Wie lange darf ein Kind fernsehen, Kinder fernsehen

Geflimmer im Zimmer: Wie lange dürfen Kinder fernsehen?


Wenn Kinder das Fernsehen entdecken, sind sie fasziniert von den bunten Bildern, den Geschichten und Geräuschen, von der Musik. Für Eltern stellt sich vor allem die Frage: Wie lange dürfen die Kleinen TV gucken und was macht das eigentlich mit ihnen? Ich erzähle Dir, was Experten dazu sagen und wie ich bei meinen beiden Töchtern mit dem Thema umgehe.

Wie erlebt ein Kind das Fernsehen?

Für uns Erwachsene dient das Fernsehen meist der Entspannung. Für Kinder ist es eine neue Welt, in die sie mit Haut und Haaren eintauchen. Sie treffen auf Figuren, die sie berühren und mit denen sie sich identifizieren können.

„Mama, ich bin Elsa und Du bist Anna“, sagte meine kleine Tochter zu mir, als sie das erste Mal „Die Eiskönigin“ gesehen hatte. Kinder suchen Vorbilder und finden diese eben auch in Filmfiguren. Das ist nachvollziehbar und sehr süß. Aber es ist wichtig zu verstehen, was hinter solchen Aussagen steckt: Kleine Kinder können noch nicht zwischen der Filmwelt und der realen Welt unterscheiden. Deshalb ist es am besten, Du führst Deines behutsam ans Fernsehen heran und sitzt idealerweise dabei. Dann kannst Du die Reaktion Deines Kindes beobachten und gegebenenfalls ausschalten, falls Du merkst, dass es überfordert ist.

Ab wann und wie lange sollten Kinder vor dem Fernseher sitzen?

Experten sagen, dass Kinder unter drei Jahren überhaupt nicht fernsehen sollten, weil sie das Gesehene nicht verarbeiten können. Kinder zwischen drei und fünf Jahren sollten pro Tag nicht mehr als 30 Minuten fernsehen. Ab sechs Jahren werden maximal 60 Minuten empfohlen. In diesem Alter können Kinder mit den Handlungen bereits besser umgehen.

Die Theorie – und die Praxis

Bei meiner ersten Tochter habe ich sehr darauf geachtet, dass sie nicht zu früh vor dem Fernseher sitzt und nicht zu lange. Als sie zwei Jahre alt war, haben wir angefangen, gemeinsam das Sandmännchen anzusehen. Danach habe ich die Fernsehzeit langsam gesteigert. Sie durfte mit der Zeit auch eine altersgerechte Serie auf Kika gucken. Bis zum Alter von drei Jahren komplett auf das Fernsehen zu verzichten, finde ich fast nicht möglich. Wenn zum Beispiel eines meiner Kinder krank ist, gibt mir das Fernsehen die Zeit, mich ein wenig auszuruhen.

 

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Meine erste Tochter ist inzwischen acht Jahre alt, und sie schaut sich auch mal eine ganze DVD an. Dabei versuche ich, mich an den Tipp von Experten zu halten, danach einen fernsehfreien Tag folgen zu lassen. Natürlich guckt meine zweite vierjährige Tochter immer mit, wenn die Große einen Film anschaut. Das lässt sich nicht vermeiden, weil man das Geschwisterkind nicht einfach ausschließen kann. Aber nach wie vor passe ich sehr darauf auf, was meine Kinder sich beim Fernsehen anschauen.

Fünf Tipps für den kindgerechten Fernsehkonsum

  • Wachsam sein: Manche Kinder fangen selbst bei den schönsten Disney-Filmen an zu schreien oder zu weinen, wenn dem Helden etwas passiert. Deshalb solltest bei einem längeren Film dabeibleiben und ihn gegebenfalls ausschalten. Eine Serie solltest Du erst einmal mit Deinem Kind ansehen, ehe es eine Episode alleine gucken darf.
  • Im Raum bleiben: Auch bei der zehnten Folge Kikaninchen haben Kinder neue Fragen oder wollen erzählen, was sie gelernt haben. Du kannst dabei die Wäsche bügeln oder Mails beantworten, wenn Deine Kinder fernsehen. Hauptsache, sie können währenddessen oder danach mit Dir sprechen, um das Gesehene gut zu verarbeiten.
  • Vorbild sein: Wenn Du jeden Abend vor dem Fernseher sitzt, merkt Dein Kind das genau. Du bist das wichtigste Vorbild für Dein Kind und es orientiert sich an Dir. Deshalb solltest Du öfter nach den Nachrichten oder Deiner Lieblingsserie die Glotze ausschalten.
  • Regeln einführen: Du solltest vorher besprechen, wie lange Dein Kind fernsehen darf. Du kannst zum Beispiel die Anzahl der Serien nennen, etwa eine Sendung am Nachmittag und/oder eine Sendung am Abend. Dann ist Dein Kind auch darauf vorbereitet, wenn Du den Fernseher ausmachst.
  • Konsequent bleiben: Feste Regeln und Vorbilder bringen nichts, wenn Du Dich nicht an Deine eigenen Regeln hältst. Dies verunsichert das Kind und es lernt, dass Regeln nicht wichtig sind. Deshalb: Fernseher zur vereinbarten Zeit ausmachen, und wenn es Dir noch so schwer fällt.

Wie gehst Du bei Deinen Kindern mit dem Thema Fernsehen um? Wir freuen uns über Deinen Kommentar.

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