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Die besten Reboarder + FAQs und Kompakt-Infos


Die Kleinsten sind in ihrer Babyschale im Auto ohnehin rückwärtsgerichtet unterwegs – weil diese Fahrtrichtung für sie am sichersten ist. Doch weshalb ist das eigentlich so? Und was ist, wenn Dein Baby aus der Babyschale herauswächst? Macht (spätestens) jetzt ein Reboarder Sinn? Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen rund um den Reboarder-Kindersitz und stellen Dir auch eine Auswahl an TOP-Modellen vor.

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Ein Reboarder ist ein rückwärts gerichteter Autokindersitz. Wie in der Babyschale ist Dein Kind auch hier entgegen der Fahrtrichtung unterwegs. Es gibt Modelle, die in Kombination mit einem Neugeborenen-Einsatz ab Babys Geburt genutzt werden können. Andere Reboarder kommen nach der Babyschale zum Einsatz – also sobald Dein Kleines zu groß für Maxi-Cosi und Co ist. Reboarder-Kindersitze sind nutzbar bis zu einem Alter von 4 Jahren / 105 cm. 

Warum sind Reboarder sicherer als vorwärtsgerichtete Kindersitze?

Bei Unfällen mit dem Auto werden große Kräfte frei – dafür musst Du nicht einmal schnell unterwegs sein. Dabei gilt: Frontalunfälle kommen häufiger vor als Auffahrunfälle oder seitliche Crashs. Im Falle eines frontalen Unfalls gilt: Rückwärtsgerichtetes Fahren bedeutet mehr Sicherheit. Im Reboarder (oder in der Babyschale) wird Dein Kind im Falle eines Frontalunfalls in seinen Kindersitz gedrückt. Die durch den Unfall entstehende Belastung verteilt sich über den ganzen Rücken.

Die Wahrscheinlichkeit dabei ernsthaft verletzt zu werden, ist vergleichsweise gering. Bei der Fahrt in Fahrtrichtung können dagegen Verletzungen durch den Gurt entstehen. Außerdem wirken beim Aufprall erhöhte Halskräfte. Das ist bei Babys und Kleinkindern besonders fatal – ihr Kopf ist im Verhältnis zum Gesamtkörpergewicht sehr groß und außerdem sehr schwer.

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Wie lange kann ein Reboard-Kindersitz verwendet werden?

Nach der aktuellen i-Size-Norm (UN ECE Reg. 129) ist die Sicherung in Fahrtrichtung erst ab einem Alter von 15 Monaten erlaubt. Wächst Dein Kind aus der Babyschale heraus, kann es in einem Reboarder weiterhin entgegen der Fahrtrichtung mitfahren. Der ADAC empfiehlt, Kinder bis zu einem Alter von mind. zwei Jahren rückwärtsgerichtet zu transportieren. Maximal verwenden kannst Du den Reboarder bis Dein Kind eine Körpergröße von 105 cm erreicht hat.

 

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Welche sind die besten Reboarder in ADAC-Tests?

Der ADAC überprüft in seinen 2x jährlich stattfindenden Kindersitztests die Kriterien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffe sowie Verarbeitung und Reinigung. Dabei werden sowohl rückwärts- als auch vorwärtsgerichtete Kindersitze auf den Prüfstand gestellt.

Eine Zusammenfassung der neuesten Testergebnisse findest Du hier:

ADAC Kindersitz Test 2024: Alles über Testsieger & Verlierer
ADAC Kindersitz Test 2023 (Herbst): 27 Sitze sind gut
ADAC Kindersitz Test 2022: Ein klarer Sieger, 5 fallen durch

Die vom ADAC mit den Noten gut und sehr gut getesteten Reboarder der letzten Jahre findest Du unter folgendem Link:

Kindersitz Test: Welcher Kindersitz fürs Auto? | ADAC

Die besten Noten in den ADAC-Tests der letzten Jahre bekamen die Modelle Joie i-Spin Safe, Besafe iZi Modular RF X1 + iZi Modular i-Size Base sowie das Modell Curie von Swandoo.

Hierbei fallen zwei Dinge auf:

1. Bei Kindersitzen ist die Entwicklung rasant. Ein Beispiel: Das erst 2020 mit der Bestnote 1,6 getestete Modell Joie i-Spin Safe ist nur noch bei vereinzelten Händlern erhältlich. Auch ein Nachfolger, der i-Spin Safe R, ist bereits auf dem Markt.

2. Auf den ersten Plätzen landen Reboarder, die ausschließlich entgegen der Fahrtrichtung verwendet werden können. Erst auf Platz 7 findet sich mit dem Reboarder Kindersitz Cybex Sirona SX2 i-Size ein Modell, dass rückwärts- und vorwärtsgerichtet verwendet werden kann.

Gibt es auch günstige, rückwärtsgerichtete Sitze?

Sicherheit hat ihren Preis. Aber natürlich gibt es auch gute und sichere Reboarder, die zudem noch günstig sind. Wir haben hier eine kleine Auswahl zusammengestellt:


Tipp: Viele gute Testergebnisse gab es in der Vergangenheit für Reboarder von Joie. Grund genug für uns, die beliebtesten davon zu vergleichen: Großer Joie Reboarder Test: 5 sichere Kindersitze im Vergleich


Passt ein Reboarder in ein kleines Auto?

Um diese Frage zu beantworten, habe ich verschiedene Foren durchkämmt. Der überwiegende Tenor: Ja, Reboarder passen auch in Kleinwagen. Ggf. muss man jedoch improvisieren und den Sitz beispielsweise in der Mitte statt hinter dem Beifahrersitz einbauen – vor allem dann, wenn Mama und Papa sehr groß sind und die vorderen Sitze weit nach hinten verstellen müssen. Improvisation ist mitunter auch erforderlich, wenn es um das Anschnallen des Nachwuchses geht. Als Ford-Ka-Fahrer:in schnallt man sein Kind idealerweise durch den Kofferraum an, habe ich gelernt. Wenn hinten tatsächlich gar nichts geht, bleibt immer noch die Befestigung des Reboarders auf dem Beifahrersitz – dann allerdings muss dort unbedingt der Airbag ausgeschaltet werden!

Wird ein Reboarder nicht irgendwann unbequem für mein Kind?

Zum Glück nicht. Bei dieser Frage dürfen wir Eltern nicht unser eigenes Komfort-Empfinden mit einbeziehen. Ist Dir schonmal aufgefallen, dass Dein Kind beim Spielen oft die verrücktesten Verrenkungen macht? Schneidersitz? Kein Problem! Den großen Zehen bis zur Nase führen? Auch kein Problem! Die Kleinen sind viel flexibler und gelenkiger als wir Erwachsenen. Eine Sitzposition, die für uns unbequem aussieht, ist für unsere Kinder möglicherweise tiefenentspannend.

Aber ich kann mein Kind im Reboarder doch während der Fahrt gar nicht sehen!

Doch. Das geht. Dafür bedarf es nur eines kleinen Zubehörteils. Nämlich eines ganz leicht einzubauenden Sicherheitsspiegels. Er wird an der Kopfstütze der Rückbank befestigt. Mit seiner Hilfe hast Du Dein Kind während der Autofahrt gut im Blick – es reicht dafür, in den Rückspiegel zu schauen.

Eine Auswahl von Sicherheitsspiegeln findest Du im ❤️Shop von babyartikel.de❤️


Kann ich einen Reboard-Kindersitz auch in Fahrtrichtung verwenden?

Im Gegensatz zu Skandinavien (hier wurden die Reboarder erfunden), ist bei uns im deutschsprachigen Raum rückwärtsgerichtetes Fahren unserer Kinder noch nicht selbstverständlich. Wir Eltern befürchten, es könne für unseren wachsenden Nachwuchs irgendwann zu unbequem werden.

Einige Hersteller haben deshalb Reboarder auf den Markt gebracht, die sowohl vorwärts als auch rückwärts verwendet werden können. In diesen „Mischformen“ muss Dein Kind rückwärts fahren, bis es die gesetzlich vorgeschriebene Grenze von 9 kg bzw 15 Monaten erreicht hat. Anschließend habt ihr die Wahl und könnt den Sitz in beide Richtungen nutzen. Vorteil: Ihr als Eltern habt volle Flexibiliät. Nachteil: Ihr dreht den Sitz früher als unbedingt nötig um und nutzt damit den Sicherheitsvorteil des rückwärtsgerichteten Fahrens nicht komplett aus.

Kann ich einen Reboarder ab der Geburt meines Babys nutzen?

Einige Reboarder sind bereits ab einer Körpergröße von 40 cm zugelassen. Das bedeutet, theoretisch darf Dein Neugeborenes hier schon Platz nehmen. Wir raten dennoch dazu, zunächst eine Babyschale zu verwenden. Das sind die Gründe dafür:

In dem verhältnismäßig großen Reboarder können sich gerade kleine und zarte Babys trotz evtl. vorhandener Neugeborenen-Sitzeinlage leicht „verlieren“.

In vielen der gruppenübergreifenden Sitzen ist die Sitzposition eher aufrecht. Für Neugeborene und ihre empfindliche Wirbelsäule ist die Liegeposition aber besser geeignet.

Oft verläuft der Gurt nicht optimal, wenn der Passagier / die Passagierin noch sehr klein ist.

Grund Nr. 4 ist rein praktischer Natur. Gerade ganz kleine Babys schlafen viel. Im Gegensatz zur Babyschale kannst Du den Reboarder nicht mit Deinem schlafenden Kleinen ins Haus transportieren. Ebensowenig kannst Du einen Reboarder auf Dein Kinderwagen-Gestell „klicken“ und dann mit dem schlafenden Baby eine Runde durch den Park drehen.


📕 Lesetipp: Woran Du erkennst, dass es Zeit wird, von der Babyschale in den nächstgrößeren Sitz zu wechseln, erfährst Du hier:

Babyschale: Wie lange darf Dein Kind darin liegen?


Fazit

Reboarder sind uneingeschränkt empfehlenswert. Sie sind für kleine Passagiere einfach sicherer als Kindersitze in Fahrtrichtung. Allerdings sind sie etwas teurer als vorwärtsgerichtete Sitze – und haben auch ein höheres Eigengewicht als diese. Den Reboarder ruckzuck vom einen ins andere Auto umzuziehen ist leider nicht so einfach. Die Bedenken zum Komfort beim rückwärtsgerichteten Fahren lassen sich alle ausräumen. Kleine Kinder sind gelenkig – sie brauchen nicht die gleiche Beinfreiheit wie Erwachsene. Die Sicht aufs Kind lässt sich dabei ganz leicht mit Hilfe eines Sicherheitsspiegels herstellen.

Zum Weiterlesen:

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