Kaiserschnitt bei Beckenendlage?

Beckenendlage – Muss da immer ein Kaiserschnitt gemacht werden?


„Mein Kind liegt immer noch verkehrt herum und ich soll jetzt einen Termin zum Kaiserschnitt ausmachen.“ Das ist ein Satz, den ich im Geburtsvorbereitungskurs oder in der Schwangerenbetreuung immer wieder höre. Aber:

Muss denn wirklich ein Kaiserschnitt gemacht werden?

In den letzten Jahren wird immer häufiger ein Kaiserschnitt bei einer absehbaren Beckenendlagen- oder Steißlagengeburt vorgenommen. Einer der Gründe dafür sind Studien zu „spontanen“ Beckenendlagengeburten, die falsch ausgewertet wurden. Es wurde behauptet, dass bei einer Beckenendlagengeburt mehr Kinder sterben würden oder es bei der Geburt zu Komplikationen für das Kind käme. Diese Schlussfolgerung kann man so aber nicht ziehen, denn viele der Geburten hätten auf diese Weise gar nicht durchgeführt werden dürfen: Meist waren Geburtshelfer nicht erfahren genug oder das Kind war zu groß. Auch wurden Kinder für tot erklärt, die vorher schon im Mutterleib gestorben waren und nicht wegen der Folgen der Geburt. Eine spontane Beckenendlagengeburt ist genau so sicher wie die bei Schädellage, vorausgesetzt, dass es keine Risikofaktoren bei Mutter und Kind gibt und das geburtshilfliche Team gut ausgebildet ist. Wenn sich Euer Kind, aus welchem Grund auch immer, nicht in Schädellage dreht, und Ihr einen Kaiserschnitt umgehen wollt, sucht Euch eine Klinik, die Beckenendlagengeburt auf normalem Wege anbietet. Eine Klinik wird dies auch nur dann anbieten, wenn sie erfahren darin ist, denn sonst würden sich die Ärzte einem zu hohen Risiko aussetzen. Eine gute Klinik wird auch noch mal genaue Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass Ihr und Euer Kind für eine solche Geburt „geeignet“ seid. Um eine geeignete Geburtsklinik zu finden, sprecht mit Eurer Hebamme oder Eurem Frauenarzt.  

    Weitere Artikel von uns:

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert