An manchen Tagen schaffe ich es den kompletten Haushalt (inklusive Bodenwischen und Wäsche falten) zu stemmen, mich zu duschen, mit dem Bub spazieren zu gehen und mich erfolgreich meiner Blogarbeit zu widmen (ein Elternjahr gibt es aufgrund meiner selbständigen Tätigkeit nicht). Doch leider ist das eher die Ausnahme. In der Regel bleibt bei dem unmöglichen Spagat zwischen Arbeit, Haushalt und Kindern jemand oder etwas auf der Strecke. Und wenn es „nur“ meine gute Laune ist…
Frühstück
Die Nächte mit dem 12 Wochen jungen „Milchmäulchen“ sind verdammt kurz, aber länger im Bett liegen bleiben kann ich nicht, denn 6.30 Uhr zeigt der Wecker unserer Tochter (3,5 Jahre) an, dass sie wieder stillen darf (nach der Geburt des Buben hab ich sie nachts abgestillt). Bis etwa 7 Uhr kuscheln wir Mädels also ausgiebig miteinander und dann beginnt die Alltagsroutine. Während Thomas duscht, decke ich den Tisch und ich helfe dem Mädchen beim Anziehen. Ist der Bub gut drauf, versuche ich noch schnell den Abwasch zu machen (wir haben keine Geschirrspülmaschine) – falls nicht, bekommt er seine Kuscheleinheit und der Abwasch muss warten. Nach dem Frühstück fährt Thomas die Große in den Kindergarten. Ich befördere dann entweder den Knaben ins Traumland oder ich setze mich (falls er bereits schläft) an den Rechner. An vier von fünf Vormittagen kann Thomas sich um den Buben kümmern, d.h. er übernimmt die „Bespaßung“ und einen großen Spaziergang im Tuch. Das sind die kostbaren Stunden, in denen ich in Ruhe an meinen Artikeln arbeiten kann.
Mittag
Gegen 11 Uhr versuche ich mich meist in Windeseile dem Kochen, dem Haushalt und meiner Körperpflege zu widmen. Da ich nur in Ausnahmefällen alles schaffe, erstelle ich mir eine innerliche Prioritätenliste. Waschen ist super wichtig. Und frische Wäsche auch. Deswegen kommen ausgewogene, frisch zubereitete Mahlzeiten im Moment eher selten auf den Tisch… Und die Ecken werden rundgeputzt ;)
Nachmittag
Kurz nach 13 Uhr kommt dann unser Mädchen aus der Kita – Thomas holt sie fast immer ab. Für die Nachmittage verabrede ich mich gerne mit befreundeten Müttern, damit sie jemanden zum Spielen hat. Denn bei dem derzeit recht kalten und feuchten Wetter fällt mir mit den beiden Kindern allein zu Hause schnell die Decke auf den Kopf. Außerdem will der Knirps entweder gestillt oder herumgetragen werden. Das sorgt bei mir für ein wahnsinnig schlechtes Gewissen der Großen gegenüber, weil sie nun mal diejenige ist, die immer warten und zurückstecken muss. Steht keine Verabredung an, versuche ich mit den beiden rauszugehen – z.B. in den Zoo – was für mich organisatorisch immer noch eine echte Herausforderung ist. Sachen für zwei packen, beide anziehen und fertig machen. So losmarschieren, dass der Kleine satt und müde ist – bestenfalls lange im Tuch schläft. Immer eine Unterschlupfmöglichkeit im Hinterkopf behalten, falls der Knirps durstig aufwacht. Und trotz aller Konzentration auf den Kleinen, immer beide Ohren und Augen offen halten für die Große. Das schlaucht mich aktuell noch mehr, als eine unruhige Nacht. Vor kalten, verregneten Nachmittagen ohne Verabredung graut es mir. Der Bub schläft nämlich nur im Tragetuch tief und lange (ca. 2-3 Stunden); lege ich ihn ins Bett, wacht er nach 20-30 Minuten wieder auf. Ich könnte meine Tochter also entweder zu einem Spaziergang im Regen überreden oder riskieren, dass wir zu Hause kaum Zeit füreinander haben, weil der Knirps ständig dazwischen funkt. Beides blöd. Schlechtwetterausflüge in die Schwimmhalle oder zum Indoorspielplatz, die wir vor der Geburt oft tätigten, sind leider mit Baby nicht drin – das lässt mein Mama-Herz echt bluten. Neulich bin ich dann vor lauter Verzweiflung zu Ikea gefahren, wo sich unser Mädchen zuerst im „Bälleparadies“ austobte und anschließend beim Eis futtern im Restaurant noch eine „Freundin“ kennenlernte, von der sie sich erst am Ausgang wieder verabschiedete. Ein seltener, aber grandioser Zufall!
Omatag
Einmal in der Woche verbringt meine Schwiegermutter ihren Omi-Nachmittag mit der Großen, was mir ein paar wertvolle Stunden beschert. Viel schaffe ich in diesen meist nicht, aber ich genieße sie trotzdem, weil es sehr entspannend ist, sich mal nur um ein Kind kümmern zu müssen.
Abendritual
Gegen 18 Uhr versuchen wir dann gemeinsam Abendbrot zu essen. Das klappt leider nicht immer. Entweder muss Thomas noch arbeiten oder ich fix liegengebliebenen Kram (z.B. Abwasch) erledigen oder der Kleine möchte im ruhigen Nachbarzimmer in den Schlaf geschaukelt werden. Kurz vor sieben packt Thomas den frisch gewickelten und abgefüllten Knaben ins Tragetuch und marschiert eine Runde um den Block, damit ich die Große in Ruhe ins Bett bringen kann. Eine Dauerlösung ist das nicht, aber im Moment der einzige Weg, beide Kinder liebevoll in den Schlaf zu begleiten. Meist schleiche ich mich Viertel vor 8 aus dem Schlafzimmer – in etwa zur gleichen Zeit kommt Thomas vom Spaziergang zurück. Der Kleine bleibt, bis er aufwacht an Papas Bauch und so arbeiten wir beide an unseren Rechnern, bis der Knirps sich meldet. Damit ist meine Arbeitszeit dann auch in der Regel beendet und ich starte meine Nachtschicht, die bis 6.30 Uhr geht ;)