Austausch mit Gleichgesinnten in der Schwangerschaft und bei der Erziehung


Gerade beim ersten Kind ist am Anfang noch alles neu, ungewohnt und aufregend. Es tauchen viele Fragen im Umgang mit dem Baby auf, die man sich vielleicht nicht gleich selbst beantworten kann und auf die dann auch kein Ratgeber oder das Internet auf die Schnelle einen zufriedenstellenden Tipp geben. Auch ich war das ein oder andere Mal restlos überfordert, obgleich Mika-Flynn wirklich ein pflegeleichtes Baby war und ich mich nicht beschweren konnte.  Am Anfang war es das Stillen, mit dem wir in den ersten Tagen erst warm werden mussten, manchmal wusste ich auch nicht mehr weiter, wenn er schrie und sich partout nicht beruhigen lassen wollte. Die Liste lässt sich dann fortsetzen, je älter die Babys werden. Es tauchen Fragen auf zum Thema Beikost, Schlaf, diversen Kinderkrankheiten, dem Windelinhalt und und und. Aber an wen wende ich mich, wenn ich mich austauschen möchte? Wo finde ich Personen, die sich meine Gedanken und manchmal auch Sorgen rund ums Kind anhören möchten? Bei denen ich das Gefühl habe, verstanden zu werden, weil sie die Probleme oder Geschichten vielleicht ja selbst schon mal erlebt haben oder gerade erleben? Ein paar Tipps und Tricks, wie und wo man als (frischgebackene) Mama Kontakt zu anderen Müttern knüpft oder bei wem man sich Ratschläge bei Fragen etc. holen kann, möchte ich euch heute geben. Bei mir war es so, dass ich die erste im Freundes- und Bekanntenkreis war, die schwanger geworden ist und somit keine Freundinnen hatte, die bereits Kinder hatten. Somit machte ich mir natürlich meine Gedanken, wo ich denn andere Mütter kennen lernen könnte, mit denen ich mich austauschen kann und vielleicht ja sogar den ein oder anderen Spielgefährten für Mika-Flynn finde.

Geburtsvorbereitungskurs

Angefangen habe ich mit dem Geburtsvorbereitungskurs, wo zwar ein paar nette werdende Mamas dabei waren und auch das ein oder andere interessante Gespräch entstand, allerdings zu keiner davon der Kontakt über das Ende des Kurses hinweg gehalten hat. Die Rückbildung machte ich zu Hause und somit überlegte ich mir erst ein paar Wochen nach der Geburt von Mika-Flynn, was wir denn als nächstes für einen Mutter-Kind-Kurs besuchen könnten.

Diverse Mutter-Kind-Kurse

Ausprobiert haben wir vieles. Baby-Massage, Fitness-Spaziergang mit Kinderwagen, Mini-Treff und Kinderturnen. Ersteres fand Mika-Flynn aber ganz furchtbar, sodass wir den Kurs nach kurzer Zeit beendeten und ich hinter die Sache auch gleich einen Haken setzte. Beim Fitness-Spaziergang ging es mir hauptsächlich um den Spaß und darum, wieder in den Sport zurück zu finden. Nebenbei lernte ich dort ein paar nette Mamas kennen, allerdings entstanden sowohl dort, als auch beim Mini-Treff keine Kontakte, die über die Kurse hinaus gingen. Ich muss sogar gestehen, dass ich von manchen Müttern und ihrem Gerede teilweise richtig genervt war. Was ich z.B. ganz besonders schlimm finde, ist ja dieses: „Mein Kind kann dies schon. Und mein Kind macht jenes schon. Wie ist das bei deinem Kind? Kann es das etwa noch nicht?“ Das hat für mich dann nichts mehr mit Austausch zu tun, sondern nur mit Profilieren und sich aufspielen. Ich glaube, das ist sowieso ein Problem vieler Mütter, aber leider so gar nicht mein Fall. Natürlich darf man stolz auf sein Kind sein und auch mal davon erzählen, was es Neues gelernt hat oder schon kann, aber wenn das bei jeder Unterhaltung das Haupt-Gesprächsthema wird, kann ich auch gut darauf verzichten. Ich finde, es sollte bei Unterhaltungen eine gute Balance gefunden werden und sich nicht alles nur ums Kind drehen. Ein bisschen schade fand ich es schon, dass ich bei den Kursen keine Mama gefunden habe, die wirklich mit mir auf einer Wellenlänge gelegen und mit der sich ein längerer Kontakt entwickelt hat, aber erzwingen kann man eben nichts und das macht auch gar keinen Sinn. Und in erster Linie ging es mir ja auch darum, mit Mika-Flynn raus zu kommen, etwas zu unternehmen und uns Gutes zu tun. Er sollte seinen Spaß haben und das war die Hauptsache.

Kita und Kindergarten

Nun, da er seit einem halben Jahr in den Kindergarten geht, enstehen aber auch ganz automatisch mehr Kontakte zu anderen Müttern und Eltern. Man sieht sich öfter, trifft sich zum Basteln, unterhält sich unbefangen beim Bringen und Abholen und verabredet sich dann auch mal auf dem Spielplatz oder trifft sich zu Hause und lässt die Kinder zusammen im Garten spielen, während man Kaffee trinkt. Gerade bei uns im Waldorfkindergarten wird sowieso viel Wert auf das Gemeinsame und den Austausch gelegt.

Mama-Foren

Ausprobiert habe ich aber z.B. auch, als Mika-Flynn noch jünger war, über ein paar Mama-Foren Kontakte zu knüpfen. Allerdings fand ich das eher schwierig. Ich habe mich tatsächlich mit drei Müttern getroffen, mit allen Dreien auch mehrmals, aber gescheitert ist es dann doch an unterschiedlichen Interessen, grundverschiedenen Meinungen oder der Entfernung. Mit allen habe ich mich wohl zu schnell getroffen, ohne davor gewusst zu haben, was mich erwartet und im Internet kann man ja auch viel schreiben und so hindrehen, wie man es braucht. Aber ohne nun öberflächlich wirken zu wollen, von Mrs Flodder im Gammel-Look bis zur Extrem-Öko-Mutter, die mich missionieren wollte und beleidigt war, als es nicht klappte, war alles vertreten. Es ist in diesen Foren alles etwas leichtlebig und unzuverlässig, finde ich. Manche sind auf der Suche nach Gleichgesinnten, antworten dann aber gar nicht erst auf Nachrichten oder lassen sich ewig Zeit. Naja, deswegen habe ich mich dann auch gar nicht mehr länger damit beschäftigt. Und sowieso. Sucht bloß nicht in Foren nach Ratschlägen. Was man da teilweise liest, lässt einem regelrecht die Haare zu Berge stehen. Meinungen und vermeintliche Tipps findet man da, das glaubt man gar nicht und ist, ohne sich so einen Mist durchzulesen, vermutlich besser dran. Da schaue ich dann doch lieber mal bei Twitter oder Instagram rein, denn dort sind wirklich einige liebe Mamas unterwegs, die es mit ihren Ratschlägen auf auftauchende Fragen, meistens auch gut und ehrlich meinen. Und natürlich lese ich auch hier im Babyartikel Magazin oft nach und hole mir hilfreiche und interessante Tipps.

Sale

Die eigene Mama oder Großeltern

Wenn ich wirklich mal einen guten Rat haben wollte oder keine Antwort auf meine Fragen fand, konnte und kann ich mich natürlich auch jetzt noch immer an meine Mama wenden. Sie hat mir von Anfang an geholfen und war für mich da, ohne dabei so zu wirken, als wolle sie mir ihre Meinung aufdrängen. Sie weist mich lediglich darauf hin, wie sie es in der Erziehung meiner Schwester und mir gemacht hat oder machen würde und kann mir ihre Erfahrungen weiter geben, die mir schon in so mancher Situation geholfen haben. Aber deswegen bin ich trotzdem nicht immer nur ihrer Meinung, sondern mache auch einiges so, wie ich es für richtig halte.

Der Partner

Denn da kann ich sowieso sagen, dass ich bzw. wir, der Mann und ich, in vielen Dingen auch einfach nur auf unser Gefühl hören und uns von anderen Meinungen gar nicht so großartig beeinflussen lassen oder lassen wollen. Wir sind uns mittlerweile, was die Erziehung von Mika-Flynn betrifft, sicher, nicht allzu viel verkehrt zu machen, weil wir auf unser Bauchgefühl hören und es so machen, wie wir es für richtig halten. Egal, was da andere sagen oder von uns denken. Reinreden lassen wir uns ungern. Und ich überhöre manche fest gefahrenen, wenn vielleicht ja auch gut gemeinten, aber dann doch etwas veralteten Erziehungstipps auch mal ganz gerne und lasse mich davon auch nicht mehr beeinflussen. Wir sollten viel öfter auf unsere Intuition hören.

Freundinnen, die ebenfalls schon Mama sind und/oder Verständnis haben

Und inzwischen bin ich zum Glück auch nicht mehr die Einzige unter meinen Freundinnen mit Kind und kann mich über den Austausch und tolle gemeinsame Unternehmungen mit unseren Kleinen freuen. Da geht es dann zwar auch mal um die Kids, aber eben auch um die Interessen, die wir vor den Schwangerschaften und dem Mama-Sein hatten.

Wie ist das denn bei euch? Wo habt ihr Gleichgesinnte Mamas oder auch Nicht-Mamas kennen gelernt und was ratet ihr anderen, wo sie den Austausch finden? 

    Weitere Artikel von uns:

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert