Du liebäugelst mit dem neuen Hauck Runner 3? Und bist noch unsicher, ob er der Richtige für Euch ist? Im großen Hauck Runner 3 Test erkläre ich seine Vor- und Nachteile und beantworte alle Deine Fragen rund um den sportlichen Buggy. Kleiner Spoiler: Nicht nur eingefleischte Outdoor-Freaks dürften mit diesem Kinderwagen auf ihre Kosten kommen.
Hauck Runner 3: Vor- und Nachteile im Kurz-Überblick
Du hast gerade nicht viel Zeit, um den kompletten Testbericht zu lesen? Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Für jeden Untergrund geeignet (Wald, Strand, Kies, Wiese usw.)
- Sehr langer Nutzungszeitraum
- Hohe Belastbarkeit (bis 22 kg)
- Robust und stabil
- Überdurchschnittlich große Liegefläche
- Flache Liegeposition
- Großes erweiterbares Verdeck mit Sonnenblende
- Sehr gut belüftet, wenn das Kind schläft
- Cooles modernes Design
- Sehr gut an unterschiedlich große Eltern anpassbar
- Günstiger Preis im Vergleich zu vielen anderen Outdoor-Kinderwagen (aktuell )
- Schwerer und sperriger als normale Buggys
- Braucht viel Platz im Kofferraum
- Nicht mit Babywanne / Babyschale kompatibel
Erster Aufbau und Lieferumfang
Genau wie sein Vorgänger, der Hauck Runner 2, handelt es sich beim Runner 3 um einen dreiräderigen Buggy mit großen Luftreifen. Die Hinterräder stechen mir beim ersten Auspacken auch sofort ins Auge – sie sind noch deutlich größer, als ich erwartet hatte.
Der Runner 3 wird sorgfältig verpackt in wenigen Einzelteilen geliefert.
Der erste Aufbau ist fix erledigt. So geht’s:
- Faltverriegelung seitlich am Gestell lösen.
- Wagen aufklappen.
- Hinterräder aufstecken (auf Klick-Geräusch achten!).
- Verdeck aufstecken, beidseitig mit Klettverschlüssen am Rahmen fixieren, Reißverschluss über dem dünnen Querstreben parallel zum Schieber schließen (siehe Foto).
- Verdeck und Rückenlehne mit dem dicken Reißverschluss über dem Sichtfenster verbinden.
- Schutzbügel und Getränkehalter aufstecken.
Einen passenden Regenschutz zum Runner 3 kannst Du separat kaufen, er heißt „Hauck Pushchair Raincover 3W“.
👉 Muss ich die Reifen beim Runner 3 aufpumpen?
Nein, die Reifen sind bei Lieferung bereits aufgepumpt, geben aber noch ein bisschen nach. Das ist gut so, weil leicht aufgepumpte Reifen Hindernisse besser abfedern.
Nur, wenn Du einen langen Ausflug auf einem asphaltierten Gelände planst (z.B. stillgelegte Bahntrasse, Stausee-Umrundung), dann kannst Du die Reifen eventuell noch etwas fester aufpumpen. Der maximale Reifendruck beträgt beim Vorderrad 2,4 und bei den Hinterrädern 2,5 bar.
👉 Federung einstellen für verschiedene Untergründe
Kann es schon losgehen? Fast: Du hast jetzt noch die Möglichkeit, die Federung der Hinterräder anzupassen. Dafür befindet sich unterhalb der Federn an den Hinterrädern auf jeder Seite ein schwarzer Hebel. Ich klappe beide Hebel mit etwas Kraftaufwand nach vorne in Richtung Hinterachse. So stelle ich die Federung weich ein, schließlich möchte ich den Runner 3 als erstes im Wald testen.
Klappst Du die Hebel wieder zurück in Richtung Vorderrad, stellt sich die Federung auf hart um. So eingestellt, läuft der Wagen auf festen Untergründen ruhiger.
👉 Vorderrad arretieren
Auch das Vorderrad kannst Du per Knopfdruck feststellen. Um es zu fixieren, drückst Du den grauen Hebel nach oben. Zeigt der Hebel nach unten, ist das Rad um 360 Grad schwenkbar – das macht den Buggy trotz seiner großzügigen Abmessungen wendig.
Hauck Runner 3: Die wichtigsten Fakten
Bevor wir in den eigentlichen Test einsteigen, noch kurz die wichtigsten Eckdaten zum Hauck Runner 3:
Gewicht | 14,4 kg |
Klappmaß | ca. 61 x 87 x 46 cm |
Klappmaß ohne Hinterräder, Bügel & Getränkehalter | ca. 47 x 84.5 x 36.5 cm |
Maße aufgebaut | 116 x 62 x 107 cm |
Max. Gewicht des Kindes | 22 kg |
Farben | – Olive – Jungle Green |
So fährt sich der Hauck Runner 3 im Test
Ich habe in den letzten Monaten viele unterschiedliche Kinderwagen probegeschoben und verglichen, in letzter Zeit vor allem kompakte Reisebuggys mit kleinem Faltmaß. Dagegen wirkt der Hauck Runner 3 mit seinen großen Reifen natürlich wie ein SUV. Die 62 cm breite Achse passt noch so eben durch die schmale Terrassentür.
Beim ersten Spaziergang geht’s über einen geschotterten Parkplatz bergauf in den Wald, der Untergrund ist uneben und mit dicken Steinen durchsetzt.
Wo jeder andere Kinderwagen schon in die Knie gegangen wäre, macht der Runner 3 richtig Spaß
Hindernisse wie eingetrocknete Spuren von Forstfahrzeugen oder Wurzeln sind kaum spürbar.
Am Hang teste ich die Feststellbremse, sie rastet hörbar mit einem Klick-Geräusch ein und der Wagen steht ganz sicher.
Bergab kommt die Handbremse zum Einsatz. Mit ihr kannst Du das Tempo des Buggys drosseln oder ihn abrupt zum Stehen bringen, sie funktioniert quasi wie beim Fahrrad. Gerade bei starkem Gefälle hast Du den Wagen so gut unter Kontrolle. Zusätzlich solltest Du die Sicherheitsschlaufe am Schieber nutzen.
Ich kannte diese Kombi aus zwei Bremsen so noch nicht und finde sie sehr benutzerfreundlich, weil man sie intuitiv sofort versteht. Von hochpreisigeren Outdoor-Buggys kenne ich andere Systeme, die noch etwas ausgefeilter sind (TFK, Thule), zum Teil aber auch eher unpraktisch (Mountain Buggy).
👉 Große Hinterräder und verstellbarer Schieber
Die fast 40 cm großen Hinterräder mit Gummiprofil und die sanfte Federung machen die Tour durch die Natur problemlos mit.
Weil der Schieber sehr ausladend gestaltet ist und Du ihn bis auf eine Höhe von 109 cm einstellen kannst, haben auch großgewachsene Eltern genug Beinfreiheit.
Welche Vorteile Luftreifen bei Kinderwagen haben, erklärt Dir meine Kollegin Jenny in ihrem Beitrag über die besten Buggys mit Luftreifen.
Trotz seines Namens steht in den Sicherheitshinweisen des Runner 3: „Dieses Produkt ist nicht zum Joggen oder Skaten geeignet“. Warum? Weil die EU-Norm DIN EN 1888 das sportliche Laufen mit Kinderwagen generell verbietet, gilt jeder Buggy von Haus aus erst einmal als nicht geeignet, ganz egal, wie stabil er konstruiert ist.
Obwohl der Runner 3 einige wichtige Kriterien eines Sport-Kinderwagens erfüllt, darf der Hersteller die sportliche Nutzung nicht offiziell erlauben. Denn dafür braucht es eine zusätzliche Sicherheitsprüfung. Und nur, wenn der Hersteller seinen Kinderwagen durch dieses – vermutlich recht kostspielige – Prüfverfahren zertifizieren lässt, darf er sein Produkt als jogging-tauglich bezeichnen.
Für Dich heißt das: Sportliche Spaziergänge, Wandertouren oder die Walking-Runde beim Buggyfit sind mit dem Runner 3 ein Kinderspiel. Aufs Joggen oder Skaten solltest Du sicherheitshalber aber verzichten.
➔ Mehr zum Thema liest Du hier: Mit welchem Kinderwagen kann man joggen gehen?
So komfortabel ist der Runner 3 für Dein Kind
Wann ist ein Kleinkind im Buggy wirklich zufrieden? Richtig: Wenn es schläft. Der Hauck Runner 3 hat gute Voraussetzungen dafür. Die Rückenlehne lässt sich schön flach einstellen, die Liegefläche ist mit 83 x 36 cm sehr großzügig bemessen und das erweiterbare Verdeck schützt vor Wind und Sonne (UV-Schutz 50+).
Ein Highlight an heißen Tagen ist das große Netzfenster im Kopfbereich. So zirkuliert die Luft perfekt und Dein Kind schwitzt im Schlaf nicht so stark. Außerdem hast Du es so gut im Blick.
Auf der festen Fläche über dem Vorderrad können ältere Kinder ihre Füßchen gut abstellen.
Um die Sitzfläche noch etwas gemütlicher zu machen, bekommst Du eine gepolsterte Sitzauflage als separates Zubehör (Seat Liner).
👉 Ab wann und wie lange kann Dein Kind im Hauck Runner 3 mitfahren?
Der Runner 3 ist ein echter Sportwagen, verwende ihn also möglichst erst, wenn Dein Kind in der Lage ist, sich aus eigener Kraft hinzusetzen, das ist frühestens mit 6 Monaten der Fall. Erst dann sind seine Rückenmuskeln stark genug, um sich im Buggy aufrecht zu halten. Mehr zu diesem Thema findest Du im Beitrag „Ab wann ein Buggy für Dein Baby sinnvoll ist“.
Du möchtest Dein Baby im Runner 3 transportieren, obwohl es noch nicht sitzen kann? Dann stelle die Rückenlehne ganz flach ein; in der kühlen Jahreszeit kannst Du es in eine passende Soft-Tragetasche legen (z.B. Carry n Play).
Weil der Sitz so groß und breit gestaltet ist, hat der Runner 3 eine extrem lange Nutzungsdauer. Mehr als 22 kg sollte Dein Kind nicht auf die Waage bringen – dieses Gewicht erreichen die meisten Kinder aber tatsächlich erst mit etwa 6 Jahren (Quelle: RKI).
Wie praktisch ist der Hauck Runner 3 für Eltern?
Einige Features sind mir beim Runner 3 besonders positiv aufgefallen:
- Einfacher Klapp-Mechanismus
- Sehr griffiger Schieber
- Praktisches Fach unter dem Verdeck mit wasserdichtem Reißverschluss (für Schlüssel, Handy etc.)
- Getränkehalter
- Einfaches Verstellen der Rückenlehne per Kordelzug (klappt sogar mit einer Hand)
- Unempfindlicher Bezug
- Einfach zu öffnende Gurtschnalle (für Erwachsene!)
- Aufklappbarer Schutzbügel (praktisch zum Rein- und Rausnehmen des Kindes)
Der Einkaufskorb könnte für meinen Geschmack zwar noch etwas größer sein, toll finde ich dafür die magnetisch verschließbare Abdeckung, die den Inhalt vor Schlammspritzern schützt.
👉 Hauck Runner 3 zusammenklappen: So geht’s
Den Faltmechanismus und noch ein paar weitere Funktionen des Runner 3 zeige ich Dir in diesem kurzen Video:
Passt der Hauck Runner 3 in Dein Auto?
Im Vergleich zu vielen „normalen“ Buggys ist der Runner 3 recht sperrig. Zur Erinnerung: Zusammengeklappt misst er 61 x 87 x 46 cm. In meinen Kombi passt er problemlos hinein und die Kofferraumabdeckung lässt sich noch schließen. Allerdings füllt er mehr als die Hälfte des Kofferraums aus. Im Alltag egal, auf Reisen mitunter etwas problematisch.
Zum Glück lassen die Hinterräder sich ganz leicht abnehmen, indem Du an den grauen Hebeln an der Hinterachse ziehst. Dann braucht der Buggy deutlich weniger Platz:
Wenn Du Hinterräder, Schutzbügel und Getränkehalter entfernst, verringert sich das Packmaß auf ca. 47 x 84.5 x 36.5 cm.
Nach dem Zusammenfalten steht der Buggy von alleine. Allerdings würde ich das draußen so nicht mehr machen, weil der Schieber dabei leicht schmutzig wird. Zum Abstellen im Hausflur ist das aber natürlich praktisch.
Fazit: Robuster Begleiter für aktive Eltern zum fairen Preis
Der Hauck Runner 3 ist ein durchdachter Outdoor-Kinderwagen, der gegenüber vielen Konkurrenzprodukten vor allem mit seinem günstigen Preis und der coolen Optik punktet.
Er ist zwar etwas schwerer und sperriger als normale Buggys, dafür aber deutlich vielseitiger einsetzbar und Dein Kind passt auch länger hinein. Von mir gibt’s deshalb eine eindeutige Kaufempfehlung.
Du bist noch unsicher? Wenn Du einige der folgende Fragen mit „ja“ beantworten kannst, dann ist der Runner 3 der Richtige für Euch:
☑️ Liebst Du Waldspaziergänge und machst im Urlaub auch mal eine Bergtour?
☑️ Möchtest Du mit dem Buggy nicht die üblichen Kurzstrecken, sondern auch längere Routen zurücklegen?
☑️ Wohnst Du auf dem Land, und Eure täglichen Wege führen über Kies oder Schotter?
☑️ Oder lebst Du in der Stadt, machst aber gerne flotte Spaziergänge am Flussufer oder durch den Park?
☑️ Hast Du einen Hund?
☑️ Willst Du im Alltag mit Kleinkind fit und aktiv bleiben, aber keine Unsummen für einen Profi-Joggingkinderwagen ausgeben?
Konnte ich im Hauck Runner 3 Test alle Deine Fragen beantworten? Falls nicht, schreibe uns gerne einen Kommentar!