Was Baby led weaning ist und worin die Vor- und Nachteile von „Breifrei“ liegen, habe ich Euch schon erklärt. In diesem Beitrag möchte ich darauf eingehen, was Ihr Eurem Baby an Fingerfood anbieten könnt.
Was man anbieten kann
- Vollwertige Lebensmittel – keine industriell verarbeiteten Produkte und nichts, was Zucker oder Salz enthält.
- Lebensmittel aus jeder der Hauptnährstoffgruppen (dies ist noch nicht ganz so wichtig, solange das Kind mehr experimentiert, als wirklich zu essen)
- Über die Woche verteilt eine breite Palette an unterschiedlichen Lebensmitteln bzw. Speisen, sodass das Kind Gelegenheit hat, die verschiedenen Geschmacksrichtungen und Konsistenten zu probieren.
- Stücke in Größen und Formen, die das Kind gut handhaben kann, wobei zu berücksichtigen ist, dass es seine Fähigkeiten sehr schnell erweitert.
Besteck
- Am Anfang ist eine Gabel leichter zu handhaben als ein Löffel.
- Wenn man dem Kind ab und zu einen fertig beladenen Löffel reicht, hilft ihm das herauszufinden, wie das Ganze funktioniert.
- Wenn man bei dem Tischdecken für das Kind jedes Mal einen Löffel und eine Gabel hinlegt, kann es anfangen mit Besteck umzugehen, sobald es dazu bereit ist.
- Man braucht Geduld, wenn das Kind anfängt, Besteck zu benutzen. Wahrscheinlich wird es nur sehr langsam Fortschritte machen. (Wenn man versucht, es ihm beizubringen oder es zur Benutzung zu animieren, werden am Ende wahrscheinlich beide frustriert sein.)
- Es ist besser, wenn man sich nicht einmischt oder dem Kind „hilft“, solange es nicht darum bittet.
- Es ist wichtig, ein gutes Vorbild zu sein – wenn das Kind beim Essen mit Besteck zuschauen kann, wird es dies viel eher selbst probieren wollen.
Einfaches Fingerfood für den Anfang
- gedämpftes (oder leicht gekochtes) ganzes Gemüse wie z.B. grüne Bohnen, Babymais, Zuckererbsen
- gedämpfte (oder leicht gekochte) Blumenkohl- oder Brokkoliröschen
- gedämpfte, im Backofen geröstete oder in der Pfanne gebratene Gemüsesticks, z.B. Karotte, Kartoffel, Aubergine, Süßkartoffel, Steckrübe, Pastinake, Zucchini, Kürbis
- rohe Salatgurkensticks
- dünne Avocadoscheiben (nicht zu reif)
- Hühnchen (in Streifen oder am Schenkelknochen) – warm (d.h. frisch zubereitet) oder kalt
- Obst wie Birne, Apfel, Banane, Pfirsich, Nektarine, Mango – entweder ganz oder zu Sticks geschnitten
- in Sticks geschnittener Hartkäse, z.B. Cheddar oder Emmentaler
- Brotsticks oder Grissini, Reiswaffeln oder Toast-Streifen – pur oder mit hausgemachtem Aufstrich, z.B. Sardine und Tomate oder Hüttenkäse
- Frikadellen oder Hamburger
- Lamm- oder Hühnchen-Nuggets
- Fischfrikadellen oder Fischstäbchen
- Falafel
- Linsenplätzchen
- Reisbällchen (aus Sushi-Reis oder Basmatireis mit Dhal)
Frühstücksideen
- frisches Obst
- selbstgemachter Haferbrei: Beim Kochen etwas gedämpften oder geriebenen Apfel oder Birne, Brombeeren oder Blaubeeren, Rosinen, getrocknete Aprikosen, Datteln, Preiselbeeren oder Feigen zugeben. Fruchtmus, frisch gemahlene Nüsse oder Sonnenblumenkerne oder Erdbeeren können am Tisch untergerührt werden. Obwohl Frühstücksbrei meist aus Haferflocken zubereitet wird, können auch Reis- und Quinoaflocken verwendet werden.
- Naturjoghurt (Vollfettstufe) mit frischem Obst (Babys und Kleinkinder sind oft begeistert bei der Sache, wenn sie Beeren oder gedämpftes bzw. püriertes Obst in ihr Joghurt einrühren oder Obststücke darin eintunken dürfen.)
- Rührei (gut durchgegart)
- Toast, Haferplätzchen oder Reiswaffeln mit Nusscreme, Frischkäse oder Fruchtaufstrich mit 100 % Fruchtanteil
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