerschaft sind lange heiße Bäder nicht zu empfehlen. Sie belasten den Kreislauf zu stark und können Dir deswegen schaden. Auch während des Wochenflusses nach der Geburt empfehlen Hebammen und Ärzte auf ein Vollbad zu verzichten. Der Wochenfluss kann zu einer Übertragung von Keimen in die Brustwarzen und damit in die Milchgänge führen. Das würde letztlich dem Neugeborenen schaden. Sitzbäder sind aber in Ordnung und können mit entsprechenden Zusätzen (z.B. Kamille) dazu beitragen, dass eine entzündete Dammnaht besser abheilt.
Ansonsten ist ein Vollbad in der Schwangerschaft problemlos möglich, solange Du Dich damit wohl fühlst und die Wassertemperatur nicht 36 bis 38 Grad nicht überschreitet. Speziell in den letzten Wochen vor der Geburt, wenn die Übungswehen einsetzen, kannst Du mit einem warmen Bad auch erkennen, ob es sich tatsächlich noch um die Vorwehen handelt oder ob die echten Wehen bereits eingesetzt haben. Werden diese nämlich im warmen Wasser stärker, solltest Du Dich auf eine baldige Geburt einstellen.
Definitiv abgeraten wird in der Schwangerschaft vom Baden in öffentlichen Whirlpools, da sich Bakterien in dem warmen Wasser schnell vermehren und eine erhöhte Infektionsgefahr besteht.
Lass‘ Dich ordentlich durchkneten!
Eine Massage ist auch in der Schwangerschaft die perfekte Möglichkeit, Entspannung zu finden und gegen vielerlei Beschwerden vorzugehen. Schmerzen in den unterschiedlichsten Regionen des Körpers, speziell im Rücken, lassen sich durch eine gezielte Massage lindern. Auch gegen Wasseransammlungen in den Beinen hilft eine Massage. Diese sollte allerdings von einem Profi durchgeführt werden. Inzwischen bieten viele Salons, Wellness-Hotels und auch Hebammenpraxen spezielle Massagen für Schwangere an. Möchtest Du lieber zu Hause mit Deinem Partner entspannte Momente erleben, so kann natürlich auch er Dich massieren. Hier geht es allerdings dann schwerpunktmäßig um den Wohlfühl-Effekt und das intime Miteinander, weniger um die Linderung von Schmerzen und Beschwerden.
Welche Arten von Massagen sind ok?
Bei einer speziellen Schwangerschaftsmassage wird die Bauchregion außen vor gelassen, da zu starke Druckbewegungen dem Baby schaden könnten. Zudem wird sie meist in der Seitenlage oder auch im Sitzen durchgeführt, je nachdem, in welchem Stadium Deiner Schwangerschaft Du Dich befindest. Die Bauchlage wird meist nach den ersten Wochen unangenehm, und in den letzten Monaten solltest Du nicht mehr auf dem Rücken liegen, um die Versorgung Deines Babys nicht zu gefährden. In manchen Salons gibt es sogar spezielle Massageliegen für Schwangere mit einer Aussparung für den Babybauch. Der Masseur sollten generell flexibel sein und sich ganz auf Deine Bedürfnisse einstellen.
Lieber verzichten solltest Du auf eine Hot Stone Massage, also eine Massage mit heißen Steinen. Die können in bestimmten Regionen Deines Körpers für unangenehme Empfindungen sorgen, da die Temperaturen der Steine relativ hoch sind. Deshalb hier lieber auf klassische Massagen zurückgreifen und das so oft Du magst und es Dir gut tut. Aufpassen solltest Du in jedem Fall, wenn Du von der Massageliege wieder aufstehst, damit Dir nicht schwindelig wird.
Gönn‘ Dir eine Mütze voll Schlaf!
Es klingt banal, stimmt aber: Schlafen ist das beste Wellnessprogramm für Schwangere — trotzdem kommen viele werdende Mütter nicht zu einer entspannten Nachtruhe. Dabei bringt diese jetzt besonders viel Energie und trägt dem Bedürfnis des Körpers Rechnung, sich auszuruhen und Kraft zu tanken für die bevorstehende Geburt. Doch leider gibt es viele Hindernisse auf dem Weg zu ausreichend Schlaf. Viele Schwangere können hormonbedingt kaum eine ruhige Minute finden.
Hitzewallungen, Übelkeit und Schmerzen tragen oft Ihr Übriges dazu bei. Auch seelisch bringt eine Schwangerschaft viele Anstrengungen mit sich. Wer sich Sorgen macht um die bevorstehende Geburt oder die Gesundheit des Babys, der findet in der Regel wenig Ruhe. Zu guter Letzt können auch Geschwisterkinder echte kleine Schlafräuber sein, wenn diese noch sehr jung sind schlafen sie selten durch und wecken die Mama.
Ist die Nacht also wieder mal zu kurz geraten, gönne Dir wenn möglich tagsüber einen ausgedehnten Mittagsschlaf oder zumindest ein kurzes Powernapping! Leise Entspannungsmusik oder bestimmte Aromen wie Rosenöl oder Lavendel helfen Dir dabei, zur Ruhe zu kommen.
Denk immer dran: Ruhe ist kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis. Vor allem in dieser besonderen Zeit.