Wenn Dein Baby sich alles in den Mund steckt, was es zu fassen bekommt, um daran zu saugen, zu kauen oder zu nuckeln, dann befindet es sich in der oralen Phase. Zunge und Lippen sind jetzt die wichtigsten Sinnesorgane und das Baby entdeckt die Welt mit dem Mund. Lies hier, warum die orale Phase so wichtig ist und wie lange sie dauert.
Orale Phase beim Baby: Der Mund ist die dritte Hand
Mit etwa drei Monaten ist Dein Baby in der Lage, die Hände zum Mund zu führen. Mit ca. fünf Monaten beginnt es, nach Dingen zu greifen und so wird beides ab sofort kombiniert. Dein Kind leckt, saugt und beißt nun an seinen Händchen, Zehen und an Gegenständen herum und untersucht diese mit seiner Zunge und den Lippen. Auch vor Deinen Fingern wird es nicht Halt machen.
Doch woher kommt das? Nach der Geburt erkennen Babys, dass das Saugen an der Brust oder Flasche die Möglichkeit ist, Nahrung zu bekommen. Später kommt dazu, dass ein Daumen oder der Schnuller beruhigend wirken kann und ein schönes Gefühl erzeugt. Der Tastsinn ist noch wesentlich stärker ausgeprägt als der Sehsinn, deshalb macht es Deinem Baby Spaß, mit den Händen nach Gegenständen zu greifen und in den Mund zu stecken. Dabei ist es ihm völlig egal, ob es sich um ein Spielzeug, ein Kuscheltier oder um etwas Essbares handelt. Hier geht es um das Erkunden und Entdecken, aber auch um das Glücks- und Entspannungsgefühl.
Wie lange dauert die orale Phase?
Die orale Phase macht sich im ersten Lebensjahr stark bemerkbar. Da sich jedes Kind unterschiedlich entwickelt, kann Dein Baby diese Phase schon sehr früh, aber auch später erreichen. Dein Baby wird nach Dingen suchen, die ihm Befriedigung verschaffen. Wenn die ersten Zähne in den Kiefer einschießen — noch lange bevor das erste Zähnchen durchbricht — wird es auf Gegenständen herumkauen. Diese intensive Phase findet etwa bis zum achten Lebensmonat statt.
Auch danach nimmt Dein Kind weiter Gegenstände in den Mund. Es wird lernen zu stehen und zu laufen und der Mund wird weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Entdeckens sein. Viele Kinder lecken auch im vierten oder fünften Lebensjahr noch dann und wann an Autoscheiben und kauen auf Ärmelbündchen herum, während andere früher damit aufhören.
Orale Phase: Warum ist das in-den-Mund-nehmen so wichtig?
Dein Baby entwickelt sich motorisch weiter, indem es immer wieder Dinge zu seinem Mund führt. Es lernt zu greifen und die Hand-Auge-Koordination wird gefördert. Während die Gegenstände zu Beginn noch zwischen Daumen und Handfläche gehalten werden, können sie um den 9. Monat herum schon mit Daumen und Zeigefinger zum Mund geführt werden. Dies ist der sogenannte Pinzettengriff.
Gleichzeitig sind Lippen und Zunge neben seinen Händen auch Tastorgane, mit denen es Oberflächen, Konsistenzen und Geschmäcker erkundet. Zunge, Lippen und Kiefer werden trainiert, so bereitet sich Dein Baby auf feste Nahrung und auch auf das Sprechen vor.
Hygiene in der oralen Phase
Sicher hast Du es schon einmal gehört: „Dreck reinigt den Magen!“. An diesem Spruch ist tatsächlich etwas dran. Natürlich sollst Du Dein Baby vor Infektionen schützen und darauf achten, was es in den Mund nimmt. Allerdings ist es nicht nötig, alles steril zu halten, penibel sauber zu machen oder zu desinfizieren. Es reicht, wenn Du Spielzeug, Beißringe und Co. ab und zu abwäschst und Ihr Euch in der Wohnung die Schuhe auszieht. Auch das Krabbeln auf dem Boden oder Sand auf dem Spielplatz sind kein Grund zur Sorge. Ein bisschen Schmutz stärkt das Immunsystem und beugt Allergien vor. Solltest Du Haustiere haben, achte darauf, dass sie geimpft und entwurmt sind und stelle das Katzenklo außerhalb der Reichweite Deines Babys auf.
Orale Phase: Schütze und unterstütze Dein Kind!
Damit Dein Baby seine Umwelt sicher und geschützt entdecken kann, solltest Du eure Wohnung babysicher machen:
- Räume scharfe und spitze Gegenstände weg. Auch Klobürste und Mülleimer sollten unerreichbar für Dein Baby sein.
- Verstaue Putzmittel, Arzneimittel, Alkohol und Zigaretten außer Reichweite Deines Babys.
- Kontrolliere, ob in Deinem Zuhause giftige Pflanzen stehen und stelle sie weg oder entsorge sie.
- Achte auf verschluckbare Kleinteile wie z.B. Münzen oder Murmeln. Kleine Lebensmittel wie Trauben oder Kirschtomaten solltest Du vorher halbieren.
TIPP: Lege Dich am besten selbst bäuchlings auf den Boden und schaue Dich um. So siehst Du, wo Dein Baby hinkommt und noch Gefahren lauern. Manche Dinge sieht man stehend oft nicht.
Unterstütze Dein Baby während der oralen Phase, indem Du geeignetes Spielzeug kaufst. Babys lieben Dinge mit spannenden Oberflächen wie Löchern oder Wellen. Zudem ist es wichtig, dass sie die Objekte gut mit ihren Fingerchen greifen können. Diese sollten altersgerecht und speichelfest sein und keine Weichmacher enthalten. Im Idealfall haben sie noch ein Gütesiegel. Wenn Dein Kind aber die Sachen, die eigentlich ein Erwachsener benutzt, spannender findet (z. B. einen Kochlöffel), dann achte darauf, dass diese sauber sind, keine lösbaren Kleinteile haben und sich das Kind daran nicht verletzen kann.
Huhu ich würde gerne deine Seite in meine Jahresarbeit miteinfliessen lassen (anerkennungsjahr zur Erzieherin) und bräuchte bei Autor (Quellenangabe) deinen vollständigen Namen. Wenn du mir diesen nicht sagen möchtest schreibe ich „o.v.“ bedeutet ohne Verfasser. Jedoch würde es meine Quelle mit vollem Name glaubhafter erscheinen lassen. Vielen lieben Dank dir!
Mona Betz
Hallo Mona. Sehr gerne. Simone Nestvogel ist mein Name :) Alles Gute für Dich!