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Prolaktin: alles über das Milch-Hormon


Bei Prolaktin handelt es sich um ein Hormon, welches hauptsächlich dafür verantwortlich ist, Milch in Deiner Brust zu produzieren. Saugt Dein Baby an der Brust, entsteht ein natürlicher Reiz und der Prolaktinwert im Blut steigt. In diesem Artikel möchte ich Dir erklären, was genau Prolaktin ist, welche Werte normal sind und was ein zu hoher oder niedriger Wert mit Deinem Körper macht.

Was genau ist Prolaktin?

Prolaktin ist ein Hormon, welches sich in Deiner Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) befindet. In diesem Wort steckt die lateinische Bezeichnung für Milch, also „lac“. Während der Schwangerschaft und Stillzeit produziert der Körper dieses Hormon vermehrt und es fördert das Wachstum Deiner Brust. In der Stillzeit ist es für die Milchproduktion verantwortlich. Wenn Du Deine Brustwarzen stimulierst oder Dein Baby daran saugt, findet eine Ausschüttung von Prolaktin statt.

Die Ausschüttung dieses Milchhormons kann auch außerhalb der Schwangerschaft und Stillzeit stattfinden. Es ist jedoch nicht genau geklärt, warum das eigentlich so ist. Man weiß jedoch, dass der Hypothalamus mit der Ausschüttung von Dopamin die Bildung von Prolaktin hemmt. Er sitzt über der Hypophyse und Dopamin, welches im zentralen Nervensystem sitzt, wird im Volksmund auch „Glückshormon“.

Wann wird der Prolaktin-Wert bestimmt?

Es gibt Fälle, in denen der Arzt die Prolaktin-Werte bestimmen muss:

  • Verdacht auf Funktionsstörung der Eierstöcke
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • frühzeitige Pubertät
  • vermehrter Milchfluss außerhalb der Schwangerschaft und Stillzeit
  • Vermännlichung (Virilisierung)

Bei Männern findet eine Kontrolle statt, wenn eine gestörte Hodenfunktion vermutet wird.

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Welche Prolaktin-Werte gibt es?

Von einem normalen Wert spricht man, wenn eine Frau eine Prolaktinkonzentration von 2,8 bis 29,2 µg/l hat. Während der Schwangerschaft kann dieser bis zu 209 µg/l steigen. Hat eine Frau ihre Menopause, also die Wechseljahre hinter sich, liegt der Wert zwischen 1,8 und 20,3 µg/l.

Übrigens, auch bei Männern ist dieses Hormon vorhanden. Der Wert liegt bei ihnen bei etwa 2,1 bis 17,7 µg/l.

Zu hoher Prolaktin-Wert

Wenn Du viel Stress hast, schwanger bist oder stillst, steigt Dein Prolaktinwert. Dafür sind Autoantikörper zuständig, die sich an das Prolaktin im Blut heften und ein Makroprolaktin bilden. Es hat kein Krankheitsbild und ist an sich harmlos, aber seine Größe ist verantwortlich für die hohen Werte. Bei einer unangemessenen Erhöhung spricht man von einer Hyperprolaktinämie.

Die Ursachen könnten sein:

  • Medikamente (Antidepressiva, hormonelle Verhütungsmittel, Bluthochdruckmedikamente)
  • Prolaktinom (ein Tumor, der Prolaktin bildet)
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • schwere Nierenschwäche (Prolaktin wird nicht ausgeschieden, sondern sammelt sich an)
  • erhöhter Spiegel männlicher Sexualhormone (bei Frauen)

Folgende Symptome könnten bei einer Hyperprolaktinämie auftreten:

  • Menstruationsveränderungen
  • Kopfschmerzen
  • Rückgang der Libido
  • übermäßige Körperbehaarung
  • Probleme, schwanger zu werden
  • Fehlgeburt

Niedriger Wert

Der Prolaktin-Wert ist zu niedrig, wenn eine Unterfunkion der Hypophyse vorhanden ist. Das kann passieren, wenn man Medikamente nimmt, die darauf Einfluss nehmen. Das sind z. B. Dopamin-Agonisten, die bei Parkinson und Hyperprolaktinämie eingenommen werden. Aber auch Mittel, die man gegen Übelkeit und Erbrechnen nimmt (Serotonin-Antagonisten) spielen eine Rolle.

Was tun bei erhöhtem oder niedrigem Prolaktin-Wert?

Ist Dein Wert zu hoch, werden weitere Tests und Untersuchungen durchgeführt, um die Ursache herauszufinden. Danach kann man individuell behandeln. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Tumore der Hypophyse chirurgisch zu entfernen. Bei einem unerfüllten Kinderwunsch erhältst Du Medikamente, die den erhöhten Prolaktinwert auf einen Normalwert absenken.

Bei einem niedrigen Wert ist es nur selten so, dass damit eine Krankheit verbunden ist. Kann man ausschließen, dass die Ursache eine Funktionsschwäche der Hypophyse ist, wird regelmäßig der Prolaktinspiegel kontrolliert. Dein Arzt wird außerdem prüfen, ob Du Medikamente einnimmst, die für die Senkung des Werts verantwortlich sind.

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
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