Entspannung in der Schwangerschaft ist wichtig – zum Beispiel mit ätherischen Ölen. Aber Achtung: Nicht alle sind in der Schwangerschaft erlaubt, manche sind sogar gefährlich. Die wichtigsten Infos rund um ätherische Öle in der Schwangerschaft und natürlich auch, welche Aromaöle Dir besonders gut tun, verrate ich Dir hier.
Ätherische Öle richtig eingesetzt
- Ätherische Öle werden in Apotheken, Reformhäusern und auch Drogerien angeboten.
- Am besten besprichst Du vorab mit Deiner Ärztin oder Hebamme, welche ätherischen Öle Du in der Schwangerschaft problemlos verwenden kannst.
- Wenn Du unter zu hohem oder zu niedrigem Blutdruck, , einer Störung der Schildrüsen- oder Nierenfunktion, Asthma oder Diabetes leidest, solltest Du keine Aromatherapie beginnen.
- Kaufe nur naturreine Öle (sie heißen auch Aromaöle).
- Ätherische Öle müssen dunkel und kühl aufbewahrt werden (maximal bei Zimmertemperatur, aber nicht im Kühlschrank), da sie im Sonnenlicht ihre Wirksamkeit und ihren Duft verlieren.
- Bitte nur sehr sparsam verwenden.
- Vor der ersten Anwendung solltest Du testen, ob Du allergisch auf die Inhaltsstoffe reagierst. Dazu einfach 1-2 Tropfen des Öles in die Armbeuge geben und 24 Stunden warten. Wenn Du keinen Ausschlag bekommst, kannst Du das Öl benutzen.
- Den Kontakt mit Augen, Schleimhäuten und offenem Feuer unbedingt vermeiden.
- Ätherische Öle sollten schnell aufgebraucht werden (je nach Öl am besten innerhalb von 6-12 Monaten), da ältere Öle durch die Oxidation in Verbindung mit Sauerstoff unerwünschte Hautreaktionen hervorrufen können. Deshalb nur kleine Mengen mit maximal 10 ml kaufen.
Möglichkeiten der Aromatherapie in der Schwangerschaft
Ätherische Öle können Dir in der Schwangerschaft auf unterschiedliche Weise helfen:
- Als Massage über die Haut gelangen ätherische Öle in das Bindegewebe, die Muskulatur und die Blutbahn. Sie sind immer nur verdünnt anzuwenden, d.h. Du mischt sie vorab mit einem Basisöl. Dazu gibst Du beispielsweise 2-3 EL Mandel-, Sonnenblumen- oder Jojobaöl in eine Schale und mischst dieses mit 5 Tropfen des ätherischen Öls.
- 1-2 Tropfen Öl in eine mit Wasser gefüllte Duftlampe geben und genießen, wie sich der Raum mit wohltuendem Duft füllt
- Alternativ kannst Du auch 1-2 Tropfen ätherisches Öl in das Wasser eines Duftverneblers träufeln. Das Öl verteilt sich dann per Ultraschall über den verdunstenden Wasserdampf im Raum
- Auch als Badezusatz bieten sich ätherische Öle an. Weil sie sich nicht mit Wasser verbinden, solltest Du vorab 4-5 Tropfen des Öls in 2-3 EL frischer Milch, Sahne oder Honig verrühren. Sobald die Wanne voll ist, kannst Du die Mischung in das Badewasser geben und so noch besser entspannen. In unserem Beitrag „Baden in der Schwangerschaft“ erkläre ich Dir, was erlaubt ist und was Du dabei beachten solltest.
Ätherische Öle für Schwangere
Die folgenden ätherischen Öle helfen nicht nur bei Schwangerschaftsbeschwerden, sondern schenken auch Ruhe und Entspannung:
- Lavendelöl wirkt beruhigend auf das zentrale Nervensystem und lässt Dich besser schlafen. Auch gegen Kopf-, Rücken- und Beckenschmerzen kann es helfen.
Alles über Lavendel in der Schwangerschaft liest Du hier. - Eukalyptusöl hilft bei Erkältungskrankheiten, da es die Atemwege befreit und beim Abhusten helfen kann. Zusätzlich kann es Dich bei einem Vollbad entspannen und wirkt gegen Stress.
- Rosenöl wird von Hebammen schon sehr lange zur Geburtsvorbereitung verwendet. Der blumige Duft erhellt Dein Gemüt und entspannt gleichzeitig. Zusätzlich lockert es die Beckenmuskulatur, wenn es auf die Schenkelinnenseiten geschmiert wird.
- Grapefruitöl verhilft Dir zu einer besseren Stimmung und lindert auch Schwangerschaftsübelkeit – genau, wie auch Zitronen-, Mandarinen- oder Orangenöl.
- Zypressenöl hilft gegen geschwollene Gelenke und Hämorrhoiden.
- Melissenöl ist ein Allround-Talent und hilft bei verschiedenen Problemen, u.a. bei Bauchkrämpfen, aber auch bei Angst- oder leichten Panikzuständen.
- Jasminöl wirkt ebenfalls gegen Ängste, auch bei der Geburt.
- Sandelholzöl nimmt die Spannung und hilft, neue Energie zu sammeln. Gleichzeitig wirkt es harmonisierend und beruhigend.
Ätherische Öle in der Schwangerschaft: diese bitte nicht!
Einige ätherischen Öle fördern die Durchblutung und sind stark anregend, so dass sie vorzeitige Wehen auslösen können. Andere sind sogar teilweise giftig. Auf diese ätherischen Öle solltest Du in der Schwangerschaft verzichten:
- Anis
- Basilikum
- Eisenkraut (Zitronenverbene)
- Fenchel
- Gewürznelke
- Kampfer
- Kardamom
- Lorbeer
- Muskat
- Nelken
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Thuja
- Thymian
- Thymol
- Wacholder
- Zedernholz
- Zimt
Auch Pfefferminzöl solltest Du am besten ganz weglassen oder nur sehr sparsam einsetzen, da die Anwendung die Gebärmutter stimulieren kann.
Übrigens: auch während der Geburt können ätherische Öle für Entspannung und Schmerzlinderung sorgen. Wenn Du einen Lieblingsduft hast, nimm ihn doch einfach mit in’s Krankenhaus.
Hast Du bereits Erfahrung mit ätherischen Ölen in der Schwangerschaft? Wir freuen uns über weitere Tipps in den Kommentaren.
Mehr Infos dazu findest Du hier.