Der Aufbau einer Frustrationstoleranz bei Kindern ist ein Entwicklungsprozess. Während Erwachsene schon verinnerlicht haben, dass Fehler zu machen zum Leben dazu gehört, müssen Kinder dies erst lernen. Kinder dürfen Fehler machen – sie müssen sie sogar machen, um sich gesund zu entwickeln und für später gewappnet zu sein. Ihr als Eltern könnt Euer Kind bei dem Aufbau der Frustrationstoleranz begleiten und unterstützen. Wie das am besten gelingt, erfährst du hier.
Was bedeutet Frustrationstoleranz?
Frustrationstoleranz bei Kindern steht für die Fähigkeit, Situationen auszuhalten, in denen Rückschläge erlebt werden. Diese können sich auf Enttäuschungen, wie den Verlust bei einem Spiel beziehen. Auch, wenn etwas nicht direkt auf Anhieb funktioniert, wird die Frustrationstoleranz bei Kindern herausgefordert. Die in der Kindheit gemachten Erfahrungen mit der eigenen Frustrationstoleranz sind wichtig, um sich auch später im Berufs- und Privatleben bei Rückschlägen wieder aufrappeln zu können und weiterzumachen.
Wie soll ich meinem Kind vermitteln, dass es Fehler machen darf?
Dass auch Kinder Fehler machen dürfen, weiß Dein Schatz nicht automatisch, wenn er auf die Welt kommt. Ihr als Eltern müsst Euer Kind dabei unterstützen, Selbstbewusstsein und eine Frustrationstoleranz – das bedeutet, auch kleine Niederlagen aushalten zu können – aufzubauen.
Was Du tun kannst:
- Zuallererst wird Dein Kind von seinem sozialen Umfeld lernen, wie in der Familie mit Misserfolg umgegangen wird. Du als Elternteil fungierst als Rollenmodell für die Frustrationstoleranz Deiner Kinder. An Dir orientiert sich dein Kind. Lebe ihm vor, was Du ihm beibringen möchtest: Fehler zu machen ist okay.
- Wenn Dein Kind einen Fehler macht, vermittle ihm Zuversicht: Es wird auch wieder anders kommen. Daran muss Dein Schatz glauben, um Fehler oder Misserfolge aushalten zu können. Eröffne Deinem Kind Handlungsalternativen, so fühlt es sich nicht ausgeliefert, sondern handlungsfähig.
- Nimm die Gefühle von Deinem Schatz ernst. Verlieren ist ganz und gar nicht leicht, die Frustrationstoleranz muss Dein Kind erst einmal lernen. Dass sich Dein Kleines ärgert oder auch traurig ist, ist völlig normal. Höre Dir seine Gedanken an und toleriere diese.
- Gib Deinem Kind das Gefühl, dass es Fehler machen darf und Du es trotzdem liebhast. So macht es die Erfahrung, dass es nicht auf Grund erfolgreicher Leistungen, sondern um seiner selbst willen geliebt wird.
Gemeinsam Fehler meistern, Frustrationstoleranz bei Kindern erhöhen
Jetzt ist Teamwork gefragt:
- Überlegt gemeinsam, welche Vorteile es hat, wenn man verlieren kann: Zum Beispiel spielen Freunde noch lieber mit einem, wenn man nicht immer gleich wütend wird, wenn man verliert.
- Lobe Dein Kind, wenn es eine Niederlage adäquat weggesteckt hat und eine gute Frustrationstoleranz beweist. Wie immer gilt: Fokussierung auf das Positive und nicht auf das Negative.
- Trenne den Misserfolg von der Person des Kindes. Wenn Dein Kind mal etwas falsch macht, erkläre ihm, dass es nur die Mathenote oder eine Verhaltensweise war, die vielleicht keine Glanzleistung war, nicht aber Dein ganzes Kind.
- Beendet den Tag positiv: Egal, was der Tag mit sich gebracht hat, denkt vor dem Zubettgehen zusammen an 3 erfreuliche, mutige oder starke Dinge, an denen Dein Kind am heutigen Tag beteiligt war.
Kinder dürfen Fehler machen: Vorteile der Frustrationstoleranz
- Stärkt das Selbstvertrauen
Wenn dein Liebling lernt, dass sich aufgeben nicht lohnt und er beim zweiten oder dritten Anlauf schon ganz anders das Problem lösen kann, wirkt sich dies positiv auf den Selbstwert aus. Vertraut Dein Schatz auf seine eignen Fähigkeiten, werden Fehler gar nicht mehr so schlimm wahrgenommen.
- Mut vor neuen, größeren Herausforderungen
Weiß Dein Kind erstmal, dass Fehler machen okay ist, steigt der Mut bei neuen Herausforderungen. Die Ausdauer und Hartnäckigkeit Deines Sprösslings sind nun geweckt und die Frustrationstoleranz bei Deinem Kind aktiviert.
- Erhöht die Frustrationstoleranz
Hat Dein Kind es einmal geschafft, einen Misserfolg anzunehmen und nicht aufzugeben, wird es weniger an sich selbst zweifeln. Es kann nun flexibler und angemessener mit Fehlern umgehen.
Ich hoffe, es war der ein oder andere wertvolle Tipp für Dich dabei, wie Du die Frustrationstoleranz bei Kindern fördern kannst. Das ist gar nicht mal so leicht, wie wir aus eigener Erfahrung wissen ;) Hast Du weitere Anmerkungen und Informationen zum Thema? Dann freuen wir uns über Deinen Kommentar.