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Kinder beschäftigen: 10+ Ideen für Kindergartenkinder mit bastelfaulen Eltern


Seit Anfang dieser Woche ist unser Kindergarten offiziell geschlossen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Unseren 4-jährigen, der sonst bis 15 Uhr in den Kindergarten geht, betreuen wir nun also mehrere Wochen zu Hause. Damit sind wir nicht allein: fast allen Eltern in Deutschland und Europa geht es aktuell so. Und wir alle stellen uns die Frage: Wie soll ich mein Kind zu Hause beschäftigen?

Basteln scheint eine tolle Idee zu sein, alle Arten von DIY, malen und spielen. Überall lese ich tolle Beiträge darüber, wie man seine Kinder zu Hause beschulen, bespielen und bebasteln kann. Ganz ehrlich? Das macht mir keinen Spaß! Ich habe mein Kind furchtbar gern bei mir zu Hause, aber ich habe absolut keine Lust, mit ihm zu kleben, zu malen oder ein Kasperletheater aufzuführen! Immerhin habe ich auch einen Haushalt und ein Baby – und mir fallen tausend Sachen ein, die mir mehr Spaß machen.

Weil das bei uns meistens auch ganz gut klappt, zumindest phasenweise, habe ich hier 10 Ideen für Dich, wie Du Dein Kindergartenkind zu Hause beschäftigen kannst, und zwar

  • ohne flüssige Farbe
  • ohne Kleber
  • mit wenig Frustrationspotential
  • mit möglichst wenig aktiver Beteiligung der Eltern

Alle 10 Vorschläge sind für drinnen. Ich denke, draußen im Wald oder im Garten, fallen den Kindern genug eigene Dinge ein.

Der Schaumberg

Spielt Dein Kind auch gerne eine halbe Ewigkeit abends in der Badewanne mit dem Schaum? Blöd nur, dass man sie dabei ständig beaufsichtigen muss und noch dazu irgendwann die Finger schrumpelig werden. Bei einem Waschbecken oder einer Schüssel voll Schaum sieht das schon ganz anders aus. Mein Kind kann dieselben Schaufeln, Becher und wer weiß noch alles benutzen, aber ich muss ihn nicht beaufsichtigen. Und wenn er den Boden nass macht? Dann ist der gefliest und schnell wieder aufgewischt. Ganz nebenbei kommen vielleicht noch ein paar Staubflusen mit.

Sale

Haus aus Kartons

Unter Leute gehen ist ja aktuell nicht so klug. Wir bestellen daher viele Dinge online. Dabei kommen immer mal wieder auch größere Kartons aus Pappe mit. Wenn Du auch so eine zu Hause hast, hat Deine Stunde geschlagen! Einfach einmal auf den Kopf stellen, eine Tür und ein Fenster reingeschnitten und dann leise davonschleichen. Wenn Du Deinem Kind vertraust, dass es nicht die Wände anmalt, kann es sich mit ein paar Farbstiften noch viel länger beschäftigen. Denn so ein Spielhaus will ja auch schön gestrichen sein. Auch Tunneleingänge und Anbauten sind übrigens eine gute Idee.

Springzimmer

Zugegeben, das ist jetzt etwas mehr Aufwand, aber es lohnt sich. Denn die Bewegungsmöglichkeiten sind drinnen meist stark eingeschränkt, der Bewegungsdrang dafür umso größer. Wir haben also ein Zimmer, genauer gesagt, einen Wintergarten, den wir aktuell nicht nutzen. Dort haben wir Gästematratzen, ein paar ausrangierte Matratzen, Kissen und Decken gelagert. Diese haben wir so ausgebreitet, dass der Boden größtenteils bedeckt ist. Weil das Zimmer einen Holzbalken hat, sind dort noch Haken angebracht mit Strickleiter und Hängesessel. Auch ein stabiler Tisch zum Herunterspringen darf natürlich nicht fehlen.

Mir ist schon klar, dass nun nicht jeder ein übriges Zimmer in der Wohnung hat. Aber wie wäre es denn, einfach die Matratze aus dem Bett auf den Boden zu legen tagsüber? Außenrum ein paar Kissen und schon kann man herrlich springen und toben. Auch so ein kleines Trampolin, das man sonst im Garten hat, würde gut dazu passen – wenn der Platz reicht.

DIY Spieleteppich

Zugegeben, hübsch ist sie nicht, unsere Straßenunterlage aus Pappe. Dafür ganz einfach gemacht und auch schnell wieder entsorgt. Alles, was Du brauchst, ist ein möglichst großes Stück Pappe (zum Beispiel eine Wand des ausrangierten Spielehauses von oben) oder dickes Papier, ein paar Stifte und los gehts. Straßen oder Gleise zeichnen ist so einfach, das bekomme sogar ich noch ohne Stress hin. Und anspruchsvoll gegenüber meiner Zeichenleistung ist mein 4-jähriger zum Glück nicht. Ist ja nicht so, dass er es irgendwie besser könnte.

Nachdem ich einmal das Grundgerüst gemalt habe, malt er selber nach Bedarf weiter – wenn zum Beispiel ein Zug nicht so fahren kann, wie er es möchte.

Spielstraße quer durch die Wohnung

Wenn diese Fahrlandschaft auf dem Boden gut funktioniert hat, aber irgendwann nicht mehr interessant ist (und auch die zweite Seite des Kartons schon ausgedient hat), lässt sich das Ganze auch auf den Rest der Wohnung erweitern. Mit einem dicken Malerkreppband kann Dein Kind eigene Straßen und Parkplätze kleben und mit den Spielzeugautos (oder Zügen) darauf herumsausen. Weil man Malerkrepp sogar abreissen kann, musst Du Deinem Kind nicht mal eine Schere geben. Auch wenn es mit der sicher noch mehr Spaß machen würde ;)

Perlen auffädeln

Ein Top Training für die Feinmotorik, ein ideales Geschenk für die Oma – und vor allem dauert es richtig lange! Wenn Du irgendwo in der Wohnung Perlen hast, dann sollten die jetzt zum Einsatz kommen. (Natürlich nur für Kinder, die alt genug dafür sind!) Zusammen mit einer stumpfen Nadel und einem dicken Faden kann Dein Kind sich damit hoffentlich gut alleine beschäftigen. Das Ergebnis ist ein tolles Armband, oder noch besser (weil länger) eine Halskette, über die sich irgendjemand bestimmt irre freut – oder die irgendwann in Vergessenheit gerät und dann irgendwie verschwunden ist.

Zaubersand

Eine Investition, die wir um den 2. Geburtstag herum getätigt haben und die immer wieder rockt: Zaubersand bzw. kinetischer Sand. Den können DIY-begabte Eltern auch aus irgendwelchen wundersamen Zutaten selbst herstellen. Ich kaufe ihn einfach ganz schnöde, gibt es natürlich auch online zu bestellen.

Dann kommt der Sand bei uns auf ein Tablett und es wird eine eisenharte Regel aufgestellt: Der Sand bleibt auf dem Tablett. Was sich wo anders findet, wird aufgesaugt. Kam bei uns aus diesem Grund so gut wie nie vor. Unser Fahrzeug-Fanatiker hat dann all seine kleinen Matchbox-Bagger, Laster und Radlader ausgepackt und geschaufelt und gefahren – stunden- und tagelang.

Natürlich kann man damit auch Kuchen backen oder Plätzchen ausstechen.

Knete

Auch die gute alte Knete kann man selbst herstellen. Aber auch die wird bei uns aus besagter DIY-Abneigung ganz einfach gekauft. Kombiniert mit ein paar Plätzchenausstecher und einer entsprechenden Unterlage ist dieser Klassiker immer wieder eine gute Überbrückungsmöglichkeit.

Luftballons

Auch Luftballons sind in meinen Augen ein unterschätzter Klassiker auf dem Weg zu sich selbst beschäftigenden Kindern. Ein einziger aufgeblasener Luftballon reicht oft schon, um diesen eine gefühlte Ewigkeit in die Luft zu werfen und dann wieder aufzufangen. Ein paar mehr können nie schaden und auch mit dem selbst aufblasen von Luftballons beschäftigt sich mein Kind schon recht lange.

Das Brett

Wahrscheinlich ist es Dir schon aufgefallen – meine Vorschläge sind etwas fahrzeuglastig. Ich weiß, dass manche Mädchen in dem Alter schon lieber mit dem Märchenschloss spielen, aber viele mögen auch nach wie vor Autos. Mein Sohn jedenfalls fährt überall mit seinen Thomas-Lokomotiven oder seinen Autos. Wenn ich ihm ein Brett gebe, kann ihn das wirklich lange beschäftigen. Denn das dient dann als Brücke, als Rampe oder als steiler Abhang.

Passend dazu wäre eine leere Klopapierrolle oder eine leere Küchenrolle als Tunnel.

Weitere Tipps für die Kinderbeschäftigung drinnen für faule Eltern

Wenn da jetzt nichts dabei war, habe ich noch ein paar weitere Ideen für Dich, wie Du Dein Kind beschäftigen kannst, ohne Dich mit ihm lange hinzusetzen und zu basteln oder zu spielen.

  • Vorlesen mache ich viel lieber als spielen. Vorlesen ist auch unbezahlbar wichtig für Kleinkinder, bringt also jedem was.
  • Tiptoi Bücher und Spiele sind bei uns seit Jahren sehr beliebt. Wenn er in der richtigen Laune ist, kann unser 4-jähriger sich damit gut alleine beschäftigen.
  • Hörspiele kommen bei uns meist von der Deezer-App. Geht aber natürlich genauso von CD, Kassette oder der Tonie-Box.
  • Auch Musik jeder Art kommt gut an, vor allem, wenn er sie auf dem Smartphone selbst auswählen kann.
  • Im Kindergartenalter sind viele schon so weit, dass sie im Haushalt mithelfen können. Je nach Laune tut mein Großer das auch. Das können wirklich hilfreiche Dinge wie den Müll runterbringen sein, aber auch nur so semi-hilfreiche wie Zutaten fürs Essen in den Topf werfen.
  • Vor einiger Zeit habe ich online ein Lego-Konvolut, also eine große Kiste mit unendlich vielen Kleinteilen, gekauft. Das rettet mir regelmäßig den Tag. Wir haben die Bausteine in einem Abteil des Treppenhauses platziert, wo unser Baby nicht hinkommt und das Lego darum liegen bleiben kann.
  • Mindestens so viele Stunden beschäftigt mein Kind sich mit seiner Holzeisenbahn. Die ist und bleibt der Renner.
  • Kuscheln, kitzeln und auf der Couch herumlungern sind nicht nur für meine Kinder, sondern auch für mich eine tolle Zwischenbeschäftigung. Probier es mal aus.

Seid Ihr auch eher bastelfaul? Habt Ihr noch ein paar einfache Ideen, um Eure Kinder zu beschäftigen – ohne viel Aufwand und Stress? Wir freuen uns über Eure Kommentare :) Bleibt gesund und fröhlich!

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