Wenn sich die Nase eines Babys verschließt, werden Trinken, Schlafen und Nuckeln anstrengend. Der Grund ist häufig der sogenannte Baby- oder Säuglingsschnupfen. Manchmal kann auch eine Erkältung die Symptome auslösen. Wie Du eine verstopfte Nase sanft behandelst und wann Du mit Deinem Baby zum Arzt gehen solltest.
Warum tritt eine verstopfte Nase bei Babys auf?
Das liegt an der Baby-Anatomie: Mandeln und Polypen sind im Vergleich zu denen von Erwachsenen größer. Das führt automatisch zu engeren Atemwegen und Nasengängen. Deshalb können schon kleine Störfaktoren zu einer verstopften Nase führen. Dazu kommt: Aufgrund der besonderen Neugeborenenphysiologie können Säuglinge frühestens ab ihrem dritten Lebensmonat durch den Mund atmen.
Was sind die Ursachen für eine verstopfte Nase bei Babys?
Röchelt ein Neugeborenes beim Atmen, ist verschleimt und bekommt es schlecht Luft, vermuten die meisten Eltern erst einmal einen Infekt. Der ist aber nur ein Auslöser von vielen. Unser Überblick, was alles dahinterstecken kann:
- Trockene Raumluft: Wenn eine verstopfte Nase bei Babys nur nachts auftritt, kann zu trockene Luft im Zimmer der Grund sein.
- Verunreinigte Luft: Zigarettenrauch, Schadstoffe aus Kleidung, Bettwäsche und Möbeln, können leicht zu Babyschnupfen führen.
- Fremdkörper: Staub, aber auch größere Fremdkörper, gelangen in Babys Atemwege. Dort sorgen sie für einen teilweisen oder vollständigen Verschluss.
- Aufgestoßene Milch: Beim Bäuerchen kann Milch in die Atemwege gelangen. Meist tritt die verstopfte Nase zwischen 20 Minuten und zwei Stunden nach dem Trinken auf. Das Sekret, das aus der Nase läuft, hat dann eine milchig-weiße Farbe.
- Allergien: Meistens bekommen Babys bei Allergien Hautausschläge. Dennoch solltest Du bei einer verstopften Nase beobachten, ob eine Unverträglichkeit vorliegt. Der Ausfluss aus den Atemwegen ist dann langanhaltend und wässrig.
- Verengte Nasengänge: Manche Babys kommen mit zu engen oder komplett verschlossenen Nasenwegen zur Welt. Diese Fehlbildungen werden in der Regel direkt nach der Geburt geprüft und notfalls behandelt.
- Infekt: Eine Erkältung wird durch Krankheitserreger ausgelöst. Normalerweise profitieren Babys in ihren ersten Lebensmonaten vom sogenannten Nestschutz und werden nicht krank. In der Herbst- und Winterzeit kann es trotzdem zu Infekten kommen. Das liegt oft daran, dass trockene Heizungsluft die Nasenschleimhäute austrocknet und angreifbar macht.
Was Du gegen eine verstopfte Nase und Atemproblemen tun kannst
Hat Dein Baby einen harmlosen Säuglingsschnupfen, kannst Du diese Möglichkeiten zuhause ausprobieren:
Wichtig ist, für ausreichend Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Regelmäßig lüften, eine Schüssel Wasser auf der Heizung, feuchte Handtücher im Zimmer oder ein Luftbefeuchter können dafür sorgen, dass die verstopfte Nase wieder frei wird.
Warmwasserdämpfe helfen Deinem Kind ebenfalls. Dazu lässt Du im Bad heißes Wasser laufen und schließt die Zimmertür, während Dein Baby in sicherem Abstand in der Nähe liegt oder bei Dir auf dem Arm bleibt. Der Wasserdampf sorgt dafür, dass zähes Sekret in der Nase sich leichter löst.
Ein warmes Bad befeuchtet die Nasenschleimhäute des Babys. Du solltest Du aber auf keinen Fall ätherische Öle dazugeben. Kampfer, Thymian, Eukalyptus, Teebaumöl, Salbei, Minze, Menthol und Rosmarin können bei Säuglingen allergische Reaktionen auslösen.
Wirksam und meist gut verträglich sind Zwiebeldämpfe. Dafür schälst und würfelst Du eine Knolle, packst die Stücke in eine Socke und hängst sie übers Babybettchen. Die Dämpfe sollen das Baby erreichen, aber nicht für Irritationen der Augen sorgen.
Ein Spaziergang an der frischen Luft ist eine wunderbare Möglichkeit, um die Nasenschleimhäute zu befeuchten und der verstopften Babynase zu helfen.
Das gilt übrigens für jede Jahreszeit. Ein Spaziergang oder eine Spazierfahrt im Kinderwagen ist auch bei kühlem Wetter im Herbst und Winter gut für das Immunsystem Deines Babys und hilft, seine verstopfte Nase abzuschwellen – vorausgesetzt natürlich, Dein Kleines ist im gut eingepackt, z.B. in einen kuscheligen Fußsack, und friert nicht.
Das sind unsere Top-Fußsäcke für die kalte Jahreszeit:
Wenn Du stillst, kannst Du in jedes Nasenloch einen Tropfen Muttermilch geben. Die Flüssigkeit wirkt abschwellend und beruhigt die Schleimhäute in der Nase.
Helfen kann auch eine physiologische Kochsalzlösung, die mit einer Pipette eingeträufelt wird. Du kannst sie selbst herstellen, indem Du 4 Gramm Salz in 500 ml Wasser auflöst. Falls Du ein fertiges Präparat aus der Apotheke verwendest, sollte es keine Konservierungsstoffe wie Benzalkoniumchlorid enthalten.
Sorge für gesunde Luft, indem Du regelmäßig lüftest und nicht in der Wohnung rauchst. Beim Kauf von Babymöbeln, Babykleidung und Co. solltest Du unbedingt auf die Schadstoffbelastung achten. In geschlossenen Räumen können gesundheitsschädliche Ausdünstungen zu einer verstopften Nase bei Babys führen.
Um Deinem Baby das Atmen zu erleichtern, kannst Du das Sekret mit einem Nasensauger entfernen. Sauger werden mit der Hand oder mit dem Mund bedient. Manche schwören auf staubsaugerbetriebene Modelle.
Hat Dein Baby nachts Schwierigkeiten beim Atmen, hilft eine leicht erhöhte Schlafposition. Für eine erhöhte Schlaflage sorgst Du, in dem Du ein gerolltes Handtuch unter die Matratze des Babybettchens schiebst. Wichtig: Lege niemals Kissen oder andere Utensilien ins Bett. Das Baby könnte mit dem Kopf darunter geraten und ersticken.
Wann solltest Du mit Deinem verschnupften Baby zum Arzt?
Hat Dein Baby starke Atemnot, solltest Du sofort den Notarzt anrufen. Keine Sorge, das kommt extrem selten vor. Ein röchelndes Baby hört sich gerade nachts oft wild an. Meist leidet es aber nur unter einer harmlosen Erkältung.
Wenn Dein Baby jünger als drei Monate und krank ist, solltest Du zum Kinderarzt gehen. Bei älteren Säuglingen ist es wichtig, die gesamte Verfassung zu überprüfen: Wirkt Dein Baby sehr schlapp und weint viel, ist der Gang zum Doktor so sinnvoll wie bei Fieber über 38,55 °C und kompletter Nahrungsverweigerung.
Reibt sich das verschnupfte Baby immer wieder am Ohr, könnte eine Entzündung des Gehörgangs der Grund sein. Das muss auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden. Sieh Dir das Nasensekret und den Windelinhalt an. Auffällige Verfärbungen und fauligen Geruch sollte man auf jeden Fall mit dem Kinderarzt besprechen.
In diesem Video gibt unsere Hebamme Anna-Maria Dir viele Tipps zum Thema Erkältung mit Baby:
Die beste Medizin für jeden kleinen Patienten: viel Liebe und Nähe
Ob eine Erkältung, ein Fremdkörper oder trockene Raumluft der Grund für die verstopfte Nase Deines Babys ist: Körpernähe ist jetzt besonders wichtig. Trage Dein Kleines Baby möglichst oft, dann läuft das Nasensekret besser ab. Fühlt sich Dein Kind geliebt und beschützt, wird es ihm schneller wieder besser gehen.
Mehr Infos dazu findest Du hier.
Danke für diesen tollen Artikel! Mein Baby hatte öfter mit einer verstopften Nase zu kämpfen. Unser HNO Spezialist meinte, dass es eventuell an der trockenen Luft im Zimmer liegen kann. Seitdem wir einen Luftbefeuchter gekauft haben, geht es unserem Baby schon viel besser!
Mein kleiner Sohn hat momentan einen leichten Schnupfen. Dabei war mir nicht bewusst, dass manche Babys mit verengten Nasengängen zur Welt kommen können. Ich denke, ich werde mit meinem Sohn zu einem HNO-Arzt gehen, um mehr zu erfahren.