Nach der Geburt wird ein kleines Stück der Nabelschnur abgeklemmt und bleibt am Bauchnabel des Babys zurück. Der Nabelschnurrest muss in den nächsten Tagen besonders sorgfältig gepflegt werden, damit es nicht zu Entzündungen kommt. Lies hier, worauf Du bei der Nabelpflege bei Deinem Neugeborenen achten solltest
Erstversorgung durch die Hebamme
Die Erstversorgung des Nabels übernimmt die Hebamme noch direkt in der Klinik. Dort wird der Nabelrest desinfiziert und mit einer Kompresse oder einem speziellen Nabelpflaster abgedeckt, damit keine Keime an diese empfindliche Stelle gelangen können. Sobald Du mit dem Baby zuhause bist, liegt die Verantwortung für die Pflege des Nabels bei Dir. Aber keine Sorge. Du kannst nicht viel falsch machen in der Regel verläuft der Heilungsprozess schnell und unkompliziert. Natürlich stehen Dir Deine Nachsorgehebamme und auch der Kinderarzt bei allen Fragen zur Verfügung.
Hygiene bei der Nabelpflege
Der Nabel ist eine der empfindlichsten Stellen Deines Babys und sehr anfällig für Entzündungen und Infektionen. Berühre den Nabel nur, wenn es wirklich notwendig ist wasche Dir vorher immer die Hände. Achte beim Wickeln darauf, dass kein Urin oder Stuhl an den Nabel gelangen kann. Sollte der Nabel doch einmal verunreinigt sein, kannst du die Stelle mit Wasser und einer milden Seife reinigen. Manche Experten empfehlen auch die Reinigung z.B. mit etwas Muttermilch oder einer Calendula-Essenz aus der Apotheke. Frag am besten Deine Hebamme, welches Mittel zur Reinigung des Nabels sie speziell für Dein Baby empfiehlt. Ein spezielles Nabel-Pflegeset aus der Apotheke brauchst Du normalerweise nicht. Früher hieß es, dass Babys vor Abfallen des Nabels noch nicht gebadet werden sollten — heutzutage raten Hebammen vom Baden nicht mehr zwingend ab. Allerdings kann ein Bad die Austrocknung des Nabels und damit das Abfallen eventuell verzögern. Außerdem solltest Du nur klares Wasser verwenden.
Den Nabel trocken halten
Solange der Nabel normal aussieht und nicht unangenehm riecht ist es völlig ausreichend, den Nabel regelmäßig anzuschauen und gegebenenfalls entstandene Feuchtigkeit mit einem sauberen Tuch abzutupfen. Achte darauf, die Windel am oberen Rand immer etwas umzuschlagen, damit sie nicht auf den Nabel drückt oder scheuert. So liegt der Nabel frei und kann trocknen. Wenn möglich, lasse möglichst oft Luft an den Nabel. Während viele Hebammen heute vom Pudern des Nabels abraten, empfehlen einige, den Nabel regelmäßig vorsichtig mit dem Föhn zu trocknen. Achte dabei unbedingt darauf, dass die Föhnluft nicht zu heiß ist und dass Dein Baby dabei eine Windel trägt — vor allem, wenn Du einen Jungen hast! Sollte Dein Baby das Föhnen als unangenehm empfinden, dann lass den Nabel lieber an der Luft trocknen.
Der Nabelrest fällt ab
Etwa 5 bis 10 Tage nach der Geburt sollte der Nabelrest soweit ausgetrocknet sein, dass er von alleine abfällt. Auch, wenn der Nabel nur noch am seidenen Faden hängt, solltest Du unbedingt abwarten, bis er von alleine abfällt. Dies ist für das Baby völlig schmerzfrei, hinterlässt aber eine kleine Wunde, die manchmal etwas nachbluten und nässen kann. Das ist völlig normal, informiere aber trotzdem deine Hebamme wenn der Nabel abgefallen ist. Die Hebamme schaut die Wunde dann an und kontrolliert ob eventuell nachbehandelt werden muss. Auch hier ist es wichtig, dass ausreichend Luft an die Stelle kommt.
Wann sollte man zum Arzt?
Normalerweise verheilt der Nabel beim Baby völlig unkompliziert und problemlos. Sollte der Nabel aber
- gerötet sein
- grünliches Sekret autreten
- unangenehm riechen
- bluten
- anschwellen
dann lass unbedingt Deine Hebamme oder Deinen Kinderarzt überprüfen, ob alles in Ordnung ist. Eventuell liegt eine Infektion vor, die behandelt werden muss. Wenn sich der Bauchnabel Deines Babys seltsam ausstülpt, liegt wahrscheinlich ein Nabelbruch vor — auch in diesem Fall solltest Du unbedingt mit Deinem Baby zum Arzt gehen.
Auch nach dem Abheilen bleibt der Nabel eine empfindliche Stelle. Halte ihn immer schön sauber, damit sich keine Keime einschleichen können.