Die kleinen Racker entwickeln sich in den ersten Monaten und Jahren rasant. Auch wenn Du als Papa mehr oder weniger ständig anwesend bist, bemerkst du ihre Entwicklungsschritte meistens erst dann, wenn die nächste Stufe erreicht ist. Manchmal jedoch, wenn Du genügend Zwit für die nötige Geduld aufbringen kannst und etwas genauer hinsiehst, kannst Du hautnah einen Meilenstein erkennen. Bei meiner Kleinen war das der Fall, als sie sich das erste Mal hingesetzt hat – ganz allein, ohne Hilfe von Mama oder Papa.
Ab wann können Babys sitzen?
Die Frage, ab wann Dein Baby sitzen kann, ohne gleich wieder umzufallen, hast Du Dir bestimmt auch gestellt. Es ist einer der Meilensteine seine körperlichen Entwicklung. Wie es bei allen diesen Entwicklungsschritten ist, gehen sie zeitlich ganz individuell vonstatten. In aller Regel kann man aber sagen, dass es nach den ersten sechs Monaten losgeht. Vorher ist der Muskelapparat einfach noch nicht bereit. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Die meisten Babys schaffen das kurze Sitzen auf dem Popo nach acht oder 10 Monaten. Aber wie gesagt, jedes Baby entwickelt sich mit seiner eigenen Geschwindigkeit.
In vielen Ratgebertexten steht zurecht, dass Du der Versuchung widerstehen solltest, Deinem Baby beim Hinsetzen zu ständig zu helfen. Hilfe wäre nachvollziehbar. Sie ist aber eher kontraproduktiv, denn die Muskulatur muss sich ausprägen und Dein Baby muss den Bewegungsablauf eigenständig lernen und verinnerlichen.
Übrigens: Sobald das Baby selbstständig sitzen kann, ist der Kauf eines Buggys oder – beim Kombi-Kinderwagen ein kleiner Umbau fällig. Denn nun darf Dein Kleines von der Babywanne in den Sportsitz umziehen. Auch für die ersten Brei-Versuche sollte das Baby aufrecht sitzen und sein Köpfchen selbstständig halten können.
Übung macht den (Baby-)Meister
Ich weiß nicht mehr auf die Woche genau, wann es meine Kleine geschafft hat, sich ganz von allein aufrecht hinzusetzen. Wenn ich mich richtig erinnere, war es im achten Monat nach ihrer Geburt. Was ich aber noch wirklich ganz genau weiß, ist, wie es vor sich ging und wie lange sie vorher geübt hatte. Und wie sie, als sie es endlich erreicht hatte, gestrahlt hat und auf sich stolz war. Wenn ich jetzt, einige Zeit später, daran denke und sie wild rumtollend herumrennen sehe, kommt mir das fast unwirklich vor.
Vor dem großen Moment hat meine kleine Prinzessin das Aufsetzen richtiggehend trainiert. An manchen Tagen gar nicht, an anderen wiederum ständig und auch mal zwei Stunden am Stück. Ich war überrascht und beeindruckt, welche Ausdauer sie da an den Tag gelegt hat.
Immer wieder von Neuem hat sie es probiert. Einige Frustration hat sie dabei aushalten müssen, wenn es doch wieder nicht funktioniert hat, wie sie es sich vorgenommen hatte. Die Hilfe der Eltern war natürlich überhaupt nicht gefragt. Mama und Papa haben sich tunlichst zurückgehalten. Sonst hätten diese nur böse Blicke und Protestgeschrei geerntet.
Frust aushalten
Meistens ist sie auf dem Rücken liegend „gestartet“ mit ihren Versuchen, sich auf ihren Popo zu setzen. Ihr Kopf war für sie noch sehr schwer. Das viele Üben hat ihr geholfen, es letztlich trotzdem zu schaffen. Sie drehte sich auf die Seite und drückte sich mit ihren Miniärmchen ab, um in eine aufrechte Position zu kommen. Und gefühlt unendlich viele Male ist sie dann weitergerollt und drehte sich weiter auf den Bauch. Oder fiel bei diesem Versuch wieder auf den Rücken.
Ab wann können Babys sitzen? Das haben wir uns häufiger gefragt. Bis es so weit war, hat es Wochen gedauert. Zu Beginn war es reiner Spaß, wie als wenn sie sich lachend hin- und herbewegte. Doch irgendwann ging es ins Trainieren über. Das habe ich daran gemerkt, dass sie sich absichtlich in eine Ausgangsposition gedreht hat, um dann den Versuch zu starten, sich nach oben zu drücken. Wenn sie es nicht richtig geschafft hatte, ging sie wieder in ihre Ausgangsposition. Immer wieder aufs Neue.
In dieser Zeit war sie natürlich von Zeit zu Zeit gehörig frustriert. Weder Mama noch Papa konnten ihr helfen. Wir hatten es ihr oft genug gezeigt. Sie wusste genau, wie sie es anstellen musste. Es klappte halt einfach nur nicht. Das hat zu einigen tränenreichen Nachmittagen geführt mit viel Geschrei – verständlicherweise. Das einzige, was Mama und Papa machen konnten, war sie anzufeuern und ihr Mut zuzusprechen. Damit sie die Rückschläge verkraftet und einfach weiter übt.
Der große Moment
Irgendwann war es so weit. Es lag förmlich in der Luft. Ich war gespannt, sehr sogar. Bei einem Versuch, hat sie es fast geschafft. Beim nächsten: Sie drückte sich hoch, die Beine lagen richtig, die Kraft reichte aus – und sie saß aufrecht da. Sie hat es sofort gemerkt. Ein süßes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesichtchen aus. Sie fing an zu kichern und zu quaken, sie quiekte richtig. Sie strahlte in diesem Moment Freude und Zufriedenheit pur aus.
Tipp: Du willst Dich auch in 5 Jahren noch genau an die Entwicklungsschritte Deines Babys erinnern? Dann kannst Du Highlights wie Sitzen oder Laufen lernen beispielsweise in Tagebüchern oder mit Hilfe von Meilensteinkarten im Bild festhalten.
Ab wann können Babys sitzen? Mit einem halben Jahr oder später? Wie war es bei Euch? Schreibe es uns gern in die Kommentare.