22.2.2015
Seit dieser Woche ist Pauline 10 Monate alt, noch zwei Weitere und sie gilt nicht mehr als Baby. Und mit Beginn dieser Woche hat sie auch einen weiteren Schritt in Richtung grenzenlose Mobilität gemacht.
Auf allen Vieren
Pauline ist eine Etage höher gekommen, das heißt sie rutscht nun nicht mehr nur flach auf dem Boden, sondern hat den Vierfüßlerstand für sich entdeckt. Am Anfang hat sie nur ihre Arme durchgestreckt, dadurch waren Kopf und Oberkörper weiter oben, was ihr sehr gut gefiel. Bereits zwei Tage später kniete sie noch dazu, um dann gleich mit ihrer neuesten Trainingseinheit zu starten, nämlich dem vor- und zurückschaukeln im Vierfüßlerstand. Und weil das so viel Spaß macht, grinst sie permanent dabei und macht gleichmäßig lustige Geräusche dazu, die sich anhören wie ein Teddy, der brummt wenn man ihn hin und her dreht.
Das Sitzdilemma
Sitzen mag sie auch sehr gern, obwohl sie es noch nicht selbstständig kann. Bisher hatte ich mich auf Anraten von unserer Kinderärztin und der Schwimmkursleiterin/Physiotherapeutin immer zurückgehalten mit dem hinsetzen. Deren Meinung ist nämlich, dass Babys erst sitzen sollen, wenn sie sich selbst hinsetzen und somit auch frei sitzen können, da die Muskulatur noch nicht ausgebildet ist und es später zu Haltungsschäden kommen kann. Außerdem kann sie sich in dem Fall auch nicht selbst aus der Situation befreien, sie müsste sitzen bleiben, auch wenn sie nicht mehr mag oder kann. Deshalb haben wir Pauline auch bisher noch nie in den Hochstuhl gesetzt, sondern immer bei uns auf dem Schoss oder in der Wippe gefüttert. In den letzten Tagen hat mich aber doch der Ehrgeiz gepackt und ich habe sie immer mal wieder für ein paar Minuten auf den Teppich gesetzt. Ich hab mir gedacht, wenn sie mitbekommt, was man von da alles sehen und machen kann, hat sie vielleicht einen Anreiz, sich selbst hinzusetzen. Sie ist ja nun auch nicht mehr 6 Monate alt, sondern bald ein Jahr. Eingekeilt zwischen Kissen und Decken neben der Kiste mit den bunten Legosteinen war sie rundum glücklich. Nach kurzer Zeit hat mich dann wieder das schlechte Gewissen gepackt und Pauline musste, natürlich unter Protest, wieder auf den Bauch. Zumindest hat sie mit dem Vierfüßlerstand ein neues Körpergefühl und kann weiter an ihren Bewegungen arbeiten.
Innerer Ablaufplan
In den letzten Tagen habe ich einiges zum Reifungsprozess der motorischen Fähigkeiten nachgelesen, was mich beruhigt hat. Offensichtlich hat jedes Baby einen inneren Ablaufplan und sein eigenes Tempo. Nur die Reihenfolge der grundmotorischen Entwicklung (Köpfchen heben, drehen, robben, Vierfüßler Stand, krabbeln, sitzen, hochziehen, stehen, gehen usw.) sollte stimmen und es sollte kein Entwicklungsschritt ausgelassen werden. Ganz besonders wichtig für die gesamte Entwicklung ist dabei wohl das krabbeln, da es einen entscheidenden Einfluss auf das Koordinieren der beiden Gehirn- und Körperhälften hat. Und da ich mir für Pauline natürlich auch eine gesunde Entwicklung wünsche, werde ich sie in Ruhe jeden Schritt üben lassen und sie so selten wie möglich in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken (Autoschale, Wippe etc.). Ein bisschen nervös bin ich in den letzten Tagen dann doch geworden, sämtliche Babys in Paulines Alter sitzen und krabbeln und stehen teilweise schon. Es wäre mir im Grunde egal, wann sie das alles lernt, solange es ihr gut geht und sie nicht durch irgendein Problem in ihrer Mobilität behindert werden würde. Immerhin hatte sie eine Lieblingsseite über einen längeren Zeitraum und liegt hin und wieder recht schief in Wippe und Autoschale. Beim nächsten Kinderarzttermin werde ich meine Bedenken jedenfalls noch mal anbringen.