Tragetuch und Babytrage sorgen dafür, dass das Neugeborene ganz nah bei Mama oder Papa sein kann und die Eltern trotzdem die Hände frei haben. Dabei sollte aber die Rückengesundheit bei Baby und Eltern nicht auf der Strecke bleiben. Stiftung Warentest (test Ausgabe 1/20) hat 11 Babytragen und 4 Tragetücher getestet und benotet. In welchen Ihr Euren kleinen Schatz guten Gewissens den ganzen Tag umhertragen könnt, verraten wir Euch hier.
Tragetücher, Halbschnallen- und Vollschnalen-Tragen im Test
Die Stiftung Warentest hat 15 Tragetücher und Babytragen aus folgenden Kategorien getestet:
- Vollschnallen-Tragen: werden wie ein Rucksack angezogen und sind mit Gurten (Schnallen oder Klettverschlüssen) gesichert.
- Halbschnallen-Tragen: vereinen die Vorteile der Vollschnallen-Tragen (einfache Verschlüsse) mit denen der Tragetücher (individuelles Binden und Anpassen)
- Tragetücher: sind elastisch weich und können auf viele unterschiedliche Weisen gebunden und verwendet werden.
Was genau wurde getestet?
Folgende Kriterien wurden bewertet. In Prozent wurde angegeben, wie stark die Gewichtung der einzelnen Punkte im Test war:
Kind- und elterngerechte Gestaltung | 45% |
Handhabung | 35% |
Sicherheit und Haltbarkeit | 10% |
Schadstoffe | 10% |
Die Testsieger
Zwei gewebte Tücher sind die Sieger: mit der Note GUT wurden die Tragetücher Amazonas Carry Sling (1,7) und Didymos Prima (1,8) bewertet. Dicht gefolgt vom Tragetuch Manduca Sling, das ebenfalls mit GUT (1,9) benotet wurde.
Bei den Vollschnallen-Tragen hatte im Test die Manduca XT die Nase vorne: Note GUT mit 2,0. Ebenfalls GUT erhielt die Ergobaby Adapt Babytrage mit 2,4.
Auch wir haben die Ergobaby Adapt als auch die Manduca XT ausgiebig getestet – und die Ergobaby Adapt außerdem mit 4 weiteren Ergobaby-Babytragen verglichen – und waren begeistert.
Die vier getesteten Halbschnallen-Tragen wurden zweimal mit GUT und zweimal mit MANGELHAFT bewertet. Die beste Halbschnallen-Trage im Test war die Hoppediz Nabaca Regular (1,9).
Die Verlierer im Test
4 von den 15 getesteten Produkten fielen mit der Note MANGELHAFT im Test durch. Darunter war keines der Tragetücher.
Die Vollschnallen-Tragen Stokke Mycarrier (4,6) und Fillikid Walk (4,6) sowie die Halbschnallen-Tragen Fidella Flyclick (5,0) und Limas Babytrage (5,0) sind die Verlierer des Tests.
Bei der Mycarrier von Stokke wurden große Mengen der Flammschutzmittel TDCP und TCPP nachgewiesen. Diese stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Die Fillikid Walk hatte große Mengen Formaldehyd im Innenfutter. Es kann Hautreizungen und Allergien auslösen.
Bei den Halbschnallen-Tragen Fidella Flyclick und der Limas Babytrage können die Schultergurte in der Rückenposition runterrutschen. Da kein Brustgurt vorhanden ist, kann das Baby zu Boden stürzen.
Die wichtige Anhock-Spreiz-Haltung
In sieben Produkten sitzen die Babys in der sogenannten M-Position (die Kinderbeinchen formen ein M). Diese ist nach der Geburt so wichtig, da die Kinderhüfte noch nicht vollständig ausgereift ist. Um Fehlbildungen zu vermeiden, wird beim Tragen die Anhock-Spreiz-Haltung von Orthopäden empfohlen. Diese wurde in allen vier Tragetüchern sowie in den Tragen von Cybex, Hoppediz und Kokadi ermöglicht.
Rat der Stiftung Warentest
Im Test rät die Stiftung Warentest zu Tragetüchern, da diese oft besser als Tragen sind und sich an die Größe anpassen lassen. Allerdings müssen Eltern die Binde- bzw. Wickeltechnik solcher Tragetücher lernen. Aber auch das ist mit etwas Übung kein Problem.
Den gesamten Test könnt Ihr auf test.de freischalten oder in der test Ausgabe 01/2020 nachlesen.