kleinkind nuckelt am daumen

Daumenlutschen abgewöhnen: Die 10 besten Tipps


Durch das Daumenlutschen lernen Babys, sich allein zu beruhigen. Es stillt das Saugbedürfnis, das manche Babys schon im Mutterleib haben. Ob man einem Kind das Daumenlutschen abgewöhnen sollte, oder es reicht, wenn es von allein aufhört, ist unter Experten umstritten. Für das Daumenlutschen gibt es viele Gründe. Es ist keine „schlechte Eigenheit“. Doch wie lange ist es “normal”? Und was kann man gegen das Daumenlutschen tun, bevor es langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit hat?

Warum lutscht ein Kind am Daumen?

Dass Kinder am Daumen lutschen, um sich zu beruhigen, ist nicht ungewöhnlich. Viele Kinder hören damit im Alter von 2 bis 4 Jahren von ganz allein wieder auf. 

Saugen ist ein ganz natürlicher und angeborener Reflex. Er sichert die Nahrungsversorgung und ist damit überlebenswichtig. Den Saugreflex brauchen sie, um an der Brust oder der Flasche zu nuckeln. Mit dem Daumen lässt sich der Saugreflex stillen. Kinder lutschen aber auch am Daumen, um sich zu beruhigen, wenn sie Angst haben. Manche trösten sich damit. Oder es hilft ihnen beim Einschlafen. Die einen Kinder nehmen den Daumen, andere Kinder nuckeln an einem Schnuller, einem Tuch, ihrem Ärmel oder etwas anderem. 

Müssen Eltern ihrem Kind das Daumenlutschen abgewöhnen?

Beim Daumenlutschen drückt der Daumen die oberen Schneidezähne nach vorn. In der Wachstumsphase der Zähne kann dies zu Fehlstellungen führen. 

Trotzdem musst Du Dir erst einmal keine Sorgen machen, wenn Dein Kind gern am Daumen lutscht. Spätestens zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr wird es allerdings Zeit, Deinem Kind das Daumenlutschen abzugewöhnen. In diesem Alter entwickeln Kinder auch andere Strategien, um sich selbst zu beruhigen und zu trösten. Wenn Dein Kind weiter am Daumen nuckelt, ist das Daumenlutschen zu einer Angewohnheit geworden. Es gibt aber zahlreiche, sanfte Methoden, wie Du Deinem Kind das Daumenlutschen abgewöhnen kannst. Denn je länger Dein Kind am Daumen nuckelt, umso wahrscheinlicher sind die Folgen:

Sale
  • Schrägstellung der Zähne
  • Überbiss
  • Verformung des Kiefers
  • Ausdrucksschwierigkeiten bei Sprechbeginn und dadurch verspätetes Sprechenlernen
  • offener Biss
  • Erhöhtes Kariesrisiko durch Zahnfehlstellung
  • Störung der Zungenmotorik
  • Reizung der Lippen und Hornhaut oder Warzen am Finger

Die 10 besten Tipps zum Abgewöhnen

Experten raten von rabiaten Methoden ab. Keinesfalls solltest Du Deinem Kind den Daumen einfach aus dem Mund zu ziehen, den Ärmel vom Schlafanzug zunähen oder eine Tinktur auf den Daumen streichen! Solche Maßnahmen können Deinem Kind langfristig schaden. Denn diese machen traurig, Dein Kind versteht sie nicht und sie können das Urvertrauen stören. 

Im Vergleich zur Schnuller-Abgewöhnung oder zum Flasche (nachts) abgewöhnen ist es ein bisschen schwerer, das Daumennuckeln abzutrainieren. Denn schließlich sieht Dein Kind seinen Daumen immer und hat ihn immer und überall dabei. Ich habe hier ein paar sanfte Methoden für Dich zusammengetragen, die Euch dabei helfen können, dass das Daumenlutschen der Vergangenheit angehört. 

  1. Loben: Du kannst Dein Kind loben, wenn es nicht am Daumen lutscht, anstatt es zu ermahnen, wenn es dies doch tut. So verbindet Dein Kind etwas Positives mit dem Nicht-Nuckeln. Vergiss nicht, dass es nicht leicht ist, eine Angewohnheit abzulegen. 
  2. Ablenkung: Versuche herauszufinden, in welchen Momenten Dein Kind am Daumen lutscht. Oft nuckeln Kinder am Daumen, wenn sie müde, aufgeregt, wütend, ängstlich oder gelangweilt sind. Sobald Du das “Muster” verstehst, kannst Du Deinem Kind in diesen Momenten frühzeitig eine Alternative anbieten. Das kann zum Beispiel ein Spiel, körperliche Nähe, ein Buch oder ein bestimmtes Kuscheltier sein. 
  3. Daumen-Tagebuch: Du kannst mit Deinem Kind gemeinsam ein Daumen-Tagebuch führen. Dabei darf es für jeden Tag, den es nicht am Daumen lutscht, einen Sticker in den Kalender kleben. Auf diese Weise sieht Dein Kind seine Erfolge. Das Daumenlutschen abgewöhnen funktioniert so viel besser.
  4. Daumen bemalen: Den Daumen bemalen: Bei manchen Kindern hilft auch eine kleine phantasievolle Geschichte, ein kleiner Trick. Dazu malst Du Deinem Kind ein kleines Männchen auf den Daumen. Denk Dir eine Geschichte aus, warum das Männchen nicht in den Mund kann. Zum Beispiel, weil es Angst im dunklen Mund hat. Vielleicht trägt es auch ein Kleid (gemalt oder ein buntes Pflaster) und möchte nicht, dass es nass wird. 
  5. Bücher: Es gibt tolle Bücher zu dem Thema. Du kannst die Bücher mit Deinem Kind gemeinsam lesen. So motivierst Du es, das Daumenlutschen aufzugeben. 
  6. Rat vom Experten: Sprich mit dem Zahnarzt, der Zahnärztin Deines Kindes. Vielleicht kann er oder sie beim nächsten Besuch mit Deinem Kind über das Daumenlutschen sprechen. Oftmals hat es eine ganz andere Wirkung, wenn Außenstehende mit Deinem Kind sprechen. 
  7. Bachblüten: Viele Menschen setzen auf Bachblüten, um ihrem Kind das Daumenlutschen abzugewöhnen. Sie sollen das Bedürfnis am Daumen zu lutschen verringern. Das ist aus wissenschaftlicher Sicht zwar nicht bewiesen, aber viele Eltern haben damit gute Erfahrungen gemacht. Bevor Du allein herum experimentierst, lasse die Bachblüten bitte von einem ausgebildeten Bachblütenberater zusammenstellen. Das sind Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen mit dem Schwerpunkt Bachblütentherapie. 
  8. Homöopathie: Es gibt homöopathische Mittel, die dabei helfen sollen, Deinem Kind das Daumenlutschen abzugewöhnen. Auch dies ist nicht wissenschaftlich belegt, viele Eltern berichten aber über die positive Wirkung. Wenn Du Dich dafür interessierst, sprich mit einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin darüber. 
  9. Daumen- Polizist: Der Daumenpolizist ist eine kleine Spielzeugfigur. Dein Kind soll diese immer in der Hosentasche haben. Wenn es am Daumen nuckeln will, soll es vorher den kleinen Helfer aus seiner Tasche holen. Der Daumen- Polizist erinnert Dein Kind daran, dass es nicht mehr am Daumen lutschen wollte. 
  10. Das Wichtigste zum Schluss: Nicht jede dieser Methoden wird sich für Dein Kind eignen. Und egal, was bei Euch funktioniert, eine Sache ist ganz besonders wichtig: Geduld. Außerdem ist auch nicht jeder Zeitpunkt geeignet, um mit dem Daumenlutschen aufzuhören. Wenn zum Beispiel in Eurer Familie gerade viel los ist, sich etwas Grundlegendes ändert, die Kita-Zeit beginnt oder ein Geschwisterchen unterwegs ist, solltest Du mit der Abgewöhnung vielleicht noch ein bisschen warten. Kinder brauchen Zeit, um Veränderungen zu verarbeiten. Gerade in diesen Zeiten brauchen sie jede Sicherheit. 

Lutscht Dein Kind am Daumen oder hat es am Daumen genuckelt? Wie hat sich Dein Kind das Daumenlutschen abgewöhnt? Wir freuen uns, wenn Du Deine Tipps und Tricks in den Kommentaren mit der Community teilst.

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2 Kommentare zu “Daumenlutschen abgewöhnen: Die 10 besten Tipps

  1. Ich habe für meine 2 Jährige Tochter vor kurzem ein Buch gekauft „Luna und Bobby“ bei Amaz*n. Es hat uns dabei geholfen, dass unsere Tochter sieht dass der Daumen viel lieber aus dem Mund ist und Sachen mit ihr erleben möchte :-)

  2. Hallo,
    Ich habe jetzt schon so viel ausprobiert, ich habe 4 Kinder seit 2019 lebe ich mit den beiden jüngsten jetzt 7 und 8 Jahre alt allein ( eine Zeit auch im Frauenhaus) seitdem nimmt mein jüngster Sohn Finn vermehrt den Daumen und ich kann mir nicht erklären warum das so ist.

    Bei Zahnarzt hat er eine Zahnschiene bekommen und nimmt diese wenn er im Bett ist wieder raus.🙄 In der Schule und wenn er beschäftigt ist nimmt er den Daumen dann eher selten.
    Die Zahnärztin hat es ihm auch klar gemacht das es schlecht es für die Schule aber uch denke der Ton macht die Musik.
    Naja jedenfalls hat er sich davon nicht überzeugen lassen.
    Und dann habe ich ihm schon ein Plüschtier besorgt aber dieses nutzt er gern und viel aber auch zum vorhalten damit ich es nicht mitbekommen das er den Daumen nimmt.

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