Das Ziel jeder werdenden Mutter sollte sein, das Rauchen schon vor Planung einer Schwangerschaft bzw. bei Schwangerschaftsfeststellung aufzugeben. Es ist jedem bewusst, dass es nicht einfach ist. Jedoch muss der Mutter auch klar sein, dass ihr Kind keine Wahl hat – weder in der Schwangerschaft und auch nicht nach der Geburt, da muss es spätestens durch den Entzug. Wenn das Rauchen nicht aufgegeben werden kann, sollte es auf das Minimum reduziert werden. Nach der Geburt kommt die Frage auf, ob Raucherinnen stillen oder lieber Säuglingsersatznahrung füttern sollten.
Wieviel Nikotin geht in die Muttermilch über?
Nikotin erreicht in der Muttermilch eine 3fach höhere Konzentration als im Blut. Durch seine Fettlöslichkeit dringt es sehr schnell in die Muttermilch ein. Die Halbwertszeit beträgt etwa 90 Minuten. Die jeweilige Nikontinkonzentration in der Muttermilch hängt deshalb sowohl von der Zahl der täglich gerauchten Zigaretten als auch von der Länge der Rauchpausen seit der letzten Zigarette ab.
Was kann Nikotin beim Baby bewirken?
Ein starker Tabakkonsum kann sich in einem reduzierten Saugvermögen des Kindes, Unruhe, Koliken und einer verminderten kindlichen Gewichtszunahme bemerkbar machen. Außerdem weiß man heutzutage, dass Rauchen eines der höchsten Risiken für den plötzlichen Kindstod ist.
Soll ich als Raucherin stillen oder nicht?
Da bei rauchenden Müttern trotzdem eine Senkung der Erkrankungsrisiken für das Kind durch die Muttermilch gegeben ist, kann trotzdem zum Stillen geraten werden. Die Vorteile des Stillens überwiegen die Nachteile. Natürlich sollte das Rauchen wie in der Schwangerschaft auf das Minimum reduziert werden.
Hier noch einige Tipps, um das Kind so wenig wie möglich mit Nikotin zu belasten:
- Auch hier muss ich noch einmal erwähnen, dass es ideal wäre, während der Monate des Stillens nicht zu rauchen!
- Wenn dies nicht möglich ist, sollte die Stillende um eine ständige Reduktion der Zigarettenzahl bemüht sein.
- Da das Kind auch passiv viele Raucherbestandteile aufnimmt, sollte in der Nähe bzw. in der Wohnung des Kindes nie geraucht werden.
- Die Belastung der Milch mit einigen der schädlichen Stoffe kann die Mutter durch bewusste Raucherpausen vor dem Stillen reduzieren. Ein typisches Beispiel ist das Nikotin, dessen Konzentration in der Milch während einer z.B. einstündige Rauchpause deutlich abnimmt.
- Es sollte niemals direkt vor dem Stillen geraucht werden.
Stillen und Rauchen: Das sagt Hebamme Anna-Maria
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