Du erwartest ein Baby und Deine Eltern wissen schon jetzt alles besser? Deine Schwiegermutter erlaubt Deinem Kind mehr, als Dir lieb ist? Manchmal wird ein gut gemeinter Rat als Einmischung aufgefasst und das führt zu Konflikten zwischen Eltern und Großeltern. In diesem Beitrag habe ich 10 Tipps für Dich im Umgang mit den Großeltern und was Du tun kannst, wenn sie sich zu sehr einmischen.
Übergriffige Großeltern: Wieso es dazu kommt
Kinder werden Eltern und die Eltern zu Großeltern. Das ist für die ältere Generation gar nicht so einfach. Sie sind jetzt in einer Rolle, in der sie nicht mehr die Hauptverantwortlichen für das Kind sind, sondern „nur“ Oma und Opa. Das zu akzeptieren fällt schwer und führt oft dazu, dass sie sich mit unerwünschten Tipps und Ratschlägen in die Erziehung einmischen. In der Regel wollen Dir Deine Eltern oder Schwiegereltern eigentlich nur einen guten Rat geben, um Dich vor Fehlern zu bewahren. Es bleibt jedoch Dir überlassen, ob Du diesen annimmst oder nicht. Ein kurzes Gespräch darüber verschafft beiden Seiten Klarheit über den jeweiligen Standpunkt und an dieser Stelle ist das Problem eigentlich gelöst. Zu einem Problem wird es jedoch, wenn Großeltern darauf bestehen, dass ihr Rat akzeptiert und umgesetzt wird. Hier muss schnell eine Lösung gefunden werden, damit die Beziehung nicht zerbricht.
Die Großeltern mischen sich in die Erziehung ein – 10 Tipps für eine harmonische Beziehung
1. Stelle bereits in der Schwangerschaft die Weichen
Schon in der Schwangerschaft wird Dir gesagt, Du darfst auf keinen Fall zu viel machen und sollst Dieses und Jenes nicht tun, obwohl es Dir gut geht? Bedanke Dich für die Fürsorge und stelle klar, dass Du schwanger bist und Deinem Körper vertraust. Es kann durchaus sein, dass es Dir auch einmal zu viel wird und Du dann ihre Hilfe in Anspruch nehmen wirst.
2. Besuchszeiten absprechen
Regle schon vor der Geburt, wie die Besuchszeiten aussehen, wenn das Baby da ist. Wenn Du z.B. im Frühwochenbett keinen Besuch haben möchtest, stelle das klar. Das ist Dein gutes Recht. Auch wenn die Großeltern der Meinung sind, sie haben ein Recht darauf, ihr Enkelkind schnellstmöglich zu sehen, geht es in den ersten Tagen und Wochen vorrangig um die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Sprich gemeinsam mit Deinem Partner mit ihnen und bitte darum, dass Besuche nicht unangekündigt stattfinden und Eure Wünsche respektiert werden.
3. Oma und Opa Grenzen aufzeigen
Viele Großeltern müssen lernen, dass sie nicht ungefragt entscheiden können. Mit dem Enkelkind zum Friseur gehen, weil die Haare zu lang sind? Neue Klamotten kaufen, weil die aktuellen ihnen nicht gefallen? Das geht nicht und stellt eine Grenzüberschreitung dar. Werdet besser aktiv und macht Eure Wünsche klar, wenn sich Oma und Opa mehr einbringen möchten. Ein Beispiel: Das Kind braucht einen Rucksack für die Kita? Schreibt die Maße auf und übergebt den Kauf gezielt an die Großeltern. So behaltet Ihr die Regie und Oma und Opa können ggf. nachfragen, falls etwas unklar ist.
4. Kommunikation ist das A und O
Nichts ist wichtiger als eine gute Kommunikation. Erwähnt die Dinge, die Euch als Eltern wichtig sind, nicht einfach nebenbei. Sagt klipp und klar, was Ihr möchtet. Das kann eine zuckerfreie Ernährung sein oder eine Mütze beim Rausgehen. Wenn Ihr nicht möchtet, dass das Baby keinen Fencheltee in den ersten Lebensmonaten trinkt, dann erklärt das. Es ist wichtig, dass die Großeltern Wünsche respektieren und auch einhalten.
5. Den Großeltern zuhören
Auch wenn es manchmal schwerfällt: Höre Eltern und Schwiegereltern zu. Nicht immer ist alles gleich eine Einmischung. Nimm Dir auch mal einen Rat von ihnen zu Herzen und denke darüber nach. Außerdem wichtig: Nicht auf festen Regeln beharren. Wenn etwa die Großeltern das Enkelkind mal außerhalb der Reihe sehen möchten und nichts dagegen spricht, dann sei bzw. seid diesbezüglich offen. Meine Meinung: So lange die Großeltern ihre Enkelkinder genießen können, sollen sie das auch tun dürfen.
6. Beim Umgang mit den Schwiegereltern den Partner einbinden
Du stößt bei Deiner Schwiegermutter auf taube Ohren, wenn es um Deine Regeln geht? Sprich mit Deinem Mann darüber und bitte ihn, mit seiner Mutter zu sprechen. Er sollte auf Deiner Seite sein, wenn es um die Erziehung Eures Kindes geht und Euren Standpunkt bei seinen Eltern klarmachen. Sollte er dagegen auf der Seite seiner Eltern sein oder keine Position beziehen wollen, solltet Ihr beide erst einmal miteinander sprechen. Es ist wichtig, dass Ihr als Eltern an einem Strang zieht.
7. Sprecht über Konflikte
Es gab eine Meinungsverschiedenheit und Du versuchst, den Großeltern erstmal aus dem Weg zu gehen? Das ist nicht nur für Euch unangenehm, sondern auch für das Kind. Versucht, miteinander über den Konflikt zu sprechen. Wenn das gar nicht möglich ist, schreibe einen Brief.
8. Legt einen Großeltern-Tag fest
Falls die Großeltern in der Nähe wohnen, ist zum Beispiel folgendes möglich: An einem Tag in der Woche dürfen sie das Kind aus dem Kindergarten oder aus der Schule abholen und es darf seinen Tag bei ihnen verbringen. Besprecht vorab, was an diesem Tag gemacht wird, was benötigt wird und wann das Kind zu hause sein muss.
9. Vertrauen schenken
Wenn Du Dein Kind bei den Großeltern lässt, dann spricht das dafür, dass Du ihnen vertraust. Zeige ihnen das auch, indem Du nicht ständig anrufst und nachfragst, ob alles okay ist. Ihr könnt zum Beispiel vereinbaren, dass sich die Oma kurz bei Dir meldet, wenn das Kind eingeschlafen ist oder der Opa ein Bild schickt, wenn er und das Enkelkind beim Eis essen sind. Anrufe bei Problemen sind natürlich etwas anderes.
10. Bedanke Dich!
Viele Eltern sehen es als selbstverständlich an, dass die Großeltern auf die Kinder aufpassen. Das ist aber gar nicht so. Bedanke Dich deshalb regelmäßig, bringe mal Blumen mit oder lade Oma und Opa zum Essen ein. Wenn alle zusammen sind, freuen sich in der Regel auch die Enkelkinder.
Konflikte zwischen Eltern und Großeltern: Was tun, wenn die Tipps nicht helfen?
Wenn sich die Großeltern weiterhin einmischen und nicht einsehen wollen, dass sie „nur“ die Großeltern sind und Eure Regeln nicht respektieren, dann wird es schwierig. Unter Umständen kann jetzt noch eine Familienmediation helfen. Funktioniert auch das nicht, ist die letzte Option, den Kontakt abzubrechen. Das klingt im ersten Moment hart, aber in manchen Familien geht es oft nicht anders. Konflikte zwischen Eltern und Großeltern dringen oft bis in die Kernfamilie vor und bringen Unruhe hinein. Brecht den Kontakt vielleicht erst einmal für eine gewisse Zeit ab und lasst das Ganze sacken. Das kann die Großeltern zum Nachdenken und zur Einsicht bringen. Wenn es wieder zum Kontakt kommt, beginnt langsam und stundenweise und nur bei Euch zu Hause.
Mein Tipp: Oma und Opa fit fürs Enkelkind machen. In vielen Städten werden neben Schwangerschaftsgymnastik, Geburtsvorbereitung und Rückbildung auch Kurse für Großeltern angeboten. In diesen werden sie fit für ihr Enkelkind gemacht. Hier geht es nicht um Nachhilfe in Erziehungsfragen. Viel mehr geht es um aktuelles Wissen. Ihnen wird klargemacht, dass sich im Laufe der Generationen vieles verändert hat. Früher lagen Babys in Bauchlage, heute ist die Rückenlage sicherer. Das ist nur eines von vielen Beispielen. Schau doch einfach mal nach, ob so etwas in Deiner Stadt angeboten wird und schenke den Großeltern diesen Kurs.
Abschließend möchte ich Dir sagen: Du bist die Mama, Ihr seid die Eltern. Gerade beim ersten Kind ist viel Unsicherheit da und das ist auch okay so. Wenn Du aber das Gefühl hast, die Großeltern mischen sich zu sehr ein oder respektieren Eure Regeln nicht, dann sage ihnen das. Oft ist ihnen das gar nicht bewusst! Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Großeltern würden oft alles für ihre Enkel tun und vergessen dabei, dass sie nicht die Eltern sind. Sprecht mit ihnen darüber und bestraft sie nicht, indem Ihr ihnen die Enkelkinder entzieht. Ich habe Probleme immer direkt angesprochen und das hat meist sehr gut geklappt. Leider ist die Oma wie auch der Opa viel zu früh von uns gegangen, aber ich bin froh, dass sie viele glückliche Stunden mit ihren Enkelkindern haben durften.
Kennt Ihr das? Übergriffige Großeltern oder Konflikte zwischen Eltern und Großeltern? Wir freuen uns über Eure Erfahrungen in den Kommentaren.
Ich habe die größten Probleme tatsächlich mit meiner Schwiegermutter und zeitweise mit meinem Partner.
Meine Schwiegermutter dreht gefühlt völlig durch. Während der Schwangerschaft ging es nur noch um Dinge einkaufen, was Sie nicht alles will oder auch nicht will. Erst dachte ich naja lass Sie machen aber Großer Fehler!
Im Wochenbett musste ich mir schon anhören ich würde ihnen das Kind vorenthalten, Sie kauft Unmengen an ( Marken)- Klamotten, völlig übertrieben viel Spielzeug, taucht unangemeldet auf und hat sich sogar schon ungefragt Zugang in unsere Wohnung verschafft.
Ich habe es freundlich, unfreundlich und extrem lautstark versucht klar zu sagen was mir wichtig ist und was nicht. Keine Besserung!!! Ich habe ihren Kaufwahn versucht zu kanalisieren und exakt mitgeteilt was Sie kaufen soll- genau das wurde selbstverständlich nicht gekauft, ich möchte das mein Kind wenig Industriezucker zu sich nimmt mit seinem 13 Monaten Sie diskutiert mit mir wie falsch das sei.
Mein Partner sagt meist dazu- ja is doch alles nicht so dramatisch lass Sie doch machen.
Es ist für mich ein Kampf gegen Windmühlen ohne Aussicht auf Besserung. Das Problem ist ich bin zeitweise auf die Großeltern angewiesen da ich mich mit Bolerlliose infiziert habe die erst spät erkannt wurde deshalb oft unter Schmerzen leide und zudem viele Facharzttermine habe. Hier sind die Großeltern immer für mich da was ich sehr schätze, auch dankbar dafür bin und mich auch immer wieder dafür dankbar zeige. Dennoch muß ich mir ihre übergriffig Art und Einmischerei nicht gefallen lassen. Erst vor wenigen Wochen sagte Sie mir Die hat ein Recht auf dieses Kind!
Die meiste Zeit fühle ich mich terrorisiert aber Rückhalt von meinem Partner habe ich nur bedingt und Einsicht bei den Großeltern keine.
Das ist ein Teufelskreis aus dem ich alleine wahrscheinlich nicht raus komme. Was also tun?
Ich bin die Betreuungsfrau für die Kinder . 12 und 8 Jahre. Die achtjährige habe ich von der 3.Woche täglich , bis aufs Wochenende aufgezogen. Von morgens bis zum Abend. Auch wenn sie Krank war., blieb sie bei mir. Die Eltern lassen sich scheiden, seitdem manipuliert sie die Kinder, als ich wegen einer Beerdigung nicht zum Geburtstag der älteren kommen konnte, meinte sie zu den Kindern, na, da habt ihr aber Glück gehabt. Für mich ist es gemein nach 8Jahren ,sowas zu hören. Der Vater hat es mir erzählt. Die Kinder haben nichts gesagt, nur den Blick auf den Tisch getan🥴
Ich habe die Sorge, das meine Enkel durch diese Entfremdungsversuche und vermutlich möglichen Instrumentalisierungen, psychisch erkranken. Ich weiss bis heute nicht was ich falsch gemacht habe, die Kinder stürmten mir jedes mal mit Freude entgegen. Ich denke, dass auch psychische Erkrankungen der Eltern eine Rolle spielen. Wirklich desaströs ist die Tatsache, das man regelrecht emotional erpresst wird, um gefügig gemacht zu werden. Das ist psychische Gewalt auch gegen die Grosseltern. Ich denke, dass da auch die Rechte seitens der Familiengericht für die Grosseltern deutlichst gestärkt werden müssten.Erschreckend ist auch die hohe Betroffenenrate im Netz.
Meine Schwiegertochter ist mit der Erziehung unseres adoptierten Enkelkindes nicht zurechtgekommen und hat sich dem fortlaufenden Rat einer Psychologin verschrieben. Deren Methode ist nach meiner Erfahrung total untauglich, daher habe ich mich zurückgezogen.
Mein Enkelkind vermisst mich und meine fröhliche Art sehr und mein Sohn sitzt zwischen beiden Stühlen. Ich bin allerdings nicht bereit, mich dieser Erziehungsmethode zu unterwerfen, weil ich überzeugt bin, dass es unserem Enkelkind nicht guttut
bei uns ist nicht die Situation eingetreten, über die hier berichtet wird, sondern umgekehrt. Wir sin Grosseltern vin 5 Enkeln und haben uns nie aufgedrängt noch eingemischt. wir wurden sehr oft in Dienste eingeteilt,die wir gern und viel Liebe ausgeführt haben ;Urlaub Holen und Bringen,Teilnahme an Sportveranst. usw. Seid 4 Monaten möchte dir Schwiegertochter plötzlich keinen Kontakt mehr und mein Sohn steht hinter seiner Frau.Wir sehen uns kaum noch, es gibt keine Kontakte und die Kinder ignorieren uns. Ich habe eine Aussprache versuchtohne Erfolg:wer kann mi Rat geben.
Vielen Dank für diesen interessanten und informativen Beitrag! Diese Tipps sind sehr hilfreich, wenn beide Parteien an einem Strang ziehen. Der Streit mit meinen Schwiegereltern ist dermaßen ausgeartet, dass mein Ex-Mann und ich einen Rechtsanwalt für Familienrecht beauftragen mussten. Letztendlich haben wir uns getrennt und seitdem ist das Verhältnis zwischen uns allen viel harmonischer. Insbesondere auf die Punkte 7 & 10 lege ich großen Wert!