In unserer Gesellschaft haben wir vor dem ersten Kind oft wenig mit Babys zu tun. Klar, Babys brauchen Windeln und Kleidung, das ist noch relativ einfach. Aber wie soll ich mein Baby pflegen, worauf muss man achten, welche Fehler kann man machen? Was ist normal, was besorgniserregend? Diesen Dingen mussten wir uns bei unserem Kleinen auch erst einmal schrittweise nähern. Welche Erfahrungen wir gemacht haben und wie wir das mittlerweile, nach neun Wochen, handhaben, möchte ich heute berichten.
Baby pflegen – Die Haut
In den ersten Wochen passiert mit Babys Haut sehr viel: sie schuppt und erneuert sich einmal komplett. Immer wieder bilden sich kleine Pickel oder rote Stellen, die meist nach ein paar Stunden oder Tagen wieder verschwunden sind. Das ist alles kein Grund zur Sorge. Auch die weißen, großen Pickel auf der Nase haben wohl viele Kinder und die verschwinden nach einigen Wochen von selbst. Eine zusätzliche Hautpflege ist meistens nicht nötig. Auch insgesamt ist Babys Haut meistens rosig und weich. Wir haben unseren Benjamin bisher relativ wenig eingecremt oder -geölt, seine Haut soll sich erst einmal selbst regulieren und einpendeln. Nur wenn er irgendwo richtig trockene Stellen hat, mache ich Baby-Öl von Penaten drauf.
Auch beim Baden verzichten wir auf Badezusatz oder Ähnliches. Einfach nur Wasser ist laut unserer Hebamme und Schwester im Krankenhaus das Beste.
In der Windelregion prüfen wir täglich, ob sich irgendwo etwas rötet oder entzündet. Falls das wirklich mal der Fall ist, kommt Calendula-Creme von Weleda drauf. Immer, wenn sein Po etwas gerötet war, haben wir ein oder zwei Tage lang etwas Heilwolle (bekommt man in der Drogerie) zwischen die Backen geklemmt und es war schnell wieder weg.
Aber auch am restlichen Körper hat ein Baby zahlreiche Falten, in denen sich schnell etwas ansammelt. Nachdem wir eine Region nach der anderen „entdeckt“ haben, waschen wir sie nun täglich mit einem Waschlappen und Wasser. Falten, die man anfangs schnell mal vergisst: zwischen den Zehen, am Hals, hinter den Ohren, und in der Handfläche bzw. zwischen den Fingern.
Baby pflegen – Die Haare
Die Haare eines kleinen Babys brauchen kein Shampoo. Sie sind ganz fein und es reicht, sie mit Wasser abzuspülen. Wir haben zwar eine Baby-Bürste mit ganz weichen Borsten, benutzen diese aber kaum. Die Haare legen sich auch so immer schön am Kopf an. Wie man mit Milchschorf bzw. Kopfgneis umgeht, könnt ihr im Beitrag von Kathrin lesen. Wir machen regelmäßig Baby-Öl drauf.
Baby pflegen – Die Nägel
Die Nagelpflege ist tatsächlich etwas tricky. In den ersten Tagen sind die Nägel noch so dünn, dass sie wie Papier von selbst reißen und abfallen, oder man kann sie abziehen. Irgendwann werden die Nägelchen aber härter und unser Kleiner hat angefangen, sich selbst damit zu kratzen. Als er das erste mal ein wenig geblutet hat deshalb, habe ich mir ein Herz gefasst und die Baby-Nagelschere ausgepackt. Die gibt es auch in jeder Drogerie und hat eine abgerundete Spitze. Weil die Finger und Nägel noch so klein sind, ist es wirklich eine Arbeit wie Bomben entschärfen, aber bisher habe ich ihn zum Glück noch nie geschnitten.
Baby pflegen – Nase & Ohren
Für verstopfte Nasen gibt es sog. Nasensauger. Mein Mann hat einen günstigen, manuellen geholt – der funktioniert überhaupt nicht, also wenn dann ist wohl ein elektrischer besser. Eigentlich verfügen Babys aber ohnehin über ein natürliches Reinigungssystem, sie niesen nämlich mehrmals am Tag. Manchmal schaffen wir es auch, mit dem Wattestäbchen etwas Schleim herauszuziehen. Grundsätzlich sollte man damit aber vorsichtig sein und nie etwas zu weit in die Nase hineinstecken. Das Organ ist noch so fein und empfindlich, dass die Gefahr besteht, was kaputt zu machen. Auch die Ohren sollte man nur von außen reinigen, innen befinden sich feine Häärchen, die nicht abbrechen dürfen (sie befördern alles langsam nach außen). In den ersten Wochen kommt relativ viel aus den Ohren, wahrscheinlich noch Reste von Fruchtwasser & Co.
Baby pflegen – Die Augen
Die meisten Babys haben in den ersten Wochen einen verstopften Tränenkanal auf mindestens einer Seite. Das ist keine Augenentzündung und muss nicht vom Arzt begutachtet werden. Das Auge ist dann, vor allem nach dem Schlafen oder Weinen, sehr verklebt. Der Schleim ist weiß, solange er im Auge ist und wird erst an der Luft gelblich. Wir haben das Auge immer mit einer Calendula-Lösung abgetupft und den Tränenkanal leicht massiert. Nach 9 Wochen ist es jetzt endlich vorbei.
Baby pflegen – Die Nabelwunde
Früher war die Regel, dass man sein Baby nicht baden darf, bevor der Nabelstumpf abgefallen ist. Das gilt zum Glück nicht mehr. Wir haben Benjamin am zweiten Tag gebadet und danach alle 2-3 Tage. Hat super geklappt. Ansonsten haben wir die Nabelwunde täglich mit einem in Salzwasser getränkten Wattestäbchen gereinigt. Laut Hebamme ist der Heilungsprozess super verlaufen.