Wir haben einige verschiedene Tragetücher und Tragehilfen zu Hause. Lange habe ich mich gefragt, warum es eigentlich keine Tragehilfe gibt, bei der man die Schultergurte wie bei einem Tragetuch auffächern kann, um die Last zu verteilen. Jetzt weiß ich, es gibt sie: die Mei Tai Trage. Was diese Kombination aus Tragetuch und vorgenähter Tragehilfe sonst noch kann, haben wir in den letzten Wochen getestet.
Die ByKay Mei Tai Babytrage: Unsere Erfahrungen
Optik
Wer bei Tragetüchern gleich an Öko-Mütter und Batik-Shirts denkt, der ist bei ByKay an der falschen Adresse. Der Denim Dark Jeans Stoff sieht nicht nur schick und modern aus, er ist auch sehr dünn und atmungsaktiv und besteht aus einem Baumwoll-Leinen-Mix. Auch für Männer erscheint mir das Design sehr attraktiv, meiner jedenfalls findet es ansprechender, als die Tragetücher, die wir bisher benutzt haben.
Handhabung
Die Mei Tai Trage wird zunächst einmal auf Hüfthöhe gebunden. Hier verfügt die ByKay Trage über einen extra breiten Hüftgurt, der aber ganz einfach mit einem Knoten gebunden wird. Danach wird das Baby vor den Körper genommen, die Trage über seinem Rücken ausgebreitet, die Gurte über die eigenen Schultern gelegt und hinter dem Rücken überkreuzt. Über die Beinchen des Babys kommen die Schultergurte seitlich wieder nach vorne, werden unter dem Po des Babys überkreuzt und unter den Beinchen, um die eigene Hüfte wieder nach hinten geführt und da verknotet. Was sich jetzt vielleicht erst einmal kompliziert anhört, ist in Wirklichkeit gar nicht so schwer. Die Trage wird mit einer ausführlichen Beschreibung geliefert, in der auch erklärt wird, wie man ein Neugeborenes zusätzlich stützen kann, wie man die Trage seitlich bindet oder auf dem Rücken. Das einzige, was ich mir selbst zusammenreimen musste war, wie man die Größe des Rückenteils auf die Länge des Babys anpasst. Dieses Rückenteil ist nämlich sehr groß, was den Vorteil hat, dass auch größere Babys darin noch bequem getragen werden können. Bei unserem 75-cm-Baby hatte ich allerdings damit zu kämpfen, dass sein Kopf darin bis über die Ohren versinkt und er natürlich kaum etwas sieht bzw. kaum Bewegungsfreiheit hat. Mit seinen 10 Monaten fand er das nicht besonders gut. Mit einem einfachen Trick kann man allerdings Abhilfe schaffen: Vor dem Binden rolle ich die Trage am Hüftgurt 1-2 Mal ein und binde sie erst dann um meine Hüfte. Dadurch verkleinert sich das Rückenteil und ich kann den Kleinen z.B. auch mit freien Armen tragen. Einziger echter Negativpunkt in der Handhabung ist die Länge der Träger – dieses Problem besteht aber meines Wissens nach bei jeder Mei Tai Trage: Die Träger sind so lang, dass sie, wenn die Trage nicht gebunden ist, auf dem Boden liegen. Das ist in der Wohnung kein Problem, wenn man aber, so wie wir, das Kind im Freien häufiger rausnehmen und später wieder reinsetzen möchte, dann wird die Trage schnell dreckig. Vor allem bei nassem Boden ist das eine sehr unangenehme Situation.
Tragekomfort
Hier ist die Mei Tai Trage wirklich unschlagbar. Sie passt sich dem Körper – dem eigenen und dem des Babys – an wie ein Tragetuch, ist flexibel und weich, und ist gleichzeitig einfach zu binden. Was mich wirklich überzeugt hat, sind die breit aufzufächernden Schultergurte. Man kann sie, wie beim elastischen Tragetuch, über die ganze Schulter ausbreiten, oder schmal lassen – je nachdem, wie viel Bewegungsspielraum man gleichzeitig haben möchte.
Preis-Leistung
Mit fast 90 EUR gehört die ByKai Trage schon zum gehobeneren Preis-Segment. Es gibt sicherlich günstigere Hersteller, allerdings bieten diese Tragen dann auch weniger Komfort und sind optisch weniger ansprechend als die von ByKai. Daher finde ich den Preis durchaus gerechtfertigt, gute Tragen haben eben ihren Preis.
Fazit
Mit der ByKai Trage haben wir neben unserer Manduca die erste Trage, die sowohl ich, als auch mein Mann gut nutzen können. Sie ist hübsch, einfach zu verwenden und verursacht bei mir keine Nackenschmerzen.