Der Beginn der Geburt kann sich mit verschiedenen Symptomen bemerkbar machen. Ganz eindeutig ist natürlich, wenn Ihr Wehen bekommt, welche immer regelmäßiger und länger werden. Genauso offenkundig ist es, wenn Ihr Fruchtwasser verliert, sprich, sich die Fruchtblase geöffnet hat. Manchmal kündigt sich die Geburt auch mit Verstopfung oder mit Durchfall an. Und ab und zu sagt Euch einfach nur Euer Gefühl, dass sich hier etwas verändert…
Geburtsbeginn: Wie könnt Ihr diese Phase aktiv gestalten?
Wichtig ist, dass Ihr ruhig bleibt, Euch entspannt, in der Nacht weiterschlaft oder wenigstens döst, Euch tagsüber ablenkt und beschäftigt. Wunderbar ist in dieser Zeit auch ein Entspannungsbad. Wehen, die damit verschwinden, waren keine Geburtswehen. Bleibt zu Hause, so lange Ihr Euch wohlfühlt, damit sich die Geburt in Ruhe aufbauen und entfalten kann. Dieser erste Abschnitt unter der Geburt, bei der Ihr noch nicht wirklich unter der Geburt seid, aber trotzdem schon spürbare Wehen habt, kann bis zu acht Stunden dauern. Der Muttermund eröffnet in dieser Zeit von geschlossen auf ca. fünf cm. Wenn Ihr zu früh in die Klinik fahrt, wird der Geburtsvorgang in der Regel erst einmal unterbrochen. Da Ihr noch im Anfangsstadium der Geburt seid, werden Euch die Klinikhebammen laufen schicken oder zum Schlafen ermutigen. Beides könnt Ihr besser zu Hause. Also entspannt Euch, kein Kind fällt raus…:-)
Danach kommt die Phase, in der Ihr tatsächlich unter der Geburt seid
Jetzt ist es Zeit in die Klinik zu fahren. Diese Geburtsphase zeichnet sich dadurch aus, dass Ihr die Wehen richtig bewusst durchatmet und in einen natürlichen Trancezustand geratet. Das bedeutet, dass Ihr die Außenwelt nur noch am Rande mitbekommt und Euer Fokus sich auf Eure Innenwelt richtet. Zeit spielt für Euch jetzt keine Rolle mehr…Eventuell findet Ihr auf Eurer Slipeinlage ein wenig hellrotes Blut vor. Das ist vollkommen normal und zeigt an, dass sich Euer Muttermund öffnet. Ihr könnt während der Wehe nicht mehr sprechen, habt keinen Hunger mehr und seid in einem hochkonzentrierten Zustand. Der Muttermund öffnet sich dann von ca. fünf auf 10 cm (vollständig). Diese Phase kann bis zu sechs Stunden andauern. Jetzt ist es gut, dass Ihr Euch bewegt, auf dem Pezziball sitzt, gerne auch noch einmal badet, umhergeht, Euer Becken kreisen lasst und in den Pausen Euch hinlegt, ausruht und entspannt, damit die körpereigenen schmerzlindernden Glückshormone ihre Wirkung voll entfalten können. Eine Massage, Wärme und Zuwendung können in dieser Zeit Wunder wirken. Kurz bevor sich Euer Baby auf den Weg macht, schüttet Euer Körper Adrenalin aus, um Euer Baby auf den Weg zu bringen. Diese Phase wird bestimmt durch Ruhelosigkeit, Weinen, Gereiztheit (Ich gehe nach Hause, macht das hier ohne mich!), Entmutigung ( Das Baby kommt da nie raus!), Zittern und andere Merkmale des Stresses. Das sind gute Hinweise darauf, dass Eure Geburt bald beendet ist und Ihr endlich Euer Baby in den Armen halten könnt.
Dann endlich ist es soweit: Euer Baby möchte geboren werden
Dieses spürt Ihr, indem sich die Intensität der Wehen angenehm verändert und sich bei Euch ein Druckgefühl in der Scheide ausbreitet. Es kann sich so ähnlich anfühlen, wie wenn Ihr Stuhlgang habt. Nun ist es Zeit, dem Druck nach unten nachzugeben und mit jedem Atemzug so viel Eures Babys nach unten zu schieben, wie Euch möglich ist. Diesen Abschnitt der Geburt empfinden viele Gebärende als sehr angenehm, da sie aktiv etwas zur Geburt (und auch zu deren Beendigung) beitragen können. Auch hier kann es sich noch einmal um ein bis zwei Stunden handeln. Ihr seht, die größte Herausforderung für alle Beteiligten unter der Geburt ist es, entspannt zu bleiben und geduldig zu sein.
Zum Weiterlesen:
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