Bindung ist ein Urbedürfnis jedes Menschen. Es ist die Herzensverbindung zwischen zwei Menschen. Sie findet in der sozialen und emotionalen Beziehung zwischen Euch und Eurem Baby statt. Jedes Baby hat das Grundbedürfnis eine enge und gefühlsintensive Beziehung zu seinen Eltern aufzubauen. Die sichere und verlässliche Bindung zu Euch lässt Euer Baby wachsen und gedeihen. Die Bindung ist noch essentieller als die Liebe.
Warum brauchen Babys eigentlich Bindung?
Euer Baby versichert sich mit seinem Weinen, dass es nicht alleine ist, das seine Sippe da ist, um sein Überleben zu garantieren. Denn ohne Bindung ist Überleben unmöglich. Dieses Verhalten kommt noch aus unserer archaischen Vergangenheit, in der wir noch in der Steppe gelebt haben.
Wodurch kann es zu einer Störung dieser Bindung zwischen Euch und Eurem Baby kommen?
Da kann es viele Ursachen geben:
- Eine schwierige Schwangerschaft
- Fehlgeburten
- Komplikationen unter der Geburt
- Kaiserschnitt
- Schreibaby
- Wochenbettdepression
- Stress
Die positive Nachricht ist, dass Du mit wenigen Übungen diese Bindung wieder aufbauen, verfestigen und verbessern kannst.
Wie könnt Ihr Eure Verbindung zu Eurem Baby stärken?
- Nimm es viel in den Arm, die Bindung baut sich über Körperkontakt auf. Kuschele mit ihm Bauch an Bauch, am besten Haut an Haut. Ihr könnt auch zusammen ein Bad nehmen.
- Trage Dein Baby im Tragetuch oder in der Babytrage.
- Wenn Du als Mama gestresst bist, dann spüre in Dich hinein, wo in Deinem Körper der Stress sitzt. Nachdem Du den Ort gespürt hast, lege eine Hand dorthin und atme bewusst in die Körperstelle hinein, bis sich Entspannung in Deinem Körper ausbreitet. Erst, wenn Deine Herzensverbindung zu Dir selbst wieder hergestellt ist, kannst Du Dich wieder liebevoll Deinem Baby zuwenden.
- Sei präsent und authentisch mit Dir und Deinem Baby.
- Wichtig ist ebenso die Sprache, die Du Deinem Kind gegenüber benutzt: Es gibt eine Sprache des Herzens, die aufnimmt und reflektiert, wie es Deinem Baby geht. Zum Beispiel: „Oh je, ich sehe, Du hast Hunger. Du reißt Dein Mündchen auf und ich bin dir nicht schnell genug. Das gefällt dir nicht.“ Dein Baby fühlt sich dadurch wahrgenommen und verbunden.
- Wenn wir rational sprechen, also nicht emotional verbunden, dann reden wir so: „ Du brauchst jetzt noch nichts zu essen, so schlimm ist das gar nicht. Nachher hast du mehr Hunger und dann trinkst du auch besser. Alles ist gut, du musst doch nicht weinen.“ Dadurch fühlt sich Dein Baby nicht verstanden und unverbunden.
Als Abschluss möchte ich Dich ermutigen, das die Bindung zwischen Dir und Deinem Baby jederzeit wieder aufnehmbar und heilbar ist. Das ist, finde ich, wichtig zu wissen. Wenn diese Tipps nicht ausreichen, dann nimm am besten Kontakt zu einem Bindungstherapeuten auf.
Hallo, vielen Dank für diesen Beitrag. Wir konnten anfangs auch keine richtige Bindung aufbauen weil ich mich zu sehr gestresst habe und wahrscheinlich auch ziemlich nah an einer Wochenbettdepression war. Wir haben jetzt Ergotherapie, um das zu verbessern. Kann ich sehr empfehlen. In diesen Übubgsstunden habe ich gelernt, dass die oben auf dem Bild gezeigte Haltung nicht besonders hilfreich ist zum Bindung aufbauen, da das Baby seine Aufmerksamkeit weg richtet. Der Wiegegriff ist viel besser. Daher wollte ich vorschlagen, dass ihr ein passenderes Bild verwendet.
Hallo Sandra, es freut uns sehr, dass Dir der Beitrag gefällt! Interessante Anmerkung mit der Trageart – wir haben das Bild entsprechend ausgetauscht. Viele Grüße, Dein Babyartikel.de Team