Du suchst einen kompakten und leichten Buggy, der sowohl Deinem Kind als auch Deinen Einkäufen ausreichend Platz bietet? Dann bist Du vielleicht schon auf den Joie Parcel gestoßen. In meinem ausführlichen Joie Parcel Test- und Erfahrungsbericht erkläre ich Dir alle Fakten und Funktionen sowie alle wichtigen Details – damit Du herausfindest, ob dieser (Reise-)Buggy der richtige für Euch ist.
Welche Vorteile hat der Joie Parcel?
Bevor wir zum detailreichen Praxistest kommen, gebe ich Dir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile des Joie Parcel Buggys.
👍Was ich am Joie Parcel toll finde:
- Gute Verarbeitung und schönes Design (ich habe die Variante „Pine“ getestet)
- Sehr kleines Packmaß – da die Räder abnehmbar sind, kannst Du ihn für unterwegs noch kleiner machen.
- Extrem leicht (unter 7 kg)
- Super wendig
- Schön aufrechte Sitzposition, ist bei kleinen Buggys eher selten
- Gute Belüftung durch Netzfenster am Verdeck und im Kopfbereich
- Großes Sonnenverdeck mit Sonnenblende- wenn auch nicht ganz so ausladend wie z.B. beim Litetrax
- Cooler magnetischer „Autoclick“-Gurtverschluss
- Bügel lässt sich aufklappen
- Wirklich großer und gut zugänglicher Einkaufskorb – durch den Netzstoff an den Seiten hast Du alles im Blick.
- Einfacher Faltmechanismus – lässt sich sogar mit einer Hand bedienen, ich finde es mit beiden Händen aber angenehmer.
- Robuster Bezugsstoff, der Flecken abweist
- „One-Touch“-Bremse schont die Schuhe
- Großer Lieferumfang:
➝ Transporttasche
➝ Regenschutz
➝ Adapter für Babyschale / Babywanne - Mit Zubehör schon ab Geburt geeignet
👎Was ich bemängeln würde
- Regenverdeck ist etwas steif und lässt sich nicht so gut wieder zusammenfalten.
- Schieber ist nicht höhenverstellbar – für mich mit 1,66 m passt er perfekt, für sehr große Elternteile könnte er aber zu niedrig sein.
Erster Aufbau, Qualität & Verarbeitung
Der Joie Parcel wird in einem kleinen Karton geliefert und besteht nur aus wenigen Einzelteilen. Da ich geübt bin, brauche ich die Anleitung für den Aufbau nicht.
In weniger als 5 Minuten ist der Wagen aufgebaut. Du musst einfach nur den Faltmechanismus am Schiebegriff entriegeln, indem Du den oberen Knopf nach links schiebst und gleichzeitig den unteren Knopf drückst. Das Gestell rastet hörbar ein. Jetzt nur noch die Räder und den Spielbügel aufstecken, fertig.
Die schwarze Tasche, das Adapter-Set zum Aufstecken einer passenden Babyschale oder Babywanne und der Regenschutz sind im Preis inbegriffen.
Alle Teile wirken hochwertig verarbeitet, nirgends sehe ich scharfe Kanten, an denen sich Dein Kind verletzen könnte. Auch die Nähte sind sauber und gerade.
Mein Test-Buggy hat die Farbvariante Pine, eine unempfindliche Kombi aus einem ruhigen Grünton und dunklem Grau. Es gibt außerdem noch:
Ist der Joie Parcel hochwertiger als andere Joie Buggys?
Wir vom Magazin-Team haben in den letzten Jahren schon mehrere Buggys (und weitere Produkte) von Joie getestet. Dementsprechend war ich gespannt, inwiefern sich der mit aktuell etwas höherpreisige Buggy aus der Joie Signature Kollektion von den anderen Modellen unterscheidet.
Und tatsächlich gibt es einige Details, die beim Joie Parcel im Test herausstechen:
- Schieber und Spielbügel sind mit einem weichen, aber schön griffigen Kunstlederbezug gepolstert. Gurtpolster, Verdeck und Fußstütze sind mit demselben Material abgesetzt. Flecken lassen sich gut abwischen.
- Der dunkelgrau beschichtete Alu-Rahmen glitzert ganz leicht in der Sonne und ist widerstandsfähig gegen Kratzer
- Das Sonnenverdeck ist innen soft beschichtet, der Bezugsstoff hat eine schöne Struktur.
- Mein persönlicher Favorit ist die Gurtschnalle, die sich magnetisch fast selbstständig schließt (Autoclick-System). Buggy-Gurte sind oft etwas friemelig, dieser hier aber überhaupt nicht. Damit das Kind sich nicht selbst abschnallen kann, musst Du sie per Knopfdruck lösen.
Joie Parcel Test: Funktionen, Fahrverhalten und Zubehör
👉 Wie groß und schwer ist der Joie Parcel?
Ich nehme den Joie Parcel mit auf einen Winterspaziergang in den Schlosspark. Bevor es losgeht, trage ich ihn problemlos an einem Arm durchs Treppenhaus, der Spielbügel wird hier zum Griff. Dann folgt der obligatorische Kofferraum-Test: Im Auto braucht der Joie Parcel erstaunlich wenig Platz – hier passen noch mindestens zwei Koffer und ein Reisebett daneben.
Hier die wichtigsten Eckdaten zum Joie Parcel im Überblick:
Packmaß komplett | ca. 29 x 50 x 76 cm |
Packmaß ohne Räder & Bügel | ca. 29 x 42 x 56 cm |
Gewicht | ca. 6,9 kg |
👉 Wie gut lässt sich der Joie Parcel schieben?
Auf dem gepflasterten Parkplatz und dem Schotterweg lässt sich der Joie Parcel trotz der kleinen Räder locker schieben und manövrieren. Alle Räder sind einzeln gefedert, das merkt man. Die Hinterachse ist immerhin 50 cm breit, so ist der Wagen stabil und kippsicher. Für unebene Böden kannst Du die Vorderräder feststellen, damit sie nicht wackeln.
Auf Kopfsteinpflaster wird es dann schon etwas holperiger. Das ist bei solchen Kompakt-Buggys absolut normal und kenne ich nicht anders – dennoch lässt sich der Parcel immer noch gut lenken. Was Du bedenken musst: Die Hersteller setzen bei Gestell und Reifen bewusst auf alltags- und reisetaugliche Abmessungen und leichtgewichtige Materialien, da Buggys wie der Parcel in erster Linie auch weniger „offroad“, sondern auf ebenen Wegen zum Einsatz kommen.
Komfort für Eltern & Kind
👉 Ab wann kannst Du den Joie Parcel verwenden?
Dein Kind kann im Joie Parcel mitfahren, sobald es in der Lage ist, sich selbstständig hinzusetzen. Vorher solltest Du es nicht in einen Buggy setzen, da die Rückenmuskeln noch nicht stark genug sind. Wenn Dein Baby zum Beispiel schon krabbelt, sich aber noch nicht hinsetzt, kannst Du den Buggy zumindest in der Liegeposition nutzen.
Das Tolle am Joie Parcel ist, dass Du ihn auch schon ab der Geburt verwenden kannst, wenn Du ihn mit der passenden Joie-Babywanne Ramble XL kombinierst.
Für kurze Strecken oder auf Reisen kannst Du auch eine Babyschale auf den Joie Parcel klicken, die passenden Adapter sind ja im Lieferumfang schon dabei. Die Adapter sind mit den Joie Babyschalen i-Level, Recline, gemm, i-Gemm 3, i-Jemini und i-Snug 2 kompatibel, passen erfahrungsgemäß aber auch mit anderen Herstellern wie z.B. Maxi-Cosi zusammen.
👉 Wie lange kannst Du den Joie Parcel nutzen?
Anders als viele kleine Buggys ist der Joie Parcel bis 22 kg belastbar, oft liegt die Belastungsgrenze nur bei 15 kg. Die 22 kg-Marke knacken Kinder durchschnittlich erst im 6. Lebensjahr, wenn ein Buggy kein Thema mehr ist. Dass ein Kind mit 3 oder 4 Jahren aber schon 16 oder 17 kg wiegt und noch sporadisch im Buggy mitfährt, kommt dagegen ziemlich häufig vor.
Einen Buggy mit einer höheren Belastungsgrenze (22 oder 25 kg) würde ich immer dann empfehlen, wenn:
- sich Dein Kind gewichtstechnisch bei den U-Untersuchungen bisher eher an den oberen Perzentilen bewegt hat (denn dann kann es gut sein, dass es die üblichen 15 kg mit drei Jahren schon überschreitet)
- der Buggy eventuell für ein weiteres Geschwisterkind genutzt werden soll. Buggys, die lange im Einsatz sind, müssen einfach viel aushalten.
Hinsichtlich der maximalen Körpergröße kann der Joie Parcel natürlich nicht mit ausladenden geländetauglichen Sportwagen mithalten, die noch 5-jährige bequem beherbergen. Unser 4 Jahre altes Test-Kind (18kg und 105 cm) sitzt im echten Leben nicht mehr im Buggy und macht auch keinen Mittagsschlaf mehr. Unter dem hoch angesetzten Verdeck findet es immerhin noch Platz, und auf der breiten Fußablage kann es die Füße bequem abstellen. In Liegeposition ist es jetzt aber definitiv zu eng. Für kurze Ruhepausen zwischendurch kannst Du den Joie Parcel also sogar recht lange nutzen.
👉 Wie bequem ist der Joie Parcel für Dein Baby oder Kleinkind?
Anders als bei vielen ähnlich schlanken Buggys ist die Liegeposition fast ganz flach, der Kopf des Kindes liegt nur minimal erhöht. Der Bezug ist angenehm gepolstert und die Fußstütze kannst Du als Beinverlängerung hochklappen. Auch die Gurte sind dick gepolstert und die Polster verrutschen nicht.
Was mir im Test direkt auffällt, ist, dass die Rückenlehne in der höchsten Position sehr aufrecht steht. Dass Joie genau dieses Feature als Alleinstellungsmerkmal bewirbt, registriere ich erst später. Viele Kinder möchten ab einem gewissen Alter nichts mehr verpassen und ziehen sich im Buggy instinktiv nach vorne, dennoch ist die Lehne bei vielen Buggys eher schräg nach hinten geneigt – das führt oft zu Frustration. Hier hat der Hersteller mitgedacht! Beim Joie Parcel kannst Du die Lehne vierfach verstellen.
Wenn Du die Rückenlehne flach einstellst, hast Du die Möglichkeit, ein Netzfenster im Kopfbereich zu öffnen. Das ist vor allem bei einem Nickerchen im Sommer angenehm für Dein Kind, weil die Luft gut zirkulieren kann. Im Verdeck befindet sich ebenfalls ein Netzfenster.
👉 Wie praktisch ist der Joie Parcel für Dich als Mama oder Papa?
Fast genauso wichtig wie ein gutes Fahrverhalten sind bei einem Buggy die alltäglichen Funktionen. Pluspunkte bekommt der Joie Parcel für folgende Features:
1. Das Verstellen der Rückenlehne funktioniert mit einer Hand. Alle Positionen rasten gut ein.
2. Auch das Verstellen der Gurte in der Höhe ist unkompliziert.
3. Die One-Touch-Bremse (so nennt sie der Hersteller) hatte ich ja eingangs schon erwähnt. Vor allem im Sommer mit offenen Sandalen ist die Funktion super, weil man gar nicht mit dem Fuß unter die Bremse muss, das kannte ich so noch nicht.
4. Wahnsinnig wichtig ist bei Buggys ein vernünftiger Einkaufskorb. In dem Korb des Joie Parcel kannst Du die absoluten Basics wie Trinkflasche, Decke und Regenschutz bequem unterbringen, aber auch mal größere Dinge wie Windelpakete, Einkaufstüte und das Sandspielzeug-Arsenal transportieren.
In puncto Stauraum zählt aber nicht nur, wie viel hineinpasst, sondern auch, wie gut Du alles unterwegs erreichst. Sogar, wenn die Schlafposition eingestellt ist, kommst Du noch gut an den Korb heran. Und weil die Seiten aus durchsichtigem Mesh-Gewebe bestehen, findest Du auch alles sofort wieder.
5. Last but not least: Der aufklappbare Spielbügel. Diese Funktion haben inzwischen viele Kinderwagen und ich finde sie im Alltag extrem hilfreich, je älter das Kind wird. Irgendwann wollen sie ständig ein- und aussteigen und da muss das Anschnallen und Sichern mit dem Bügel ganz schnell gehen. Beim Joie Parcel befindet sich der Knopf zum Öffnen an der Innenseite.
👉 Wie gut ist das Zubehör beim Joie Parcel?
Natürlich habe ich auch das mitgelieferte Zubehör ausprobiert. Das Regenverdeck wirkt robust und nicht so flatterig, wie man es von günstigen Alternativen aus dem Drogeriemarkt kennt. Du befestigst es mit Klettverschlüssen am Gestell; es liegt eher locker darüber, damit Dein Kind genug Luft bekommt. Insgesamt ist es allerdings etwas steif und ich finde es schwierig, es für den Transport wieder klein zusammenzufalten.
Die Transporttasche ist praktisch, wenn Du den Buggy mit ins Flugzeug nehmen möchtest. Zuerst dachte ich, sie sei etwas zu knapp bemessen – wie Du siehst, konnte ich den Klettverschluss für das Foto nicht komplett schließen. Wenn Du die Räder und den Schutzbügel abnimmst, passt der Buggy aber gut hinein.
Joie Parcel zusammenklappen: Wie funktioniert das?
Den Mechanismus zum Zusammenfalten und Aufklappen aktivierst Du über die zwei Knöpfe am Schieber, die Du parallel betätigen musst.
Wie es genau funktioniert, zeige ich Dir im Video:
Fazit zum Joie Parcel Test: Hochwertig, schlank & reisetauglich
Du bist noch unsicher, ob der Joie Parcel der richtige Buggy für Dich und Deine Familie ist? Ich empfehle ihn Dir, wenn:
✅ Du einen solide verarbeiteten Buggy suchst und Wert auf gute Materialien und eine stilvolle Optik legst.
✅Ihr beim Spaziergang mit Buggy eher in Parks und in der City unterwegs seid und weniger im Gelände.
✅Dein Auto-Kofferraum sehr klein ist und Du den Buggy oft mitnehmen musst ODER Du im Alltag viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist (Bus, enge Straßenbahn oder U-Bahn), denn auch hier braucht der Parcel wenig Platz und lässt sich auch easy mal eine Treppe hochtragen.
✅Dir ein einfaches Handling des Buggys wichtig ist (leichtes Anschnallen, Einklappen, Tragen, Räder abnehmen usw).
✅Du zuhause wenig Platz hast, um den Buggy abzustellen.
✅Euch der Buggy regelmäßig in den Urlaub begleiten soll.
Als reiner Reisebuggy wäre mir der Parcel zu schade. Ich würde ihn mir lieber als praktische und alltagstaugliche Alternative zu einem großen Kombi-Kinderwagen zulegen.
Konnte ich alle Deine Fragen im Joie Parcel Test beantworten? Falls nicht, schreibe uns gerne einen Kommentar!
Vielen Dank für die informativen und übersichtlichen Artikel!
Ich versuche mich zwischen dem Joie Pact Pro und dem Parcel zu entscheiden und verstehe die Unterschiede nicht so ganz.
Der Parcel ist etwas größer und schwerer und ein paar Details in der Verarbeitung sind anders. Für mich sind aber vor allem diese Punkte wichtig:
-bequem zu sitzen und liegen
– großes Sonnenverdeck
– bequem zu schieben bzw grunsätzlich gut auf verschiedenen Geländen (soweit bei einem so leichten Buggy möglich)
– großer Einkaufskorb
Falls Sie mir mit grundlegenden Unterschieden weiterhelfen könnten, wäre ich sehr dankbar
Hallo liebe Bettina,
Du hast völlig Recht, die beiden Buggys haben wirklich viele Ähnlichkeiten. Hinsichtlich Schiebe-Eigenschaften/ Gestell sind die nahezu gleich. Eher gemacht für ebenen Untergrund, aber durch die 4-fache Einzelfederung ist auch eine holperige Strecke zwischendurch absolut machbar. Für Waldspaziergänge bräuchtest Du etwas anderes. Die wichtigsten Unterschiede /Gemeinsamkeiten mal im Überblick:
– der Pact Pro wiegt ca. 500g weniger als der Parcel
– das Gestell ist bei beiden fast baugleich. Ich hätte jetzt vermutet, dass es sogar identisch ist, aber laut unseren Daten ist der Parcel ca. 2 cm breiter. Höhe und Länge aufgebaut sind aber gleich. Auch der Sitz hat keine maßgeblichen Unterschiede – Komfort für Dein Kind ist quasi derselbe :-)
– beide haben auch den coolen magnetischen Gurtverschluss
– der Parcel hat das spezielle Joie Signature Design mit den Lederpaspeln, speziellen melierten Bezugsstoffen, eingesticktem Logo.
– die Einkaufskörbe sind etwa gleich groß
– der Parcel hat ein großes Sichtfenster im Kopfbereich über der Liegefläche, beim Pact Pro ist das viel kleiner.
– das Sonnenverdeck ist vom Aufbau her etwa gleich, aber beim Parcel ist der Stoff schöner
– insgesamt ist der Bezugsstoff beim Parcel noch etwas hochwertiger und hat eine Struktur, das Verdeck ist innen z.B. ganz weich
– der Parcel hat ein minimal größeres Packmaß als der Pact Pro (29 x 50 x 76 cm vs. 24 x 47 x 66 cm)
– der Mechanismus zum Einstellen der Liegeposition ist unterschiedlich. Bei beiden klappt es ganz gut, ich finde es persönlich beim Parcel noch etwas besser.
Ich würde persönlich den Pact Pro nehmen, weil er etwas günstiger ist – wobei der Parcel qualitativ etwas besser abschneidet.
Wir haben den Pact Pro jetzt auch in der Cycle Kollektion bei uns im Shop, hier wurde der Bezug aus recycelten Flaschen hergestellt.
Hier geht’s zum Shop:
–> Pact Pro
–> Parcel
Viele Grüße
Julia vom Babyartikel.de Magazin