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TOP vorbereitet auf den Kaiserschnitt


Beinahe jedes dritte Kind kommt in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. Im Jahr 2019 waren es 29,6 % der Geburten, die per Sectio abgewickelt wurden. Häufig ist dieser Eingriff vorab geplant. Viele betroffene Frauen fragen sich deshalb, wie die beste Vorbereitung auf den Kaiserschnitt aussieht.  

Sorgfältige Organisation des Kaiserschnitts 

Je besser Dein Kaiserschnitt-Termin vorbereitet ist, desto sicherer und entspannter wirst Du Dich wahrscheinlich fühlen.

Wichtig ist ein ausführliches Beratungsgespräch mit der Klinik, in der Dein Baby zur Welt kommen soll. Such Dir das Krankenhaus gut aus. Kläre wichtige Fragen wie: 

  • Gibt es für den Notfall eine Intensivstation für Mutter und Kind? 
  • Wie sieht das Bonding nach dem Kaiserschnitt aus? 
  • Stehen Familienzimmer bereit? 

Hebamme Christine erläutert in ihrem Beitrag zum geplanten Kaiserschnitt ausführlich, warum diese drei Fragen so wichtig sind.

Womöglich muss außerdem die Corona-Problematik in die Vorbereitungen einbezogen werden. Frag im Krankenhaus nach, ob

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  • Dein Partner bei der Entbindung dabei sein darf,
  • die Möglichkeit eines Familienzimmers besteht und
  • der Vater des Babys Euch im Anschluss an die Geburt besuchen darf.  

Termin möglichst nahe am Entbindungstermin

Zurück zum konkreten Kaiserschnitt. Ideal ist es, wenn das Datum möglichst nahe am errechneten Entbindungstermin liegt. Besprich das mit der Klinik.

Sollte medizinisch etwas dagegensprechen, dann geht natürlich der Schutz von Mutter und Kind vor. Aber je näher die Sectio am voraussichtlichen Entbindungstermin stattfindet, desto reifer wird das Baby sein.

Vielleicht hast Du dann bereits einige Wehen hinter Dir. Das kann unter anderem die Entfaltung der Lungen fördern. Darüber hinaus ändert sich Dein Hormonhaushalt, wenn sich der Körper sowieso für eine baldige Geburt bereit macht.  

Es kann Dir sogar psychologisch helfen, wenn Du merkst, dass die Entbindung auf natürlichem Wege sowieso bald bevorsteht. Manche Krankenhäuser leiten deshalb den Kaiserschnitt auch ein. Die Schwangere bekommt dann ganz leichte Wehen, bevor das Baby geholt wird.  

Narkoseart klären

Beim Kaiserschnitt gibt es drei Narkosemöglichkeiten. Frag nach, welche für Dich geplant wird und warum. Falls Dir beispielsweise statt einer Spinalanästhesie eine PDA lieber wäre, dann diskutiere mit dem Krankenhauspersonal die Vor- und Nachteile. 

Hebamme und Familie informieren

Gib Deiner Hebamme Bescheid, sobald der Termin für den Kaiserschnitt feststeht. Ein Vorteil der geplanten Geburt ist, dass Du die Nachsorge bereits termingemäß organisieren kannst.

Auch Hilfe von Familienangehörigen und Bekannten kann bereits für die Zeit nach der Entbindung eingeplant werden. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn schon Geschwisterkinder da sind. 

Nach einer Kaiserschnitt-Geburt darfst Du rund sechs Wochen nicht schwer heben. In dieser Zeit ist Unterstützung besonders wichtig. Je konkreter Du alles weißt und planst, desto beruhigter kannst Du in den Kaiserschnitt Termin gehen.  

Körperliche Vorbereitung auf den Kaiserschnitt 

Grundsätzlich solltest Du den Kaiserschnitt so fit wie möglich antreten:

Beim Kaiserschnitt handelt es sich um eine Operation. Dafür musst Du normalerweise nüchtern sein. Einige Kliniken geben ein Zeitfenster von sechs Stunden an, in dem Du vorher nichts essen darfst. Das ist leichter machbar, wenn der Termin direkt am Morgen ist.

Ob und wie lange Du nüchtern sein musst, hängt von der Einschätzung Deiner behandelnden Ärzte ab. Lass Dich für Deinen konkreten Einzelfall aufklären.  

Der untere Bauch muss vor dem Eingriff frei von Haaren sein. Entweder übernimmt das das Personal im Krankenhaus oder Du rasierst Dich einfach selbst. Achte darauf, den kompletten Bereich vom Schambein bis zum Nabel gründlich zu enthaaren.  

Wenn Du magst, kannst Du vor dem Kaiserschnitt bereits das Kolostrum aus Deiner Brust ausstreichen. Diese Vormilch ist wichtig für Neugeborene. Sie unterstützt dabei, die Verdauung anzukurbeln, verringert die Neugeborenengelbsucht und liefert viele wichtige Nährstoffe. Wie das genau funktioniert, erklärt Dir Hebamme Alexandra in einer detaillierten Anleitung zum Kolostrum ausstreichen und einfrieren.

Das Kolostrum wird bereits ab der 16. Schwangerschaftswoche in der Brust gebildet. Wenn Dein Baby nach dem Kaiserschnitt nicht an die Brust kann oder möchte, bekommt es so trotzdem die wertvolle Vormilch.  

Mentale Vorbereitung auf den Kaiserschnitt

Ein Kaiserschnitt geht oft mit gemischten Gefühlen einher. Einerseits steht die Vorfreude auf den Nachwuchs im Raum. Andererseits tauchen auch Ängste und Sorgen auf. Die Gefühle sind denen bei einer natürlichen Geburt sehr ähnlich.  

Was allerdings bei einer Sectio noch obendrauf kommt, sind Stigmata und abschreckende Meldungen. Von manchen Müttern wird ein Kaiserschnitt nicht als vollwertige Geburt angesehen. Es kann sein, dass negative Kommentare aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis kommen. Damit will ebenfalls umgegangen werden.  

Psychische Unsicherheiten können auch entstehen, wenn Du viel über Risiken und Nachteile eines Kaiserschnitts liest und nachdenkst. Ich empfehle jeder Mutter, sich die Entscheidung für oder gegen einen Kaiserschnitt gut zu überlegen.

Vielleicht erwägst Du vielleicht sogar die Möglichkeit einer Sterilisation beim Kaiserschnitt? Wenn Deine Familienplanung abgeschlossen ist oder Du aus medizinischen Gründen keine Schwangerschaft mehr haben solltest, kannst Du über diese Option nachdenken.

Wenn Du die Entscheidung für eine Sectio getroffen hast oder womöglich gar keine Wahl hast, dann belaste Dich nicht mehr mit negativen Dingen.  

Zur Vorbereitung auf den Kaiserschnitt kannst Du Dir auch psychische Unterstützung besorgen. Es ist sehr hilfreich, Menschen zu haben, bei denen Du ungeniert über Deine Bedenken und Gefühle sprechen kannst. Das können Freunde oder Angehörige sein.

Aber vielleicht möchtest Du Dich bei Ihnen nicht so verletzlich zeigen. Dann suche Dir professionelle Unterstützung oder Gleichgesinnte. Tausche Dich mit Frauen aus, die ebenfalls einen geplanten Kaiserschnitt vor sich haben. Aber auch solche Mütter, die bereits mit Sectio entbunden haben, können eine gute Stütze sein. 

Wenn Du gerne fachliche Hilfe hättest, frag Deine Hebamme um Rat. Entweder kann sie Dich in der Situation unterstützen oder hat Adressen von passenden Ansprechpartnern.

Das können beispielsweise Psychologen sein. Aber auch Coaches oder Mentaltrainer liefern bewährte Hilfsmittel für Kaiserschnitt-Mamis. Lass Dich auf eine Hypnosetherapie ein oder lerne positive Suggestionen.

Egal welche Methode sich für Dich stimmig anfühlt, Du kannst sie ausprobieren.   

Ist ein Geburtsvorbereitungskurs bei Kaiserschnitt sinnvoll? 

Du zweifelst, ob Du bei einem geplanten Kaiserschnitt überhaupt einen Geburtsvorbereitungskurs brauchst? Ich rate Dir das zu tun, was Dir Dein Bauchgefühl sagt. 

Grundsätzlich kann es nicht schaden, einen entsprechenden Kurs zu besuchen. Denn dort geht es nicht nur um den eigentlichen Geburtsvorgang, sondern auch um die Schwangerschaft und die erste Zeit mit dem Baby.  

Gerade bei der Vorbereitung auf den Kaiserschnitt können die Treffen helfen, andere Frauen mit geplanter Sectio zu kennenzulernen. Der Austausch tut gut. Im Geburtsvorbereitungskurs kann auch auf den Kaiserschnitt selbst eingegangen werden.

Normalerweise wird mindestens ein Termin zusammen mit dem Partner durchgeführt. Das dienst dazu, die kommende Elternschaft zu stärken.  

Bei Geburtsvorbereitungskursen sind schon Freundschaften fürs Leben entstanden. Das war bei mir persönlich zwar nicht so, aber ich fand die Treffen mit Schwangeren und Hebammen dennoch sehr beruhigend.

Außerdem übernehmen die gesetzliche Krankenkasse und viele private Versicherungen die Kosten für den Kurs. Somit brauchst Du ihn nicht aus eigener Tasche bezahlen.  

Abschließend möchte ich sagen, dass es sich lohnt, sich mit der Entbindung bewusst auseinanderzusetzen. Das gilt für natürliche Geburten genauso wie für die Vorbereitung auf einen Kaiserschnitt.

Je besser Deine körperliche und geistige Verfassung ist, desto besser sind die Voraussetzungen für eine gute Geburt.


Ist bei Dir ein Kaiserschnitt geplant oder hattest Du bereits eine Sectio? Welche Tipps zur Vorbereitung kannst Du anderen Müttern geben? Schreib sie hier in die Kommentare.

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