Eine für uns Frauen sehr unschöne, aber sehr häufige Erscheinung in der Schwangerschaft sind Schwangerschaftsstreifen. Sie werden auch Striae gravidarum oder Dehnungsstreifen genannt. In diesem Beitrag erkläre ich Dir was Du gegen die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen tun kannst.
Woher kommen Schwangerschaftsstreifen?
Ursache ist eine Schädigung der elastischen Fasern der Haut. Der Grund dafür ist die starke Dehnung der Haut durch die Gewichtszunahme. Zum anderen ist auch ein Anstieg des Kortisolspiegels in der Schwangerschaft schuld an den unschönen Streifen. Meistens sind Bauch und Hüften von den Schwangerschaftsstreifen betroffen, häufig auch das Gesäß und die Brüste, manchmal sogar die Oberschenkel und Oberarme.
Welche Frauen sind besonders davon betroffen?
- Jüngere Frauen, besonders Teenager, sind häufiger betroffen als ältere Schwangere.
- Frauen die stark zunehmen in der Schwangerschaft oder Mehrlinge erwarten, müssen sich öfter mit Schwangerschaftsstreifen abfinden, als Schwangere mit einer geringen Gewichtszunahme.
- Frauen, die auch schon vor der Schwangerschaft unter den lästigen Streifen litten oder bei denen eine familiäre Vorbelastung bekannt ist, sind ebenfalls stärker betroffen.
Schwangerschaftsstreifen vorbeugen
Leider gibt es keine sichere Methode, um Schwangerschaftsstreifen zu verhindern. Allerdings kannst Du einiges tun, um die Elastizität der Haut zu verbessern und so die Wahrscheinlichkeit der lästigen Streifen zu reduzieren.
Gute Chancen hast Du, wenn Du während Deiner Schwangerschaft auf eine gesunde Ernährung achtest, ausreichend Sport treibst und Deine Haut gut pflegst.
Tipp 1: Gesunde Ernährung
Achte bei Deiner Ernährung auf ausreichend Vitamin E, denn es ist der natürliche Feind der Schwangerschaftsstreifen. Auf Deinem Speiseplan sollten daher Produkte mit oder aus Weizenkeimen, Oliven- und Rapsöl stehen. Aber auch Leinsamen, Nüsse, Grünkohl und Spargel enthalten viel Vitamin E.
Tipp 2: Sport
Ja, das ist wohl die anstrengendste Methode, aber auch die wirksamste. Viel Sport hilft nicht nur den Dehnungsstreifen vorzubeugen, sondern erleichtert Dir später auch die Geburt. Du solltest aber unbedingt vorher mit Deinem Frauenarzt über Deine sportlichen Aktivitäten sprechen. Er wird Dir sagen, welcher Sport für Dich geeignet ist und welchen Du noch ausführen darfst.
Tipp 3: Hautpflege
Es gibt zwar viele Produkte auf dem Markt, die versprechen, gegen Dehnungsstreifen zu helfen, jedoch kann dieses Versprechen nicht immer gehalten werden. Ich habe schon viele Schwangere gesehen, die jeden Tag cremen, ölen und schmieren und bei denen die Schwangerschaftsstreifen aber trotzdem auftreten. Genauso habe ich schon viele Frauen betreut, die nie gecremt haben und keine einzige Striae hatten.
Dennoch ist tägliches Bürsten der Haut sicher eine gute Methode, um die Durchblutung der Haut zu fördern und damit etwas Vorsorgearbeit zu leisten. Auch Massagen können vorbeugend wirken, aber hier gilt: Frage unbedingt vorher Deinen Arzt, denn diese können unter Umständen zu vorzeitigen Wehen führen!
Die besten Tipps gegen Schwangerschaftsstreifen im Video mit Hebamme Anna-Maria
Wieviel Prozent der Frauen bekommen Schwangerschaftsstreifen?
Du bist zumindest in guter Gesellschaft, wenn Du Dehnungsstreifen hast. Rund 75 % aller Frauen bekommen sie während der Schwangerschaft – in ganz unterschiedlicher Ausprägung.
In welchem Monat bekommt man Schwangerschaftsstreifen?
Das lässt sich nicht auf den Monat genau sagen – generell gilt aber, Schwangerschaftsstreifen treten vermehrt im letzten Schwangerschaftsdrittel auf. Also dann, wenn das Baby vor allem an Wachstum zulegt.
Gehen Schwangerschaftsstreifen wieder weg?
Leider muss diese Frage mit „Nein“ beantwortet werden. Kleiner Trost: Die zunächst dunkelroten Streifen bilden sich nach der Geburt Deines Babys zurück, sie sind dann weniger auffällig, bleiben aber zeitlebens als schmale, silbrige Streifen erhalten.
Wenn Du die Dehnungsstreifen komplett loswerden willst, bleibt Dir leider nur der Gang zum Arzt. Dieser kann sie mit einer Laserbehandlung entfernen. Allerdings nur dann, wenn Deine Schwangerschaftsstreifen nicht besonders ausgeprägt sind.