Jeden Monat beginnt bei Dir mit der Menstruationsblutung ein neuer Zyklus. Für einen geregelten Zyklus müssen die Hormone im Gleichgewicht sein. Dafür sind unter Anderem die Eierstöcke zuständig — sie gehören zu Deinen inneren Geschlechtsorganen. Hier erfährst Du, wo genau die Eierstöcke liegen, welche Funktionen sie haben und zu welchen Erkrankungen es kommen kann.
1. Was sind Eierstöcke?
Die Eierstöcke gehören zu den inneren Geschlechtsorganen und sind die Keimdrüse der Frau. Sie produzieren wichtige Hormone, bilden Eizellen gebildet und diese reifen heran. Jede gesunde Frau hat zwei Eierstöcke, einen rechten und einen linken, die über die Eileiter mit dem Becken verbunden sind. Die Eierstöcke sitzen im Unterbauch und sind etwa drei bis fünf Zentimeter lang.
2. Was sind Eileiter?
Die Eileiter gehen aus dem oberen Teil der Gebärmutter hervor und sind etwa zehn bis zwölf Zentimeter lange Röhrchen. Die Aufgabe der Eileiter besteht — wie der Name schon sagt — darin, das befruchtungsfähige Ei weiterzuleiten. Durch die Muskelkontraktion der Eileiter wird die Eizelle in Richtung Gebärmutter transportiert.
3. Welche Funktionen haben die Eierstöcke?
Die Eierstöcke haben zwei Aufgaben:
- Bildung von Eizellen
- Produktion weiblicher Hormone (Östrogene und Gestagene).
Um schwanger zu werden, muss eine reife Eizelle „springen“ und befruchtet werden. Die Reifung der Eizellen erfolgt etwa im Alter von 13 bis 45 Jahren, nämlich in der Zeit von der ersten Periode bis zum Beginn der Wechseljahre. In jedem Menstruationszyklus reift eine Eizelle heran, die etwa in der Mitte des Zyklus (um den 14. Tag) so groß ist, dass sie „springt“. Die reife Eizelle wandert den Eileiter herab, um befruchtet zu werden — und wenn es dann zu einer Befruchtung kommt, nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein und eine Schwangerschaft entsteht. Wird die Eizelle nicht befruchtet, stirbt sie ab und ein neuer Menstruationszyklus startet mit dem Einsetzen der Regelblutung.
Während des Eisprungs wandelt sich ein Teil der Eizelle in den sogenannten Gelbkörper um, der die Hormone Progesteron und Östrogen bildet. Diese Hormone sind verantwortlich für den Zyklus der Frau und für das Eintreten einer Schwangerschaft.
4. Zu welchen Erkrankungen kann es an den Eierstöcken kommen?
Das sind die häufigsten Erkrankungen der Eierstöcke:
- Entzündung der Eierstöcke: Infektionen in der Scheide können bis zu den Eierstöcken aufsteigen und schwere Entzündungen auslösen. Die Symptome einer Eierstockentzündung reichen von Ausfluss und Unterbauchschmerzen bis hin zu Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Die Schmerzen können sehr stark werden und einer Kolik ähneln.
- Ovarialzysten: Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Blasen) an einem oder beiden Eierstöcken kommen relativ häufig vor und sind meist harmlos. In den meisten Fällen verschwinden sie mit der nächsten Menstruationsblutung von alleine — manchmal kommt es allerdings auch zu komplizierteren Verläufen. Wenn eine Zyste nicht rechtzeitig bemerkt und kontrolliert wird, kann sie wachsen, bis sie im schlimmsten Fall platzt und Entzündungen im Bauchraum auslöst.
- Fibrome: Das sind gutartige Geschwülste, die vom Bindegewebe des Eierstocks ausgehen und die in manchen Fällen operativ entfernt werden müssen.
- Eileiterschwangerschaft: Selten kommt es vor, dass sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter einnistet, sondern am Eileiter oder am Eierstock. Wenn der Arzt das nicht rechtzeitig bemerkt, können schwere Komplikationen auftreten.
- Eierstockkrebs: Das durchschnittliche Alter bei einer Erkrankung liegt bei 65 Jahren, kinderlose und spätgebärende Frauen haben ein erhöhtes Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken.
5. Welche Untersuchungen der Eierstöcke gibt es?
Bei Beschwerden wie Unterbauchschmerzen oder außergewöhnlichen Blutungen solltest Du zum Arzt gehen, um die Symptome abklären zu lassen. Oftmals steckt eine harmlose Ursache dahinter und Dein Gynäkologe kann Entwarnung geben — geh‘ also unbedingt regelmäßig zur Krebsvorsorge: Bei der Tastuntersuchung erkennt der Arzt mögliche Veränderungen und Auffälligkeiten. Für eine genaue Diagnostik kann die Untersuchung per Ultraschall sinnvoll sein, um sich die Organe genauer anzuschauen. In manchen Fällen ist eine Bauchspielgelung notwendig, bei der der Arzt auch kleine Zysten oder Verwachsungen entfernen kann.