Insgesamt 20 Babyflaschen nahm Ökotest im aktuellen Sonderheft „Spezial Schwangerschaft und Geburt 2021“ unter die Lupe. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Keines der untersuchten Produkte fiel durch, keines bekam eine schlechtere Note als „Gut“. Noch besser fiel der Babyflaschen-Test bei den zu den Flaschen passenden Silikon-Saugern aus. Bedenkliche Rückstände kamen in keinem der untersuchten Sauger vor.
Diese Flaschen wurden im Babyflaschen Test untersucht
Von Glas über Kunststoff bis hin zu Edelstahl: Bei den getesteten Flaschen war alles dabei. 11 Flaschen aus Polypropylen, 7 Flaschen aus Glas und 2 Flaschen aus Edelstahl wurden von Ökotest untersucht und beurteilt. Darunter waren neben Flaschen von gängigen Marken wie Nuk, MAM, Nip, Philips Avent, Medela und Lansinoh auch Eigenmarken der Drogeriemärkte Rossmann, Müller und DM.
Babyflaschen im Test: Eine Auswahl der Testsieger
Marke | Material | Note |
---|---|---|
Philips Avent Natural 260 ml | Kunststoff | Sehr gut |
MAM Easy Start Anti Colic | Kunststoff | Sehr gut |
Nip First Moments Weithalsflasche M | Kunststoff | Sehr gut |
MAM Feel Good | Glas | Sehr gut |
Philips Avent Natural 240 ml | Glas | Sehr gut |
Pura Stainless Steel Infant Bottle, Aqua Sleeve | Edelstahl | Sehr gut |
Glasflaschen: Punktabzüge fürs Dekor
Bei den Glasflaschen kritisierten die Tester bei einigen Produkten das Dekor. Der Grund: Hier war Blei enthalten, das in Babyhänden nichts zu suchen hat. Zwar kommen Flascheninhalt und Dekor nicht miteinander in Kontakt, dennoch gab es hierfür Punktabzüge.
Kein Bisphenol A in den Kunststoffflaschen
Die 11 untersuchten Kunststoff-Flaschen bekamen ebenfalls allesamt die Noten Sehr gut bis Gut. Das umstrittene Bisphenol A konnte in keinem der untersuchten Kunststoff-Fläschchen nachgewiesen werden. Seit 2018 ist es für Trinkgefäße und Flaschen für Säuglinge und Kleinkinder verboten. Heutzutage bestehen die meisten Kunststoff-Flaschen aus Polypropylen – ebenso wie die 11 getesteten Flaschen. Geringe Punktabzüge gab es bei 3 von ihnen deshalb, weil sie sich als nicht geruchsneutral erwiesen und auch nach dem Sterilisieren noch einen Eigengeruch hatten. Allerdings hat es laut Ökotest keine Geruchsabgabe an die im Fläschchen enthaltene Flüssigkeit gegeben.
Kunststoffflaschen von Hitze fern halten
Die Ökotest-Tester weisen in ihrem Beitrag auch auf die aktuelle Mikroplastik-Debatte hin. 2020 hatten Wissenschaftler im Rahmen einer irischen Studie nachgewiesen, dass Babyflaschen aus Polypropylen unter Hitzeeinfluss Mikroplastik-Partikel abgeben. Ökotest hat im aktuellen Babyflaschen-Test nicht auf Mikroplastik untersucht und verweist dabei unter anderem auf offene Fragen zur Methodik. Auch habe das Bundesinstitut für Risikobewertung bislang keine abschließende Risikobewertung zur Problematik abgegeben.
Um auf Nummer Sicher zu gehen und die Partikelmenge geringstmöglich zu halten, empfehlen die Tester, sterilisierte Kunststoff-Flaschen gründlich mit kaltem Wasser abzuspülen und abgekochtes Wasser zunächst abkühlen zu lassen.
Edelstahl: Teuer aber nachhaltig
Die beiden im Babyflaschen-Test untersuchten Flaschen aus Edelstahl schnitten jeweils mit der Note „Sehr Gut“ ab. Sie seien zwar preislich etwas höher angesiedelt als ihre Pendants aus Glas und Kunststoff, hätten dafür aber eine besonders lange Lebensdauer. Zusätzlicher Vorteil: Mit alternativen Aufsätzen könne man sie auch über die Babyzeit hinaus als Aufbewahrungsbehälter weiterverwenden.