Wenn Babys geboren werden, beherrschen sie zuerst nur die Babysprache. Das Sprechen müssen sie erst erlernen, mitteilen können sie sich jedoch sofort. Schon Neugeborene bringen ihre Bedürfnisse und Wünsche zum Ausdruck. Im Laufe ihrer weiteren Entwicklung kommunizieren Babys durch ihre Körpersprache, ihre Mimik und auch durch Laute. Und manchmal ist es gar nicht so einfach die Babysprache zu verstehen und zu wissen, was Dein Baby im Moment braucht. Ich möchte Dir deshalb anhand von ein paar Beispielen erklären, wie Du die Babysprache besser verstehen kannst.
Babysprache – Wenn Babys schreien
Babys Stimme lernst Du bereits im Kreißsaal kennen. Der erste Schrei eines Kindes ist das Lebenszeichen des Neugeborenen und dient vorrangig der Atmung. Schon wenig später macht Dein Kind mit seiner Stimme aber auch noch auf etwas ganz anderes aufmerksam: Dein Baby hat Hunger.
Babysprache – Schreien und Überstrecken
In der Babysprache ist schreien und überstrecken ein Zeichen für Schmerzen. Oft haben die Kleinen Bauchschmerzen beim oder nach dem Trinken und wölben ihren Rücken. Bedenke dabei, dass auch Hunger für das Baby eine Form von Schmerz ist. Durch seine Schreie und das Überstrecken will es Dir vielleicht auch zeigen, dass es noch oder wieder hungrig ist.
Babysprache – Schreien und Beine anziehen
Wer Bauchschmerzen hat, zieht die Beine an. Das ist nicht nur bei uns Erwachsenen so, sondern auch bei den Kleinen. Das Anziehen der Beine ist in der Babysprache ein Zeichen dafür, dass das Bäuchlein weh tut. Der Darm Deines Babys muss sich erst an Muttermilch bzw. Fläschchennahrung gewöhnen und so kommt es vor, dass die Kleinen gerade in den ersten Monaten oft mit Blähungen zu kämpfen haben.
Gegen Babys Bauchschmerzen helfen Bauchmassagen, Wärme (Körnerkissen o. ä.), das Tragen im Fliegergriff, Nähe und ganz viel Ruhe und Geduld.
Babysprache – An der Faust nuckeln
Hunger drückt Dein Baby nicht nur durch Schreien aus. Wenn Dein Kleines an seiner Hand lutscht, mit der Zunge rollt und dabei schmatzt, heißt das in der Babysprache, dass es wahrscheinlich hungrig ist. So weißt Du nach einer Weile schon, bevor Dein Baby schreit, dass es Zeit für die nächste Mahlzeit ist.
Das Nuckeln an der Faust hat daneben aber noch weitere Funktionen: Dein Baby beruhigt sich selbst, wenn es an seinem Daumen oder der Hand saugt und lutscht.
Babysprache – Augen reiben
Wenn Babys ihre Äuglein reiben, ist das meist unmissverständlich: Wahrscheinlich ist Dein Kind müde. Gähnt Dein Kleines außerdem, ist weinerlich und bewegt seinen Kopf hin und her, so ist Dein Baby reif für sein Bett.
Babysprache – Ohren ziehen
Wenn kleine Kinder an ihren Ohren ziehen oder sie berühren, sind sie oftmals müde. Das Ziehen an den Ohren kann ebenso wie das Reiben der Augen ein Signal dafür sein, dass es Zeit für ein Nickerchen ist.
Daneben kann das Ziehen an der Ohren auch der Beruhigung dienen oder bedeuten, dass Dein Baby überreizt ist und sich zurückziehen möchte.
In den seltensten Fällen zeigt das Baby mit dem Ziehen an den Ohren an, dass ihm die Ohren weh tun. Die richtige Schmerzstelle können Kinder erst etwa ab dem 2. Lebensjahr benennen oder zeigen. Ist Dein Baby allerdings erkältet oder fiebrig, so kann das Reiben der Ohren bedeuten, dass Dein Kind Schmerzen hat.
Und Achtung: Später, wenn Dein Kind schon größer ist, kann es sein, dass es nur deshalb an den Ohren zieht, weil es das interessant findet.
Das schönste Lächeln der Welt
Im 2. Lebensmonat, ungefähr in der 6. Lebenswoche, wird Dein Baby das erste Mal bewusst lächeln. Im Gegensatz zum unbewussten Engelslächeln, das die Kleinen bereits im 1. Lebensmonat zeigen, freut sich Dein Baby nun bewusst. Beruhigend: Wenn Dein Baby lacht, geht es ihm gut und es fühlt sich wohl.
„Ich weiß einfach nicht, warum mein Baby schreit!“
Was in meinen Ausführungen ganz simpel klingt, stellt im Alltag oft eine Herausforderung dar: Lass Dich deshalb nicht verunsichern. Eltern wissen natürlich in der Praxis nicht immer sofort, was das Baby möchte oder warum es gerade weint, weil sie die Babysprache noch nicht ganz verstehen – auch beim 6. Kind nicht. Zunächst dauert es eine Weile bis sich Mama, Papa und das Baby kennengelernt haben und die Eltern die Babysprache des Kindes richtig deuten können. Und auch später kommt es natürlich vor, dass man nicht immer weiß, was mit dem Kind los ist oder was es mitteilen möchte. Wichtig ist, dass Du für Dein Kind da bist und auf Dein Gefühl vertraust – alles andere ergibt sich von selbst.