Es ist soweit: In Deinem Bauch wächst ein kleines Wunder heran. Die kommenden Monate halten jetzt so einige Veränderungen für Dich bereit. Mit der Freude kommen bei werdenden Eltern im ersten Trimester der Schwangerschaft auch viele Fragen auf: Was sind die wichtigsten Entwicklungsschritte Deines ungeborenen Babys in den ersten Wochen? Was musst Du zu Beginn Deiner Schwangerschaft beachten? Und welche Untersuchungen stehen jetzt an?
Alles Wissenswerte rund um das erste Trimester Deiner Schwangerschaft und unsere wertvollsten Tipps für diese Zeit bekommst Du hier auf einen Blick.
Die Trimester der Schwangerschaft – so berechnen sie sich
Eine Schwangerschaft dauert in aller Regel etwa 40 Wochen. Berechnet wird dabei die Zeitspanne vom Beginn der letzten Periode bis zur Geburt. Neben der Einteilung in Schwangerschaftsmonate ist vor allem unter Medizinern eine Unterteilung der Schwangerschaft in drei Abschnitte – sogenannte Trimester – gängig.
In Deutschland sieht die übliche Unterteilung der Trimester so aus:
- Erstes Trimester: 1. bis 12. SSW
- Zweites Trimester: 13. bis 28. SSW
- Drittes Trimester: 29. bis 40. SSW
Die Schwangerschaft beginnt mit der Befruchtung, bei der die Ei- und Samenzelle miteinander verschmelzen, und der erfolgreichen Einnistung in die Gebärmutter. Die Befruchtung findet in etwa 14 Tage nach der letzten Periode um den Zeitpunkt des Eisprungs herum statt. Dennoch zählt die Zeit ab Zyklusbeginn vor der eigentlichen Befruchtung rein rechnerisch schon zum ersten Trimester – auch wenn Du hier „de facto“ noch nicht schwanger bist. Zu dem Zeitpunkt, an dem Du Deinen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hältst, bist Du also meistens schon in der vierten bis fünften Woche schwanger.
Willst Du genauer wissen, wie weit Deine Schwangerschaft fortgeschritten ist? Berechne hier ganz einfach mit unserem SSW-Rechner, in welcher Schwangerschaftswoche Du aktuell bist!
SSW berechnen
Das erste Trimester der Schwangerschaft: Die Entwicklung Deines Babys
In den ersten 12 Wochen Deiner Schwangerschaft entwickelt sich Dein Baby rasant. Aus der befruchteten Eizelle bildet sich zunächst der Embryo. Etwa ab der 9. Schwangerschaftswoche spricht man bereits von einem Fötus, der nun eine Scheitel-Steiß-Länge („SSL“ = Länge von Kopf bis Steißbein) von etwa 5,4 cm hat und ca. 14g wiegt. Innerhalb weniger Wochen ist aus der befruchteten Eizelle ein kleines Wesen entstanden, das über alle lebensnotwendigen Organe verfügt und von nun an nur noch weiter heranreifen muss.
Unsere Tabelle gibt Dir einen Überblick über die einzelnen Entwicklungsschritte Deines Babys im ersten Trimester:
Schwangerschaftswoche | So entwickelt sich Dein Baby |
---|---|
4. - 5. SSW | • Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut • Der Embryo beginnt zu wachsen |
6. - 8. SSW | • Das Herz beginnt zu schlagen • Ausbildung des Neuralrohrs (Vorläufer vom zentralen Nervensystem, Rückenmark und Gehirn) • Der Embryo hat schon einen erkennbar großen Kopf • Ausbildung der lebensnotwendigen Organe |
9. SSW - 13. SSW | • Ab der 9. SSW wird aus dem Embryo ein Fötus • Die Plazenta ist vollständig entwickelt und übernimmt die Nahrungsversorgung bis zur Geburt • Der Fötus entwickelt seinen eigenen Blutkreislauf • Der Fötus beginnt sich ab der 9. SSW zu bewegen (für Dich als Schwangere sind die Bewegungen erst im zweiten Trimester spürbar) • Das Gehirn und Nervensystem entwickeln sich ebenso wie die Nervenverbindungen zu den Muskeln |
Am Ende der 13. SSW, also nach 12 abgeschlossenen Wochen Schwangerschaft, wiegt der kleine Fötus letztlich schon rund 15g und hat eine Länge von bis zu 6 cm. Neben den lebensnotwendigen Organen wie Herz, Lunge, Leber und Rückenmark sind jetzt auch seine Ohren, Augen und Augenlider angelegt. Kurzum: Mit dem Abschluss des ersten Trimesters hat Dein Baby die wichtigsten Entwicklungsschritte hinter sich gebracht. Die Gebärmutter bietet ihm jetzt das optimale Zuhause, denn auch die Plazenta und Nabelschnur sind zum Ende des ersten Trimesters fertig ausgebildet.
Typische Anzeichen im ersten Trimester
Viele werdende Mamas nehmen das erste Trimester ihrer Schwangerschaft als anstrengend war. Das hat folgenden Grund: Mit der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter geht eine geballte Hormonumstellung einher. Eine deutlich erhöhte Müdigkeit, leichtes Ziehen im Unterleib und empfindliche, spannende Brüste stehen für viele Schwangere jetzt auf der Tagesordnung. Oft werden die ersten Anzeichen noch mit regulären PMS-Problemen vor der Regel verwechselt. Erst das Ausbleiben der Periode und ein Schwangerschaftstest (Urin- oder Bluttest) bringen jetzt Klarheit.
Wichtig zu wissen: Gerade im ersten Trimester führen Unterleibsschmerzen bei werdenden Mamas schnell zu Verunsicherung. Doch meistens sind leichte Schmerzen im Unterleib während der Frühschwangerschaft tatsächlich bedenkenlos. Vor allem in den ersten Wochen der Schwangerschaft sind sie nämlich häufig auf die Dehnung der sogenannten Mutterbänder zurückzuführen. Sie halten die Gebärmutter im Becken und beginnen sich mit deren zunehmendem Wachstum auszudehnen. Erst stärkere oder länger anhaltenden Schmerzen gilt es in jedem Fall ärztlich abzuklären.
Weitere Schwangerschaftsanzeichen können sein:
- Geruchsempfindlichkeit
- Magen-Darm-Beschwerden (Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall)
- Gelegentlich: leichte Schmierblutung um die 4. SSW (auch Nidationsblutung oder Einnistungsblutung genannt)
- Stimmungsschwankungen
- Kreislaufprobleme
- morgendliche Übelkeit
- Erbrechen
- häufiges Wasserlassen
- geringer oder verstärkter Appetit
- gelegentlich dunklere Färbung der Warzenhöfe
Alles Wissenswerte rund um das Thema Schwangerschaftsbeschwerden in der Mitte der Frühschwangerschaft und was Dir helfen kann, liest Du kompakt in unserem Magazinbeitrag „7. SSW – Erste Schwangerschaftsbeschwerden“.
Erstes Trimester: Was beachten?
Das erste Trimester gilt allgemein bekannt als der sensibelste Zeitraum der Schwangerschaft. Durch die schnelle Entwicklung während dieser Zeit ist es besonders wichtig, Dein Baby möglichst vor negativen Einflüssen zu schützen. Denn das Risiko für eine Fehlgeburt oder Entwicklungsstörungen ist in den ersten Wochen der Schwangerschaft am höchsten.
Daher solltest Du zum einen alle potenziellen Gifte wie Alkohol und Nikotin sowie einige Medikamente komplett meiden. Zum anderen darfst Du Dir in dieser frühen Phase der Schwangerschaft besonders viel Ruhe gönnen und Stress möglichst vermeiden.
Ein weiteres A&O im ersten Trimester – und natürlich auch in Deiner weiteren Schwangerschaft: Versorge Deinen Körper ausreichend mit Nährstoffen, um die Entwicklung des Gehirns und Nervensystems Deines Schatzes optimal zu unterstützen.
Eine ausgewogene Ernährung sollte in der Schwangerschaft neben Obst, Gemüse und ausreichend Ballaststoffen auch die regelmäßige Aufnahme von Eisen, Folsäure und Omega-3-Fettsäuren miteinschließen.
Du fragst Dich, wie Du Deine Ernährung in der Schwangerschaft gestalten kannst und auf welche Nährstoffe es jetzt besonders ankommt? Alle wichtigen Infos zu dem Thema erfährst Du in unserem Magazinbeitrag „Ernährung in der Schwangerschaft: Alles, was Du jetzt brauchst (& welche Lebensmittel tabu sind)“.
Untersuchungen im 1. Trimester: Zwei Termine beim Frauenarzt
Der 1. Termin beim Frauenarzt: Die Schwangerschaft wird festgestellt
Mit Ausbleiben der Periode und dem positiven Test können viele Schwangere den ersten Termin beim Frauenarzt kaum abwarten. Zur Feststellung der Schwangerschaft vereinbaren Frauenarztpraxen aber häufig erst einen Termin in der siebten oder achten Schwangerschaftswoche. Denn vorher ist der Herzschlag in aller Regel noch nicht sichtbar.
Die erste Ultraschall-Untersuchung
Die erste große Untersuchung mit Ultraschall steht dann zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche an. Hier können Dein Partner und Du Euer Baby, seine Bewegungen und sein kleines Herz das erste Mal „sehen“ – für viele ein ganz besonderer Moment. Dabei wird der Fötus genau gemessen, um die aktuelle Schwangerschaftswoche ermitteln zu können. So kann der Frauenarzt den zukünftigen Geburtstermin (ET) berechnen. Außerdem stellt er fest, ob Dein Baby gesund ist und sich zeitgerecht entwickelt. Wichtig zu wissen: Der Ultraschall in der Frühschwangerschaft findet noch vaginal statt. Der klassische Ultraschall auf dem Bauch kann erst mit wachsender Gebärmutter stattfinden.
Mit unserem Geburtsterminrechner kannst Du den ET ganz einfach berechnen:
Geburtstermin berechnen
Das passiert außerdem bei der ersten großen Untersuchung:
- Anamnese zur aktuellen Lebenssituation: Befragung zur individuellen Vorgeschichte (Erkrankungen, Rauchen, Alkohol, Stress) und möglichen Beschwerden
- Informationen über weitere Vorsorgeuntersuchungen und den Verlauf der Schwangerschaft
- Beratung zu den Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik (z.B. Ersttrimesterscreening)
- Entnahme von Blut und Urin: Der HCG-Wert, das sog. Schwangerschaftshormon, wird ermittelt, um eine gesunde Entwicklung zu bestätigen. Außerdem werden vor allem die Blutgruppe, der Rhesus-Faktor und der Hämoglobinwert der werdenden Mama festgehalten.
- Erfassung des Gewichts der Schwangeren
- ggf. Krebsfrüherkennungsuntersuchung
- Raum für Fragen
Ist die Untersuchung abgeschlossen und alle wichtigen Fragen geklärt, bekommst Du Deinen Mutterpass mit nach Hause. Diesen solltest Du von nun an immer bei Dir haben. Berufstätige Schwangere erhalten außerdem eine Bescheinigung über ihre Schwangerschaft für den Arbeitgeber.
Im Mutterpass wird auch bereits der errechnete Geburtstermin vermerkt – und Du kannst jetzt schon ausrechnen, wann Dein Mutterschutz beginnen wird.
Erstes Trimester: Deine To do-Liste für die Frühschwangerschaft
Hier haben wir unsere besten Tipps für das erste Trimester für Dich zusammengestellt. So kannst Du Deine Frühschwangerschaft genießen und bereitest Dich und deinen kleinen Schatz optimal auf die restliche Zeit der Schwangerschaft vor:
1. Suche Dir rechtzeitig eine Hebamme!
Eine Hebamme ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich für jede Schwangere. Oft sind sie schon Monate im Voraus ausgebucht. Kümmere Dich daher unbedingt rechtezeitig, wenn Du Dir die Begleitung durch eine Hebamme wünschst! Das erste Trimester ist der optimale Zeitpunkt, um Dich auf die Suche zu begeben. Sie kann Dich während der Schwangerschaft und/oder nach der Geburt Deines Babys betreuen und bei allen offenen Fragen unterstützen.
Alles Infos zur Wochenbettbetreuung mit und ohne Hebamme bekommst Du in unserem Magazinbeitrag „Wochenbettbetreuung mit und ohne Hebamme“.
2. Lass Dir Zeit!
Gib Deinem Körper Zeit sich an die Hormone zu gewöhnen! Müdigkeit und Erschöpfung sind gerade zu Beginn der Schwangerschaft völlig normal. Jetzt ist es wichtig auf Deinen Körper zu hören und ihm die Auszeiten zu geben, die er braucht.
Eine Aussicht für Dich: Das zweite Trimester empfinden viele Schwangere dagegen als besonders angenehm. Die Übelkeit klingt allmählich ab und die Kraft kehrt zurück. Da kommt die Lust sich zu bewegen meist ganz von allein wieder. Außerdem macht sich der schöne Babybauch jetzt langsam bemerkbar. Ein angenehmer Ausblick nach den anfänglichen oft anstrengenden Wochen des ersten Trimesters.
3. Snack am Bett gegen Morgenübelkeit
Einigen Schwangeren mit Übelkeit am Morgen hilft dieser Tipp: Richte Dich nach dem Aufwachen langsam auf und esse direkt einen kleinen Snack am Bett. So stabilisierst Du Deinen Blutzucker. Über den Tag verteilt soll besonders auch frischer Ingwertee den Magen beruhigen und Abhilfe gegen Übelkeit schaffen.
4. Denke an die Einnahme von Folsäure!
Im Idealfall ab Kinderwunsch oder spätestens mit der Feststellung Deiner Schwangerschaft ist die zusätzliche Einnahme von Folsäure unbedingt zu empfehlen. So bringst Du Deinen Folsäuregehalt auf die erforderliche Höhe. Das B-Vitamin ist besonders wichtig für die gesunde Entwicklung von Gehirn und Nervensystem, die Blutbildung und das Wachstum des Fötus.
5. Zahnvorsorge ist jetzt das A&O
Was viele Schwangere vergessen: Eine unzureichende Zahnpflege kann sich auch auf die Gesundheit des Babys auswirken. So steht etwa Parodontitis in Zusammenhang mit einer Frühgeburt. Ein Zahn-Checkup zu Beginn der Schwangerschaft ist daher besonders wichtig. Da Zahnschäden in der Schwangerschaft durch den erhöhten Nährstoffbedarf leichter entstehen, lohnt es sich möglichst früh den aktuellen Zahnstatus abzuklären. So kann der Zahnarzt gleich auch über die passende Zahnpflege in der Schwangerschaft aufklären.
6. Bewege Dich regelmäßig!
Stimmungsschwankungen, Müdigkeit oder Rückenschmerzen – Bewegung und frische Luft wirken in der Frühschwangerschaft wahre Wunder für Deinen Körper und die Seele. Spazieren, Yoga oder Radfahren – alles, was deinen Kreislauf sanft in Schwung hält tut Dir jetzt gut.
Fazit
Das erste Trimester ist eine besonders aufregende und oft auch besonders anstrengende Zeit. Du kannst Dein Baby jetzt noch nicht spüren – und in Deinem Kopf kreisen die Gedanken häufig umher. Wir empfehlen Dir: Versuche die erste Zeit so gut es geht zu genießen und Dir Pausen zu gönnen, wann immer Du sie brauchst. Lass Dich von Deiner Umwelt oder den zahlreichen Ratschlägen in Schwangerschaftsforen nicht aus der Ruhe bringen.
Sich zu informieren kann beruhigen und aufklären, doch es kann auch die Sorgen und Ängste verstärken. Fakt ist: Jeder Körper ist anders. Du spürst am besten, was Euch beiden jetzt guttut. Was Deinen kleinen Schatz und Dich in jedem Fall stärkt: Eine einfühlsame Hebamme, die ganz auf Deine persönlichen Belange eingeht, positive Gedanken und die Verbindung zu Deinem Baby.
Wir wünschen Dir eine wunderschöne Restschwangerschaft und viele schöne Momente zu zweit bevor das kleine Wunder auf die Welt kommt!
Um eine Verbindung zu Deinem Baby aufzubauen, empfehlen wir Dir Schwangerschaftsyoga. Alles Wichtige rund um das Thema liest Du in unserem Magazinbeitrag „Schwangerschaftsyoga: 13 Gründe loszulegen“.
Alle Schwangerschaftswochen auf einen Blick
Informiere Dich mit unseren Beiträgen zu den einzelnen Schwangerschaftswochen detailliert, was in welcher SSW passiert – vom ersten Trimester bis hin zu Woche 40.
5. SSW: Herzlichen Glückwunsch, Du bist schwanger!Mehr Infos dazu findest Du hier.