Die Auswahl an Babypflegeprodukten ist riesengroß und kann einen schon ganz schön überfordern. Doch ist wirklich jede Babypflege gut und nötig für Dein Baby? Wir haben hier eine Übersicht für Dich zusammengestellt, was du unbedingt brauchst und was nicht. Doch zwei Infos schonmal vorweg: Babyhaut ist sehr empfindlich und gesunde Haut braucht kaum Pflegeprodukte.
Braucht man zur Babypflege überhaupt spezielle Produkte?
Wenn Du Dein Baby richtig pflegen und die empfindliche Haut schützen möchtest, solltest Du immer spezielle Babypflege-Produkte verwenden. Denn die Bedürfnisse der Babyhaut unterscheiden sich von denen eines Erwachsenen.
Babys Haut ist rund 5 Mal dünner als die Haut Erwachsener. Außerdem sind die Zellen der obersten Hautschicht viel weniger dicht. Das bedeutet, die Schutzfunktion ist verringert und die Haut von Babys und Kleinkindern ist deutlich anfälliger gegenüber Einflüssen wie Kälte oder Cremes.
Deshalb sind Babypflege-Produkte auch frei von Mineralölen, Parabenen, PEG-Emulgatoren sowie synthetischen Farb- und Duftstoffen. Du solltest generell darauf achten, dass die Babypflege keine synthetischen Inhaltsstoffe enthält. Sie können z.B. Allergien auslösen oder die Haut reizen.
Babypflege: Haut eincremen und massieren
Manche Babys neigen zu trockener Haut. In diesem Fall empfehlen Hebammen Massagen mit Hautöl oder einer Lotion für Babys. Im Sommer kann außerdem eine Sonnencreme notwendig werden.
Nabelpflege
Nach der Geburt eines Babys wird ein kleines Stück der Nabelschnur abgeklemmt. Dieser bleibt am Bauchnabel Deines Babys hängen und fällt im Laufe der nächsten 5 bis 10 Tage ab. Bis dahin muss er allerdings sorgfältig gepflegt werden, damit er sich nicht entzündet. Dazu gehört, dass Du den Nabel nicht unnötig berührst, vor allem beim Wickeln solltest Du vorsichtig sein. Achte darauf, dass Du immer saubere, gewaschene Hände hast, wenn Du den Nabel berührst und halte auch Stuhl und Urin davon fern. Sollte doch einmal Schmutz an den Nabel kommen, kannst Du ihn mit klarem Wasser reinigen. Bevor Du etwas anderes als Wasser verwendest, lass Dich von Deiner Hebamme oder ggf. auch vom Kinderarzt beraten.
Wichtig ist außerdem, dass der Nabel trocken gehalten wird. Dazu kannst Du ihn vorsichtig mit einem trockenen Tuch abtupfen. Außerdem tut es dem Nabelrest gut, wenn er so lange wie möglich an der Luft ist.
Noch mehr Pflegetipps für Babys Nabel findest Du hier:
Babypflege: So kannst Du Dein Baby baden
Um Dein Baby zu baden, eignet sich am besten klares, 36 Grad warmes Wasser. Nutze für die Ermittlung der Badetemperatur am besten ein Badethermometer. Wenn Dein Kind sehr trockene Haut hat, kannst Du einen Schuss Baby- oder Pflanzenöl in das Badewasser machen. Möchtest Du ein Babybad verwenden, achte auf gute Qualität. Dazu solltest Du aber mit dem Kinderarzt/ der Kinderärztin sprechen. Hebammen raten inzwischen davon ab, das Baby täglich zu baden. Einmal bis zweimal pro Woche ist demnach ausreichend. An den anderen Tagen kannst Du Dein Baby mit einem Waschlappen und warmem Wasser waschen.
Worauf Du beim Baden Deines Babys außerdem achten solltest, erfährst Du hier:
Babypflege für die Haare
Solange Dein Kind nicht wirklich schmutzig ist, ist ein Shampoo unnötig. Das ist vor allem im ersten Lebensjahr Deines Babys der Fall. Es reicht völlig aus, die Haare Deines Babys einmal pro Woche mit klarem, warmen Wasser zu waschen. Sobald Dein Baby mehr Haare hat, in denen sich Schmutz verstecken kann, kannst du einmal die Woche etwas Babyshampoo verwenden.
Wenn Du den Milchschorf oder Gneis auf der Kopfhaut Deines Babys entfernen möchtest, massiere die Kopfhaut am besten vorab mit etwas Babyöl. Lass das Öl über Nacht einwirken und bürste die Haare dann mit einer weichen Bürste. Gerade beim empfindlichen Köpfchen Deines Babys solltest Du besonders vorsichtig sein.
Einen aktuellen Test von Ökotest zu Babyshampoo findest Du hier:
▶ Babyshampoo im Test: Krebsverdächtiger Stoff in einem Shampoo für Babys – ÖKO-TEST (oekotest.de)
Und hier kannst Du Tipps und Tricks rund um die stressfreie Haarwäsche nachlesen:
▶ Die besten Tipps: So lieben Kinder Haare waschen | Babyartikel.de
Die richtige Babypflege für die Windelregion
Eine Windeldermatitis, beziehungsweise ein wunder Windelbereich kann sehr schmerzhaft für Dein Baby sein. Deshalb ist es besonders wichtig, den Windelbereich sorgfältig zu pflegen.
Experten empfehlen, Windeln direkt nach einem Stuhlgang oder spätestens alle 4 Stunden zu wechseln. Am besten reinigst Du den Windelbereich mit warmem Wasser und einem Waschlappen.
Bei Jungs sollte man auf keinen Fall die Vorhaut zurückziehen, die Vorhaut ist bei Babys noch fest mit der Eichel verwachsen. Bei der Pflege von Mädchen, vorsichtig die Schamlippen spreizen und mit dem Waschlappen von vorn Richtung Po streichen. Die Richtung ist ganz wichtig, damit sich Darmbakterien nicht verteilen.
Vergiss die Hautfalten nicht. Die Fältchen, zum Beispiel am Po, lassen sich gut mit einem Waschlappen reinigen. Wenn Du dort eingetrockneten Schmutz findest, kannst Du etwas Baby- oder Pflanzenöl auf den Waschlappen geben. Am besten lässt Du Dein Baby nach der Reinigung noch ein bisschen ohne Windel strampeln. So kann der Windelbereich vollständig trocknen. Außerdem lieben Babys das Nacktsein.
Wenn die Haut im Windelbereich sehr gereizt ist, kommt eine Wundschutzcreme mit Zink für Babys infrage. Mit ihrer Hilfe wird der Heilungsprozess beschleunigt. Tipp: Creme immer sparsam auftragen.
Alternativ kannst du auch Heilwolle verwenden. Viele Hebammen schwören auf ihre Wirkung. Lies hier mehr dazu:
▶ Heilwolle: Anwendung beim Baby
Wie Wundschutzcreme im aktuellen Ökotest abschneidet, erfährst Du hier: ▶ Wundschutzcreme Ökotest 2023: Günstig gewinnt, drei bekannte Marken fallen durch
Welche Windel-Marken Ökotest empfiehlt, kannst Du hier nachlesen: ▶ Windeln-Test bei Ökotest: Qualität geht auch günstig
Was ist mit Babypuder und Feuchttüchern?
Auf Babypuder solltest Du besser verzichten. Denn durch die Feuchtigkeit in der Windel, kann das Puder kleine Klümpchen bilden, die an der Haut scheuern. Dies kann zu neuen Hautreizungen führen. Außerdem kann Babypuder auch gefährlich werden, wenn ein Kind dieses versehentlich einatmet. Es kann dann in die Lunge gelangen und zu schwerwiegenden Atembeschwerden führen.
Feuchttücher sind zur Reinigung des Babypopos sehr praktisch, vor allem unterwegs. Wenn Du sie benutzen möchtest, solltest Du auf die Inhaltsstoffe achten und möglichst eine parfümfreie Variante wählen. Alternativ kannst Du Feuchttücher auch selbst herstellen.
Zum Weiterlesen über Feuchttücher:
- Feuchttücher-Test bei Ökotest 2023: Diese Marken sind sehr gut
- Feuchttücher mit Parfüm im Ökotest 2023
Babypflege: Nase und Ohren
Gut zu wissen: Ohren und Nase von Babys reinigen sich von selbst. Du solltest also auf keinen Fall Wattestäbchen benutzen. Es ist nicht nur unnötig, sondern kann auch gefährlich für Dein Baby werden. Zum Beispiel dann, wenn es sich ruckartig bewegt. Außerdem schiebt man mit Wattestäbchen Ohrenschmalz nur noch tiefer in das Ohr. Ist Dein Kind erkältet, reinigst Du seine Nase am besten mit Hilfe eines Nasensaugers.
Nagelpflege beim Baby
Eltern haben oft das Gefühl, dass die Finger- und Fußnägel eines Babys extrem schnell wachsen. In den ersten 6 Lebenswochen sind diese noch sehr weich und fallen meist von selbst ab. Du solltest aber darauf achten, dass sich Dein Baby mit zu langen Nägeln nicht selbst verletzt. In diesem Fall kannst Du sie vorsichtig mit einer Nagelschere schneiden. Du kannst bestimmt Nagelscheren für Babys mit abgerundeten Spitzen kaufen. Wenn Dein Baby beim Schneiden zu unruhig ist, kannst Du sie auch während des Schlafens schneiden.
Detaillierte Infos zum Thema Nagelpflege kannst Du hier nachlesen:
▶ Wann darf ich die Nägel meines Babys schneiden?
Zahnpflege
Zahnärzte empfehlen, dass Du schon vor den ersten Zähnchen täglich den Kiefer Deines Babys mit einer weichen Bürste massieren solltest. Dafür gibt es spezielle Zahnbürsten für Babys. Das ist nicht nur gut für die Durchblutung, sondern gewöhnt Deinen Schatz auch direkt an die tägliche Zahnpflege. Sobald die ersten Zähne durchgebrochen sind, kannst Du außerdem spezielle Zahnpasta für Babys benutzen.
Alle Infos rund ums Zähneputzen Deines Babys findest Du hier:
▶ Zahnhygiene bei Kindern | Babyartikel.de Magazin
Wie Du siehst, brauchst Du für Dein Baby, vor allem in den ersten Lebensmonaten, so gut wie keine speziellen Pflegeprodukte. Wenn Du trotzdem welche verwenden möchtest, achte ganz penibel auf die Inhaltsstoffe. Gibt es denn Babypflege-Produkte, auf die Du nicht verzichten möchtest? Welche sind das?