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Schlafbedarf Baby: Tabelle und 5 Tipps für erholsamen Babyschlaf


Heute beschäftigen wir uns mit einem Thema, dass allen Eltern auf der Seele brennt – dem Schlafbedarf beim Baby. Diese Angelegenheit ist deshalb so brisant, weil ein ausreichender und guter Babyschlaf einen großen Einfluss auf Dein Wohlbefinden und das Deines Kindes hat.

Zusätzlich zum eigenen Schlafmangel wirst Du als Mama oder Papa mit zahlreichen Meinungen und Mythen zum Schlaf konfrontiert. Vielleicht hat Dir auch schon einmal jemand von diesem fantastischen Säugling erzählt, der direkt ab dem ersten Tag durchgeschlafen hat? Dieser Beitrag klärt nicht nur darüber auf, ob das möglich ist, sondern auch, wie der Schlafbedarf beim Baby tatsächlich aussieht.  

Schlaf- und Wachphasen Baby: Tabelle 

Bevor wir den Schlafbedarf beim Baby tiefgehend beleuchten, verschaffen wir uns erst einmal einen Überblick. Bitte beachte, dass die Schlafzeiten für Babys aus der Tabelle reine Richtwerte sind.  

Alter des Kindes Tagesschlaf in Stunden Anzahl der Nickerchen Nachtschlaf in Stunden  Ø Schlafbedarf Baby (Stunden/24h) 
Neugeborene 4–8 viele (variiert), ca. 5 8–9 16–18 
3 Monate 4–5 10 14,5 
6 Monate 3–4 2–3 10–11 14,2 
10 Monate 2–3 1–2 11–12 14 
12 Monate 2–3 1–2 11–12 14 
18 Monate 1,5–2 11–12 13,5 
2 Jahre 1–2 11–12 13 
Schlafbedarf von Babys und Kleinkindern

Schlafbedarf von Neugeborenen 

Neugeborene haben einen sehr hohen Schlafbedarf. Sie schlummern fast den ganzen Tag, im Schnitt 16 bis 18 Stunden. Dabei unterscheidet sich ihr Schlafrhythmus erheblich von dem älterer Babys und Erwachsenen. Denn sie können noch nicht zwischen Tag und Nacht unterscheiden. Somit verteilt sich ihr Schlaf relativ gleichmäßig auf 24 Stunden. Bei den meisten Neugeborenen kannst Du 5 Schlafphasen zählen, die zwischen 2 und 4 Stunden dauern. Dazwischen ist der Säugling wach und möchte gefüttert und gehalten werden.  

Schlafbedarf Baby 3 Monate 

Wenn Dein Baby 3 Monate alt ist, beginnen sich der Schlafbedarf und Schlafrhythmus Deines Babys allmählich zu verändern. Im Durchschnitt benötigen Säuglinge in diesem Alter 14,5 Stunden Schlaf pro 24 Stunden. Langsam begreift Dein Baby den Unterschied zwischen Tag- und Nachtschlaf, weshalb es jetzt nachts meistens mehr schläft als tagsüber. Es verbringt rund 10 Stunden im Bett, die restliche Schlafzeit verteilt sich in der Regel auf 3 Nickerchen am Tag.  

 
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Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass ein 3 Monate altes Baby nachts normalerweise nicht 10 Stunden durchschläft. Es wacht zwischendurch immer wieder kurz auf, um zu trinken, aus einem Nähebedürfnis oder bei vollen Windeln. Dennoch stellst Du jetzt vielleicht fest, dass die Zeiträume länger werden, bis Dein Kind zur nächsten Mahlzeit aufwacht.

Es ist niedlich, die Kleinen im Schlaf zu beobachten. Denn oftmals macht ihr Mund bereits Saugbewegungen, bevor sie aufwachen. Dadurch signalisieren sie, dass sie Hunger haben.

Schlafbedarf Baby 6 Monate 

Mit etwa 6 Monaten stabilisiert sich der Schlafrhythmus Deines Babys weiter. Der Schlafbedarf reduziert sich leicht im Vergleich zu den ersten Lebensmonaten. Babys in diesem Alter benötigen nur noch etwa 14,2 Stunden Schlaf pro Tag

Der Nachtschlaf wird nun zunehmend konsistenter und länger. Babys ab 6 Monaten schlafen typischerweise etwa 10 bis 11 Stunden pro Nacht. Manche Säuglinge fangen an, jetzt durchzuschlafen. Das bedeutet, dass das Kind mindestens 6 Stunden am Stück schläft. Bitte mach Dir keine Sorgen, wenn Dein Kind weiterhin noch nicht durchschläft. Der Schlafbedarf beim Baby ist von Kind zu Kind unterschiedlich, genauso wie der Zeitpunkt des Durchschlafens.

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Durchschlafen bedeutet, dass Dein Baby mindestens 6 bis 8 Stunden ohne Unterbrechung schlummert. Das bedeutet aber auch, dass es um 2 Uhr Früh aufwacht, wenn Du es um 20 Uhr ins Bett bringst. Zwar hast Du selbst dann wahrscheinlich noch nicht ausreichend Schlaf bekommen, aber Dein Nachwuchs hat – der Definition nach – durchgeschlafen.  

Tagsüber benötigen Babys im Alter von 6 Monaten etwa 3 bis 4 Stunden Schlaf, verteilt auf 2 bis 3 Nickerchen.  

Schlafbedarf Baby 10 Monate 

Mit etwa 10 Monaten ist der Schlafrhythmus Deines Kindes meistens relativ stabil. Der durchschnittliche Schlafbedarf liegt bei etwa 14 Stunden pro Tag. In dieser Phase sind die Schlafenszeiten klarer zwischen Tag- und Nachtschlaf aufgeteilt. 

Babys im Alter von 10 Monaten schlummern typischerweise etwa 11 bis 12 Stunden pro Nacht. Viele Säuglinge können jetzt längere Zeiträume durchschlafen, obwohl es immer noch normal ist, dass sie gelegentlich aufwachen. Dann brauchen sie Trost oder haben Hunger.  

Tagsüber benötigen Babys in diesem Alter noch etwa 2 bis 3 Stunden Schlaf. Dieser verteilt sich auf 1 bis 2 Nickerchen. 

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Schlafbedarf Baby 12 Monate 

Mit etwa 12 Monaten hat Dein Baby einen relativ festen Schlafrhythmus entwickelt. Der durchschnittliche Schlafbedarf liegt bei etwa 14 Stunden pro Tag. In diesem Alter sind die Schlafenszeiten klar zwischen Tag- und Nachtschlaf aufgeteilt. 

Nachts schläft Dein Kind jetzt typischerweise etwa 11 bis 12 Stunden. Tagsüber benötigen Babys in diesem Alter etwa 2 bis 3 Stunden Schlaf, verteilt auf 1 bis 2 Nickerchen.  

Zwischen 12 und 18 Monaten verändert sich der Schlafbedarf beim Baby in Bezug auf den Mittagsschlaf. Irgendwann erfolgt in diesem Zeitraum die Umstellung von 2 Schläfchen auf eines. Wann es so weit ist, kommt auf das Kind an. Du kannst an den folgenden Signalen ablesen, dass Dein Baby möglicherweise bereit ist: 

  • Widerstand beim 2. Nickerchen: Wenn Dein Kind zunehmend Schwierigkeiten hat, beim zweiten Nickerchen einzuschlafen.
  • Verkürzte Schlafdauer: Wenn Dein Kind bei beiden Nickerchen nur kurz schläft, aber trotzdem insgesamt gut ausgeruht wirkt. 
  • Längere Wachphasen: Wenn Dein Kind länger wach bleiben kann, ohne übermäßig müde oder quengelig zu werden. 
  • Nachtschlaf beeinträchtigt: Wenn das zweite Nickerchen dazu führt, dass Dein Kind abends schwerer einschläft oder früher aufwacht. 

Babyschlaf mit 18 Monaten 

Mit 18 Monaten hat Dein Kind wahrscheinlich einen ziemlich stabilen Schlafrhythmus. Der durchschnittliche Schlafbedarf in diesem Alter liegt bei etwa 13,5 Stunden pro Tag. Der Nachtschlaf dauert dabei normalerweise 11 bis 12 Stunden. Die allermeisten Kinder schlafen jetzt durch. Allerdings kommt gelegentliches Aufwachen immer einmal vor – und zwar bis zum Lebensende.  

Tagsüber benötigen 18 Monate alte Kinder etwa 1,5 bis 2 Stunden Schlaf. Den meisten – nämlich 96 % – reicht jetzt ein Mittagsschlaf. Der Übergang von 2 Schläfchen auf einen Mittagsschlaf ist oft abgeschlossen.  

So schlafen Kinder mit 2 Jahren 

Mit 2 Jahren hat Dein Kind bereits eine feste Schlafroutine entwickelt. Der durchschnittliche Schlafbedarf in diesem Alter liegt bei etwa 13 Stunden pro Tag, wovon ca. 11 bis 12 Stunden Nachtschlaf sind. Das Durchschlafen ist jetzt normalerweise kein großes Thema mehr. Tagsüber benötigen Kinder in diesem Alter etwa 1 bis 2 Stunden Schlaf, normalerweise in Form eines einzigen Mittagsschlafs.  

Sollte Dein Kleinkind noch nicht durchschlafen, lies Lara’s Beitrag, der die Ursachen dafür erklärt und Dir konkrete Tipps an die Hand gibt.

Schlaf- und Wachzeiten beim Baby: reine Richtwerte 

Die in der Tabelle und im Text angegebenen Wach- und Schlafzeiten beim Baby sind nur Richtwerte. Sie dienen Dir als grobe Orientierungshilfe, denn Dein Baby ist einzigartig. Seine Schlafbedürfnisse lassen sich nicht in eine Schablone pressen. Deshalb ist es völlig normal, wenn Dein Nachwuchs nicht exakt nach den Muster aus der Schlafbedarf-Tabelle schlummert.  

Verschiedene Faktoren sind dafür verantwortlich, dass Dein Kind mal einen höheren und dann wieder einen geringeren Schlafbedarf hat: 

  • Neugeborene haben noch keinen festen Rhythmus.
  • Jedes Baby (wie auch jeder Erwachsene) hat einen individuellen Schlafbedarf.
  • Bei Wachstumsschüben ändert sich der Schlafbedarf von Babys häufig. Manche brauchen mehr Schlaf, andere weniger.
  • Wenn Babys krank sind, zahnen oder sich aus anderen Gründen nicht wohlfühlen, schlafen sie in der Regel anders. Manche mehr, manche weniger. 
  • Dann gibt es auch noch das Phänomen der Schlafregressionen. Dabei schlafen die Kleinen plötzlich wieder schlechter und haben vorübergehend einen geringeren Schlafbedarf. 

Es gibt verschiedenste Gründe, warum Kinder nicht nach einem bestimmten Schema schlafen. Die allermeisten Ursachen sind vollkommen harmlos. Hast Du allerdings den Verdacht, dass mit Deinem Baby irgendetwas nicht stimmt, dann wende Dich vorsichtshalber immer an Deinen Kinderarzt bzw. Deine Kinderärztin.

2-3-4 Regel für den Baby Schlaf: Erklärung und Anwendung 

Die 2-3-4 Regel ist eine einfache Faustregel, die Eltern hilft, den Schlafrhythmus ihres Babys zu strukturieren. Sie wird für gewöhnlich bei Babys zwischen 6 und 12 Monaten eingesetzt. Diese Regel bezieht sich auf die Anzahl der Stunden, die ein Baby zwischen den einzelnen Schlafphasen wach bleibt, und kann helfen, den Tag zu planen und den Schlafbedarf besser zu decken. 

So funktioniert die 2-3-4 Regel: 

  • Rund 2 Stunden Wachzeit nach dem morgendlichen Aufwachen 
  • Etwa 3 Stunden Wachzeit nach dem ersten Nickerchen 
  • Circa 4 Stunden Wachzeit nach dem zweiten Nickerchen 

Beispiel für einen typischen Tag nach der 2-3-4 Regel 

Damit Du es Dir besser in der Praxis vorstellen kannst, habe ich Dir einen Tagesablauf nach der 2-3-4-Regel aufgeschrieben: 

  • 7 Uhr: Aufwachen 
  • 9 Uhr: Erstes Nickerchen (ca. 1–2 Stunden) 
  • 11 Uhr: Wachzeit 
  • 14 Uhr: Zweites Nickerchen (ca. 1–2 Stunden) 
  • 16 Uhr: Wachzeit 
  • 20 Uhr: Nachtschlaf 

Die Regel hilft dabei, den Tagesablauf Deines Babys vorhersehbarer und strukturierter zu gestalten. Regelmäßige Schlafenszeiten helfen Deinem Kind, sich besser an einen festen Rhythmus zu gewöhnen. Obwohl die 2-3-4 Regeln eine Struktur bietet, lässt sie genügend Spielraum für individuelle Bedürfnisse.

Obwohl ich persönlich prinzipiell gegen alle Arten von Schlaftraining bin, kann ich mich mit der 2-3-4 Regel anfreunden. Sie kann Dir und Deinem Säugling helfen, eine Routine zu entwickeln. Deshalb kannst Du sie einfach einmal ausprobieren. Schaden kann das (in meinen Augen) nicht.

Mein Baby schläft plötzlich viel 

Vielleicht bist Du nicht auf diesem Beitrag gelandet, weil Dein Kind zu wenig schläft. Möglicherweise ist es genau andersherum und der Schlafbedarf bei Deinem Baby ist gerade besonders groß. Das ist normal kein Grund zur Sorge. Es gibt viele Ursachen dafür, wenn ein Säugling plötzlich sehr viel schläft.  

Dahinter können Krankheiten oder Entwicklungsschübe stecken. Wichtig ist, dass Dein Baby ansonsten gesund ist. Das erkennst Du daran, dass es in den Wachphasen aktiv ist, eine rosige Gesichtsfarbe hat, gut trinkt und an Gewicht zulegt. Auch hier gilt wieder – sicherheitshalber suchst Du immer den Arzt auf, wenn Du Dir Sorgen machst, dass etwas mit Deinem Baby nicht stimmt.

Schlafbedarf Baby: So hilfst Du Deinem Baby gesund und erholsam zu schlafen 

Wenn Du bestimmte Punkte beachtest, kannst Du Deinem Kind dabei helfen, seinen Schlafbedarf optimal zu stillen.

1. Bettgehzeit bestimmen 

Die ideale Bettgehzeit für Babys variiert je nach Alter, individuellen Bedürfnissen und familiären Gewohnheiten. Bei Neugeborenen solltest Du eher auf die Müdigkeitszeichen achten als eine konkrete Schlafenszeit einzuführen. Besteht ab rund 3 Monaten dann ein besserer Tag-Nacht-Rhythmus, kannst Du eine Schlafenszeit zwischen 18 und 20 Uhr anpeilen. Viele Babys zwischen 6 und 12 Monaten gehen zwischen 19 und 20 Uhr ins Bett. Diese Zeit kannst Du auch für ältere Kinder beibehalten. 

Wichtig ist, dass die Schlafenszeiten immer relativ strikt eingehalten werden. Dadurch entsteht ein guter Rhythmus. Kinder haben außerdem bestimmte Zeitfenster für den Schlaf. Wird dieser Slot verpasst, kann es mehr als eine Stunde dauern, bis der Nachwuchs wieder müde wird und einschlafen kann.

2. Schlafroutinen entwickeln 

Neben der gleichbleibenden Uhrzeit kannst Du Dein Baby auch mit weiteren Maßnahmen beim Einschlafen unterstützen. Entwickelt eine Schlafroutine, die immer gleich abläuft. Vielleicht gibt es nach der Abendmahlzeit ein kurzes Bad, anschließend wird der Schlafanzug angezogen. Dann geht es ins Bettchen, wo noch gesungen wird. Führt eine Routine ein, die sich für Dich und Dein Baby richtig anfühlt.

Wenn Du den Ablauf immer gleich gestaltest, erkennt ihn Dein Baby wieder. Es weiß, was als nächstes kommt. Das gibt ihm Sicherheit und sein System fährt besser herunter. So kann der Schlafbedarf beim Baby einfacher und besser gedeckt werden. 

3. Müdigkeitszeichen erkennen 

Um das richtige Zeitfenster zum Einschlafen nicht zu verpassen, beobachtest Du Dein Baby aufmerksam. Denn es zeigt Dir ganz genau, wenn es müde wird. Zu den Müdigkeitszeichen gehören: 

  • Gähnen 
  • Augenreiben
  • Unruhe oder Quengeln 
  • Wegschauen von Spielsachen oder Personen 

Bei diesen Anzeichen solltest rasch, aber ruhig handeln und Dein Baby zeitnah ins Bett bringen. Am besten ist der Säugling bereits fertig zum Schlafen, bevor die Müdigkeitszeichen auftauchen. Starte also rechtzeitig mit der Bettgeh-Routine.

4. Gesunde Schlafumgebung schaffen 

Um den Schlafbedarf beim Baby zu decken, spielt die sichere und gesunde Schlafumgebung eine wichtige Rolle. Hier sind einige wichtige Aspekte: 

  • Lege Dein Baby zum Schlafen immer auf den Rücken, um das Risiko des plötzlichen Kindstods (SIDS) zu verringern.  
  • Entferne alle Kuscheltiere, zusätzliche Kissen und lose Bettdecken. Nutze einen Schlafsack für das Baby, dessen TOG-Wert zur Temperatur im Schlafzimmer passt.
  • Achte auf eine feste Matratze und ein sicheres Babybett. 
  • Stelle die Raumtemperatur auf 18 bis 20 Grad ein. Dann schlafen Babys am besten.  
  • Sorge für eine ruhige und möglichst dunkle Umgebung.  

5. Körperliche Nähe

Babys wünschen sich Körperkontakt und Nähe beim Einschlafen, weil sie sich so am sichersten fühlen. Ob Du diese Bedürfnisse erfüllst, indem Du Dein Kind streichelst, in den Schlaf trägst oder stillst, bleibt Dir überlassen.  


Quellen:  

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