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Schwangerschaftsschnupfen: Was hilft gegen die verstopfte Nase?


Schwangerschaftsschnupfen tritt bei einem Drittel aller Schwangeren auf, gehörst auch Du dazu?
Was der Schwangerschaftsschnupfen ist, welche Begleiterscheinungen er mit sich bringt und was Du tun kannst, wenn Du oft unter einer verstopften Nase in der Schwangerschaft leidest, das erfährst Du hier.

Was ist Schwangerschaftsschnupfen?

Die gute Nachricht zuerst: Beim Schwangerschaftsschnupfen handelt es sich eigentlich nicht wirklich um einen Schnupfen, d.h. er ist nicht ansteckend und stellt auch keine Gefahr für Dein Baby dar.

Häufig tritt der Schwangerschaftsschnupfen ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester auf. Von einem chronischen Schwangerschaftsschnupfen spricht man, wenn Du mehr als 6 Wochen unter den Beschwerden leidest. Dies ist leider bei den meisten Frauen, die einen Schwangerschaftsschnupfen haben, der Fall. Manche Frauen leiden sogar die gesamte Schwangerschaft darunter.

Bei dieser besonderen Art des Schnupfens kommt es durch hormonelle Veränderungen, die die Schwangerschaft mit sich bringt, zu einem Anschwellen der Schleimhäute. Gerade in der Nase, wo viele Schleimhäute sind und die Nasenlöcher relativ klein, macht sich dieses Anschwellen meist recht deutlich bemerkbar: Du bekommst schlechter Luft und hast eine „verstopfte“ Nase.

Anders als bei den meisten Erkältungsschnupfen, ist allerdings fast kein Nasensekret vorhanden. Das heißt, nach dem Naseputzen hast Du kaum Erleichterung und aus der Nase selbst kommt auch nur wenig Sekret heraus.
Vielmehr führt häufiges Naseputzen und kräftiges Schnäuzen eher dazu, dass es zu kleinen Verletzungen der angeschwollenen Schleimhaut und zum Nasenbluten kommen kann.

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Welche Probleme können zusammen mit dem Schwangerschaftsschnupfen auftreten?

Ein Schwangerschaftsschnupfen ist eher lästiges Übel, als eine tatsächliche Gefahr. Nichtsdestotrotz kann er mit anderen Problemen einhergehen, die ebenfalls zumindest lästig und teilweise auch ein wenig erschreckend sind.

Nasenbluten

Ich hatte es bereits angesprochen: Gerade, wenn Du aus dem Impuls heraus, die Nase „leer“ machen zu wollen, häufig oder heftig schnäuzt, kann es zu teilweise recht kräftigem Nasenbluten kommen.
Die Schleimhäute sind angeschwollen, sehr gut durchblutet und aus dem Grund anfälliger für kleine Mikroverletzungen. Gerade, wenn man Nasenbluten sonst eher nicht so kennt, kann die Menge an Blut vielleicht ein wenig erschreckend sein. In der Regel hört die Blutung aber völlig problemlos und ohne größere Maßnahmen wieder auf.

Atemprobleme

Bei Anstrengung, Sport oder generell Bewegung kann es zu einer noch stärker ausgeprägten Kurzatmigkeit kommen, weil Du aufgrund der verstopften Nase permanent durch den Mund atmen musst.

Schnarchen

Auch in der Nacht klagen viele Frauen mit Schwangerschaftsschnupfen über eine erschwerte Atmung, was sich manchmal auch geräuschvoll bemerkbar macht. Schnarchen, Luftschnappen und häufigeres, trockenes Husten durch die Mundatmung können durchaus vorkommen. Diese Beschwerden sind zwar anstrengend, weil sie den sowieso schon durch die Schwangerschaft oft beeinträchtigten Nachtschlaf noch mehr stören, aber sie haben keinen „Krankheitswert“, das heißt, sie sind nichts, was Frauenärztin oder Hebamme beunruhigen würde.

Woran merke ich, dass es wirklich ein Schwangerschaftsschnupfen ist?

Im Prinzip kannst Du einen Schwangerschaftsschnupfen von zwei anderen Dingen unterscheiden:

  • Erkältungsschnupfen
  • Allergischem Schnupfen

Ich denke, anhand der oben beschriebenen Symptome des Schwangerschaftsschnupfens kannst Du Dir schon ein ganz gutes Bild machen.

Der Hauptunterschied zur Erkältung ist, dass bei Dir keine anderen Begleiterscheinungen auftreten. In der Regel hast Du keinen Husten (und wenn, dann entsteht er ausschließlich durch die Mundatmung und ist eher ein Hüsteln oder Räuspern). Du hast keine Gliederschmerzen, keine Kopfschmerzen und keine erhöhte Temperatur oder Fieber.
Außerdem hast Du keinen Fließschnupfen und kaum Nasensekret.

So kannst Du den Schwangerschaftsschnupfen auch vom allergischen Schnupfen unterscheiden, der ebenfalls verändert auftreten kann, wenn Du schwanger bist. Es kann durch die Hormone in der Schwangerschaft sowohl passieren, dass Du einen allergischen Schnupfen (z.B. gegen Gräser, Staub oder Tierhaare) entwickelst, als auch, dass ein bekannter allergischer Schnupfen sich verändert und milder oder stärker wird. Aber auch hier kommen meistens Symptome wie häufiges Niesen oder tränende, juckende Augen dazu, die eine Abgrenzung zum Schwangerschaftsschnupfen gut möglich machen.

Was kann ich gegen die verstopfte Nase in der Schwangerschaft tun?

Wie bei so vielen Schwangerschaftsbeschwerden gilt auch hier: Richtig verschwunden wird es vermutlich erst sein, wenn die Schwangerschaft vorbei ist. Allerdings gibt es einige Dinge, die Deine Beschwerden vielleicht ein wenig lindern können.

Meerwasser Nasenspray

Manche Frauen schwören darauf und haben auch wirklich den Eindruck, dass die Befeuchtung der Schleimhäute durch Meerwasser Nasenspray, Kochsalzlösung oder auch Salzwasserspülungen die Schwellung vermindern. Ich persönlich kann diese Erfahrung leider nicht teilen, aber denke, es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
Auf konventionelle, abschwellende Nasentropfen oder -sprays solltest Du trotz verstopfter Nase in der Schwangerschaft möglichst verzichten. Einzig unter der Geburt habe ich ab und zu mal ein „echtes“ Nasenspray gegeben, wenn die Wehenatmung gar so sehr durch die verstopfte Nase behindert wurde.

Auf ein gutes Raumklima achten

Trockene Heizungsluft, aber auch starker Pollenflug im Frühling können die Beschwerden verschlimmern. Gutes Lüften, eventuell auch nachts bei offenem Fenster schlafen und das Befeuchten der Raumluft kann hilfreich sein.

Erhöhte Lagerung

Gerade in der Nacht ist die erschwerte Nasenatmung oft unangenehm und störend. Eine erhöhte Lagerung des Oberkörpers kann hier ein wenig Erleichterung verschaffen.

Engelwurzbalsam und Panthenolcreme

Engelwurzbalsam ist meine Universalwaffe bei Schwangerschaftsschnupfen. Am besten das Original aus der Bahnhof-Apotheke in Kempten. Bei häufigem Nasenbluten und wundem Gefühl in der Nase kann Panthenolcreme (z. B. Bepanthen) ebenfalls helfen.

Ein Schwangerschaftsschnupfen kommt bei Sommer-und Winterschwangeren gleichermaßen vor und ist ein häufiges, zwar unbequemes, aber ungefährliches Übel in der Schwangerschaft.

Wenn Du Dir dennoch Sorgen machst, kannst Du natürlich jederzeit Deine Frauenärztin oder Deine Hebamme um Rat fragen. Aber in den allermeisten Fällen besteht kein Grund dazu und Du wirst auch langfristig nach der Schwangerschaft keine Probleme mehr damit haben.

Hast Du mit Schwangerschaftsschnupfen zu kämpfen und was sind Deine Geheimtipps dagegen? Erzähle uns gerne davon in den Kommentaren.

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