Nach ziemlich genau sechs Monaten war es so weit. Meine Kleine sollte das erste Mal „normale“, feste Nahrung zu sich nehmen. Vorher hatte sie schon einige Male neugierig auf die Teller von Mama und Papa geschaut. Es interessierte sie sichtlich, was Mama und Papa da so auf Gabel und Löffel haben. Da meine Kleine unter den Kindern ist, die sehr ungeduldig sind, haben wir es dann probiert. Mama und Papa waren dann auch ziemlich aufgeregt, als es um Babys erstes Essen ging und sie das erste Mal „mit am Tisch“ saß.
Brei oder feste Nahrung?
Ich habe mir zu Beginn dieser neuen Essensphase Gedanken gemacht, was für meine Tochter auf dem Ernährungsplan stehen soll – also Brei oder gleich feste Nahrung wie beim Baby Led Weaning. Ich persönlich fand die zweite Herangehensweise einleuchtender. Wieso sollte sich die Kleine erst an Brei gewöhnen, um dann danach auf „normale“ Nahrung umzustellen? Bei meiner Kleinen entschieden wir uns auch deshalb dafür, weil sie in kurzer Zeit viele Zähne bekommen hatte. Dieser Weg erschien mir in dieser Situation richtig. Das kann natürlich bei anderen Kindern ganz anders sein.
Babys erstes Essen: Gedünstetes Gemüse als erste Wahl
Als erste feste Nahrung haben wir der Kleinen gedünstete Süßkartoffel und Karotte serviert. Beides ist leicht zu zerkauen und bleibt nicht leicht im Hals stecken. Außerdem lassen sich Süßkartoffel und Karotte relativ gut verdauen. Ein großes, abwaschbares Lätzchen mit Ärmeln durfte beim ersten gemeinsamen Mahl natürlich nicht fehlen.
Im ersten Moment hat meine Tochter ziemlich ungläubig dreingeschaut. „Was soll das denn jetzt?“, hat ihr Blick ziemlich deutlich ausgesagt. Aber danach hat die Neugier gesiegt. Wir haben ihr dann ein Stück zum Probieren gegeben. Mit Löffel und Gabel konnte sie freilich noch nicht umgehen. Das erste Stück hat sie erst einmal einfach nur so im Mund behalten. Ohne Anstalten zu machen, die Süßkartoffel zu kauen oder gar zu schlucken.
Nach einem kleinen Hinweis von Mama und Papa, doch zu kauen – mit deutlich vorgemachten Kaubewegungen, ging es so langsam los. Der Mund meiner Kleinen stand dabei halb offen. Das meiste vom Essen purzelte munter wieder heraus. Diese ersten Essversuche sind eine gute Gelegenheit, einen eventuellen Putzfimmel auszukurieren. Denn dieses Durcheinander beim Essen dauert in der Regel einige Zeit.
Ein längerer Lernprozess
Essen ist gar nicht so einfach wie für Erwachsene. Bei Babys erstem Essen war ich froh, vorher tatsächlich ein paar Ratgebertexte gelesen zu haben. Das hat mir bei den nun folgenden Situationen geholfen, Ruhe zu bewahren. Es ist für die Kleinen nämlich anders als für uns Erwachsene nicht so einfach, die Essensstücke überhaupt erst einmal zu kauen und dann Richtung Rachen zu befördern. Auf eine Weise, die nicht zu Verschlucken führt. Dieser Vorgang braucht tatsächlich mehr Übung als gedacht.
Zwei Mal hat sich meine Kleine richtiggehend schwer getan. Obwohl es nicht so war, dass sie Essen in die Luftröhre bekommen hat. Es war eher so, dass sie nicht wusste, was sie mit dem neuen Essen im Mund bzw. Rachen anfangen sollte. Das hat dann dazu geführt, dass sie anfing, zu würgen. Es fiel mir nicht ganz leicht, damit umzugehen. Natürlich liegt es an uns als Eltern, in dieser Situation wachsam zu sein und einzuschreiten, wenn es doch mal brenzlig wird.
Ihre Mama hat sie dann auch kurzerhand geschnappt und ihr das Essen aus dem Mund geholt. Das fand die Kleine nicht so toll. Sie ist sogar erschrocken. Aber dieser Moment war auch ganz schnell wieder vorbei. Letztendlich haben die Neugier über die ungewohnten Geschmackseindrücke und die neue Konsistenz der Nahrung stets gesiegt. Das war auch ein interessanter Eindruck für mich.
Chaos ist in der Anfangszeit normal
Zu einem natürlichen Umgang mit Nahrung gehört meiner Meinung nach auch, dass meine Kleine Süßkartoffel, Kürbis & Co. in die Hand nehmen und genauestens begutachten darf. Babys erstes Essen bedeutet, dass man im Nachgang viel saubermachen muss. Meine Tochter hat es geliebt, die Stücke zu zerquetschen oder Kürbis in ihren Wasserbecher zu schmeißen. Oder Brot auf den Boden fallen zu lassen, um zu schauen, was dann passiert. Für Eltern, die nicht mit einer Engelsgeduld ausgestattet sind, ist das nicht immer einfach.
Die ersten beiden Male im neuen Essensmodus waren schon heftig. Die Kleine hat sich das Gesicht, das Lätzchen, ihr Tischchen, den Boden unter ihr und auch Mama und Papa richtiggehend „eingesaut“. Nach dem Essen hat es schon einige Zeit gedauert, alles wieder sauber zu machen. Wichtig ist hier, immer mit Chaos beim Essen zu rechnen.
So isst meine Tochter heute
Ich bilde mir ein, dass diese „Freiheiten beim Essen“ dazu geführt haben, dass meine Tochter tatsächlich einen guten Zugang zu Essen gefunden hat. Sie isst, jetzt im Kleinkindalter, alles Mögliche. Also Gemüse, roh und gekocht, Fisch und Kartoffeln, die ganze Bandbreite. Sie sagt auch „Das schmeckt mir“ oder „Bäh, das will ich nicht!“ Sie hat Vorlieben entwickelt und es gibt Dinge, die sie nicht so gern hat. Bei ihr ist das die Zucchini.
Meiner Kleinen dabei zuzuschauen, wie sie sich auch beim Essen entwickelt hat, gehört für mich zu den spannendsten Dingen überhaupt. Ich wünsche auch Dir dabei viele spannende Momente!
Babys erstes Essen: Wie war das bei Euch? Schreibe uns gern einen Kommentar