Herbst- und Winterzeit ist Influenza-Zeit. Und damit für alle Risikopatienten die Zeit der Grippeimpfung. Zu den Risikopatienten zählen Säuglinge, Senioren, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und auch Schwangere. Vielleicht wurdest Du bereits von Deinem Frauenarzt auf die Grippeimpfung angesprochen. Ob die Grippeimpfung in der Schwangerschaft gefährlich für Dich und Dein Ungeborenes ist, ob Du diese durchführen lassen solltest und welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Grippewelle hat, erfährst Du hier.
Wieso raten Frauenärzte zu einer Grippeimpfung in der Schwangerschaft?
Du zählst als Schwangere zu den Risikopatienten. Schwangere sind besonders gefährdet, wenn sie sich mit bestimmten Krankheitserregern anstecken. Im Laufe der Schwangerschaft steigt auch das Risiko für schwere Grippe-Verläufe mit Komplikationen wie z.B. einer Lungenentzündung oder einer Herzmuskelentzündung. Mit der Grippeimpfung kannst Du der „echten Grippe“ (Influenza) vorbeugen. Außerdem wichtig zu wissen: In der Schwangerschaft kann es verhältnismäßig lang dauern, bis Du nach einer Infektion wieder gesund bist. Zusätzlich besteht das Risiko einer bakteriellen Infektion, die Du Dir neben einer Grippeviren-Infektion zuziehen kannst.
Wie gefährlich ist eine Grippe für Schwangere?
Während der Schwangerschaft ist die Immunabwehr „heruntergefahren“. Neben der oben erwähnten Gefahr von schweren Grippe-Verläufen erhöht eine Grippeinfektion laut Robert-Koch-Institut auch die Gefahr von Wachstumsverzögerungen und Fehl- oder Frühgeburten. Hinzu kommt die Behandlung, die während der Schwangerschaft etwas schwieriger ist. Du als Schwangere darfst nur eingeschränkt Medikamente einnehmen. Grippemedikamente darfst Du nur nach strenger Prüfung im Einzelfall einnehmen. Und wie oben geschrieben, besteht ein Risiko einer bakteriellen Infektion, die Dich zusätzlich schwächt. Wenn es Dich bereits „erwischt hat“, solltest Du Deinen Arzt aufsuchen und nicht selbstständig Medikamente zur Genesung ohne Absprache einnehmen.
Wann sollte ich mich gegen die Grippe impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Schwangeren, sich ab der 13. SSW gegen die Grippeviren impfen zu lassen. Sollten zusätzlich Diabetes, neurologische Krankheiten, Herz-Kreislauf-Probleme, Bluthochdruck oder Übergewicht bestehen, wird auch schon vorher zu einer Impfung geraten.
Wichtig zu wissen: Die Kosten für die empfohlene Impfung von Schwangeren übernehmen die Krankenkassen.
Ist die Grippeimpfung in der Schwangerschaft gefährlich für mein Ungeborenes?
Nein, da nur Totimpfstoffe verwendet werden. Sprich, es werden keine lebenden Influenza-Viren injiziert, die eine Erkrankung auslösen können. Die Impfung hat sogar Vorteile für Dein Ungeborenes: In den ersten sechs Monaten kann die Impfung Dein Baby sogar vor einer Grippeinfektion schützen. Man spricht in dem Zusammenhang von „Leihimmunität“.
Grippeimpfung und Corona
Im vergangenen Jahr fiel die Grippewelle infolge der Corona-Pandemie quasi aus. In diesem Jahr rechnen Frauenärzt:innen daher wieder mit mehr Erkrankungen. Hinzu kommt, das gerade vielerorts die Pandemie-Regeln gelockert werden. Und ohne Maske werden Tröpfchen-Infektionen auch wieder wahrscheinlicher. Deshalb wird auch ganz aktuell von Fachleuten zur Impfung geraten. „Frauen, die schwanger sind, sollten sich unbedingt ab der 14. Schwangerschaftswoche gegen Influenza impfen lassen“, betont Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte im Rahmen einer Pressemeldung.
Falls Du noch verunsichert bist, wende Dich direkt an Deinen Arzt. Er oder sie wird Dir all Deine Fragen beantworten. Du willst mehr zum Thema wissen? Dann kannst Du Dich im Faktenblatt zur Influenza des Robert-Koch-Instituts einlesen. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt hierzu Infomaterialien bereit.
Mehr Infos dazu findest Du hier.