Unser Kleiner ist nun schon 6 Monate alt. Manchmal kann ich es kaum glauben, das schon 6 Monate vergangen sind seit der Geburt. Noch einmal dieselbe Zeit und mein Kleiner feiert seinen ersten Geburtstag. Das letzte halbe Jahr ist relativ schnell vorbei gegangen und war schon gut gefüllt mit Terminen, Alltag und Aufgaben. Das nächste halbe Jahr wird voraussichtlich noch gefüllter sein. Durch meinen ersten Sohn gibt es natürlich schon viele feste Termine und was vielleicht viel wichtiger ist, einen Tagesablauf. Wie ein Rhythmus, der den Tag in viele kleine und große Zeitabschnitte aufteilt: aufstehen, anziehen, frühstücken, Zähne putzen, zum Kindergarten bringen, vom Kindergarten abholen, Zuhause oder außer Haus spielen, zu Abend essen, Sandmännchen gucken, im Bad bettfein machen, zu-Bettgeh-Ritual mit Mama oder Papa genießen. Anfangs empfand ich diesen relativ festen Tagesablauf als sehr anstrengend. Das Stillen hatte keinen festen Rhythmus und ich musste trotzdem rechtzeitig in der Kita sein, meinen Großen abholen und wieder rechtzeitig Zuhause sein, um zu stillen. Über die Monate hinweg hat mein Alltag mit Baby jedoch auch etwas Rhythmus bekommen. Zumindest kann ich nach und nach etwas rhythmisches erkennen, womit sich „arbeiten“ lässt. Nachdem mein Kleiner gestillt wurde, spielt er eine Weile, bis er müde wird. Das merke ich daran, dass er sich oft die Augen reibt und zu meckern anfängt. Nach dem Schlafen kommt wieder eine Spielzeit und dann geht es nach Stillen bzw. Brei wieder von vorne los. Ob der Tag morgens mit frisch gestillt oder ausgeschlafen losgeht, ist mal so und mal so. Von Zeit zu Zeit verändert sich der Tagesablauf etwas, durch die Fortschritte meines Kleinen und ich versuche mich darauf einzulassen. Diese Woche habe ich z.B. bemerkt, dass mein Kleiner mehr Abwechselung beim Spielen braucht. Nach etwa 10 min spielen ist er gelangweilt. Anfangs dachte ich, er ist schon wieder müde, da er nach kurzer Zeit immer mehr meckerte. Aber auf meinem Arm war er nicht mehr müde, sondern sah sich sehr interessiert um. Daraus leitete ich ab: Bei Mama ist es schöner als auf dem Boden mit Kuscheldecke und Spielzeug! Also hab ich die Babytrage geschnappt, meinen Kleinen rein gesetzt und mich dann wieder an die Arbeit gemacht. Aber schnell gab mir mein Sohnemann zu verstehen, dass das nun auch nicht das Richtige ist. Ratlos habe ich ihn an einer anderen Stelle abgelegt und er sah mich gespannt an. Daraufhin gab ich ihm ein anderes Spielzeug und er hat zufrieden weiter gespielt und erzählt. Zuerst hielt ich das noch für einen glücklichen Zufall, doch nach einem weiteren Spielzeug- und Ortswechsel ahnte ich, dass er ab sofort einfach mehr Abwechselung braucht. Das funktioniert natürlich nicht, wenn er tatsächlich müde oder hungrig ist oder die Windel mal wieder gewechselt werden muss. Aber im Grunde hat es sich seit ein paar Tagen so eingependelt, dass ich meinen kleinen Spatz immer wieder an einen anderen Ort lege und ihm ein anderes Spielzeug gebe. Mal liegt er im Stubenwagen unter dem Mobile, dann unter dem Rainforest-Bogen mit Musik und Licht, als Nächstes auf einer Decke in der Küche mit der Eisbär-Rassel oder auf der Matratze mit dem Elefanten-Greifling. Wenn ich das eben Geschriebene so durchlese, klingt das nach stundenlangem Spielen, währenddessen ich alles Wichtige in Ruhe erledigen kann. In Wirklichkeit versuche ich immer möglichst schnell ein paar Sachen zu machen, denn nach 5 -15 min müssen wir wieder weiter wandern. Trotzdem kommt dadurch insgesamt etwas Zeit zusammen, in der ich versuchen kann etwas zu schaffen. Wie schnell sich das wieder ändert, bleibt natürlich abzuwarten, aber momentan bin ich froh, den neuen Spiel-Rhythmus entdeckt zu haben.