Du willst mit der Windelentwöhnung beginnen und bist Dir nicht sicher, ob dafür ein Töpfchen oder ein Toilettensitz besser geeignet ist? In diesem Artikel erkläre ich Dir die Vor- und Nachteile des jeweiligen Produkts und die Unterschiede. Und natürlich auch, worauf Du beim Trocken werden achten solltest.
Töpfchen oder Toilettensitz – womit fangt Ihr an?
Gleich vorneweg: Es hängt ganz von Deinem Kind ab, worauf es sich wohler fühlt. Es gibt Kinder, die gleich auf die normale Toilette wollen und Kinder, die erst einmal Angst davor haben und ein Töpfchen bevorzugen.
Es ist deshalb sehr wichtig, dass Du herausfindest, was Dein Kind möchte. Andernfalls kann es dazu führen, dass es sich nicht traut, aufs Klo zu gehen und lieber in die Hose oder in die Windel macht.
Das Töpfchen – ideal für die Kleinsten
- Auf dem Töpfchen sitzt Dein Kind sicher und es fällt ihm leicht, Halt zu finden. Im Gegensatz zur großen Toilette stehen die Füße auf dem Boden. Oft ist es so, dass viele Kinder es nicht mögen, wenn die Beine frei in der Luft hängen
- Das Kind muss erst einmal lernen, wie seine Blase und die damit verbundene Muskulatur funktioniert. Gerade in der Anfangszeit kann das Töpfchen von Vorteil sein, weil es überall stehen kann und der Weg dorthin nicht zu weit ist. Das Kind kann sich also sofort draufsetzen, wenn es sich im gleichen Raum befindet.
- Die Toilette kann für ein Kind ein Raum sein, in dem sich Dein Kind unwohl fühlt oder sogar Angst hat. Das Töpfchen kannst Du dort hinstellen, wo Dein Kind sich wohlfühlt.
- Das Töpfchen wird nur von Deinem Kind benutzt. Du kannst zusammen mit ihm ein ganz persönliches Töpfchen zaubern, indem ihr es personalisiert. Ganz egal, ob ihr es bemalt oder mit Stickern beklebt — lasse der Kreativität des Kindes freien Lauf und sorge so dafür, dass es gerne sein eigenes Töpfchen benutzt.
- Bedenke, dass Du das Töpfchen nicht überallhin mitnehmen kannst. Erkläre ihm, dass es unterwegs auch mal eine große Toilette benutzen muss und gewöhne es Schritt für Schritt daran. Schlimmstenfalls kann es passieren, dass die große Toilette verweigert wird und es so zu Problemen kommen kann.
Töpfchen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie reichen von einfachen Modellen über Minitoiletten mit Deckel bis hin zu Töpfchen mit einem Lenkrad. Die Hersteller lassen sich wirklich viel einfallen und es ist wohl tatsächlich jedes Design und jede Farbe erhältlich.
Der Toilettensitz – von Anfang an oder erst später
- Kinder, die von Anfang an einen WC-Sitz für Kinder nutzen oder diesen hin und wieder ausprobiert haben, tun sich unterwegs oft mit einer großen Toilette leichter.
- Sitzt Dein Kind auf einem Toilettensitz, geht das „Geschäft“ direkt in die Toilette. Ein Töpfchen musst Du mehrmals am Tag ausleeren und reinigen.
- Mit einem Sitz für Kinder fällt es Deinem Kind leichter, sich an die große Toilette zu gewöhnen. Die Umstellung erfolgt später in der Regel ohne Probleme.
- Auf der großen Toilette kannst Du Deinem Kind leichter beim Abputzen helfen, zudem ist das Klopapier immer griffbereit.
Auch Toilettensitze gibt es in vielen Farben und Varianten. Hier kannst Du zum Beispiel wählen zwischen einem einfachen Toilettensitz mit Gummis, die das Verrutschen auf der Klobrille verhindern, oder einem Sitz mit Polsterung, welcher natürlich auch gummiert ist. Natürlich kommen auch bestimmte Themen zum Einsatz, die das Kind motivieren sollen, zum Beispiel der Toilettensitz in der Optik eines Autos.
Der Toilettentrainer als Alternative
Der Toilettentrainer ist eine gute Alternative zum Töpfchen oder Toilettensitz. Ein Toilettentrainer ist ein Toilettensitz, an dem eine Leiter befestigt ist. Du kannst Dir das wie eine Trittleiter vorstellen. Klappst Du sie auf, wird die Leiter an das große Klo gelehnt und der Sitz legt sich auf die WC-Brille. Somit kann das Kind selbst auf die Toilette klettern und während es auf dem Toilettensitz Halt findet, stehen die Füße auf der Stufe. Nach der Benutzung wird der Trainer zusammengeklappt und platzsparend verstaut. Es gibt auch 3-in1-Modelle, die als Töpfchen, Toilettentrainer und WC-Kindersitz genutzt werden können.
Die richtige Haltung auf der Toilette
Achte darauf, dass Dein Kind seine Füße abstellen kann und die Beine in Knie und Hüfte im rechten Winkel gebeugt und leicht gespreizt sind, während es auf der Toilette sitzt. Deshalb sollte immer ein Toilettensitz für Kinder, ein Tritthocker oder ein Toilettentrainer vorhanden sein. Die Blase entleert sich nur dann vollständig, wenn sich der Beckenboden entspannt. Rutscht das Kind zu tief in die Toilette oder lässt es die Beine baumeln, dann ist das nicht der Fall.
Worauf Du noch achten solltest, wenn Dein Kind sich an die große Toilette gewöhnt:
- Sorge dafür, dass es einfach und sicher auf die Toilette gehen und sich abstützen kann.
- Bleibe in der Nähe und unterstütze Dein Kind, zumindest in der Anfangszeit. Deine Nähe gibt ihm Sicherheit und es weiß, dass es jederzeit um Hilfe bitten kann.
- Gehe zusammen mit Deinem Kind auf die Toilette und erzähle ihm etwas. Alternativ kannst Du auch etwas vorlesen oder singen. So nimmst Du ihm die Angst und es versteht den Gang zur Toilette als positiv.
- Lass ruhig zu, dass Dein Kind zuschaut, wenn Du selbst zur Toilette gehst. Nur so lernt es, dass der Toilettengang etwas ganz normales ist.
Ganz egal ob Töpfchen, Toilettensitz oder Toilettentrainer – das Allerwichtigste ist: Gib Deinem Kind Zeit und übe keinen Druck aus. Schimpfe nicht, wenn es nicht klappen sollte und motiviere es dazu, weiter zu üben. Wenn Dein Kind erst einmal soweit ist, dann klappt das von ganz alleine!