Bei der Chlamydien-Infektion handelt es sich um eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen der Welt, die meist durch die Bakterienspezies Chlamydia trachomatis ausgelöst wird und können Infektionen an Schleimhäuten verursachen. Ursächlicher Erreger der Infektion sind die sogenannten Chlamydien. Diese Bakterien vermehren sich in den menschlichen Körperzellen und lösen je nach Untergruppe verschiedene Krankheiten aus. Dieses Bakterium verursacht meist Erkrankungen im Genitalbereich und Entzündungen am Auge, die eine Erblindung zur Folge haben können.
Wer kann Chlamydien bekommen?
Frauen und Männer können gleichermaßen von einer Chlamydien-Infektion betroffen und Überträger der Bakterien sein. Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr rund 300.000 Frauen neu an einer solchen Infektion.
Da Chlamydia trachomatis oft keine auffälligen Krankheitszeichen hervorrufen, sind viele Männer und Frauen Überträger, ohne es zu wissen. Frauen sind anatomisch bedingt besonders gefährdet, sich durch ungeschützten Sex mit Chlamydien anzustecken, da sich bei ihnen der Muttermund besonders leicht infizieren kann. Die Gefahr einer Chlamydien-Infektion ist deswegen, insbesondere bei Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern, die beim Geschlechtsverkehr kein Kondom benutzen, besonders hoch.
Die Infektionen verlaufen bei etwa acht von zehn Frauen und fünf von zehn Männern ohne Symptome und bleiben daher meist unentdeckt. Sie können dadurch leicht unwissentlich an andere weitergegeben werden. Man geht davon aus, dass zwischen sechs und 20 Prozent der Bevölkerung mit Chlamydien infiziert sind.
Symptome und Folgen der Chlamydien-Infektion
Typische Krankheitszeichen einer Chlamydien-Infektion bei Männern und Frauen sind Juckreiz, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie ein dünnflüssiger, gelblicher oder eitriger Ausfluss im Genitalbereich.
Typische Symptome bei Frauen:
In vielen Fällen weisen Frauen, die sich unbemerkt mit Chlamydia trachomatis infiziert haben, dabei keinerlei spürbare Krankheitszeichen auf. Jedoch kann genau das bei einer nicht behandelten Infektion zur Unfruchtbarkeit führen! Unter anderem können Übelkeit und Erbrechen in Kombination mit einem vaginalem Infekt, irreguläre Menstruationsblutungen, Zwischenblutungen, Kontaktblutungen (beim Geschlechtsverkehr) und Bauchweh im unteren Bauchbereich (vager bis stark beißender Schmerz)
Typische Symptome bei Männern:
Männer, die sich mit Chlamydien infiziert haben, weisen häufig eine Entzündung der Harnröhre auf.
Infektion während der Schwangerschaft
Schwangere Frauen, die mit Chlamydia trachomatis infiziert sind, erleiden häufiger einen vorzeitigen Blasensprung, Frühgeburten oder Fehlgeburten. Zudem ist es auch wahrscheinlich, dass eine infizierte Frau den Erreger während der Geburt auf ihr Baby überträgt.
Diagnose & Therapie von Chlamydia trachomatis
Um eine Infektion zu diagnostizieren, entnimmt der Arzt im Zuge einer körperlichen Untersuchung einen Abstrich sowie eine Urinprobe, die er danach im Labor untersuchen lässt.
Die Therapie einer Chlamydia trachomatis Infektion geschieht meist durch die Gabe der Antibiotika Makrolide, Tetracycline, Doxycyclin oder Azithromycin. Schwangere Frauen mit einer Infektion werden meist mit den Antibiotika Erythromycin, Amoxicillin oder Josamycin behandelt.
Nach einer Ansteckung bleibt ein Zeitraum von etwa sieben bis 21 Tagen. Sollte eine Infektion unbehandelt bleiben, kann dies zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Unfruchtbarkeit, Erblindung oder Fehlgeburten bei Schwangerschaften führen.
Kann Chlamydia trachomatis geheilt werden?
Früh erkannte Infektionen haben sehr gute Heilungschancen. Statistisch sind nach einer antibiotischen Behandlung mit Makrolid-Antibiotikum nach zwei bis fünf Wochen über 95 Prozent der Betroffenen ohne Keimnachweis und somit geheilt.
Nach Einnahme der Antibiotika klingen die Beschwerden rasch ab. Sicherheitshalber sollte sich jedoch auch der Partner auf Chlamydien getestet werden oder zumindest einen Selbsttest durchführen.
Chlamydien und Unfruchtbarkeit
Chlamydia trachomatis Infektionen gelten als häufigste Ursache für eine erworbene Unfruchtbarkeit, da eine Infektion mit Chlamydien zu einer Verklebung der Eileiter führen kann. Eine Infektion kann jedoch auch harmlos verlaufen: Bei rund der Hälfte der infizierten Frauen ohne Symptome klingt die Infektion von alleine ab, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.
Nicht nur die weibliche, sondern auch die männliche Fortpflanzungsfähigkeit kann durch eine Infektion Schaden nehmen. Mögliche Folgen sind Nebenhoden- und Prostataentzündungen sowie Harnröhrenverengungen, die zur Zeugungsunfähigkeit führen können.
Gefahr für das Neugeborene?
Chlamydien können die Gesundheit des ungeborenen Kindes schädigen oder das Kind während der Schwangerschaft infizieren. 20 bis 50% der Neugeborenen von Patientinnen sind erkrankt. Die Folgen sind Bindehautentzündungen, etwa 10 Tage nach der Geburt und Lungenentzündung.
Was kann man zur Vorbeugung tun?
Um die Gefahr von Chlamydia trachomatis Infektionen einzudämmen, bieten die gesetzlichen Krankenkassen einen kostenlosen Test auf Chlamydien an. Frauen können ihn bis zum abgeschlossenen 25. Lebensjahr einmal jährlich in Anspruch nehmen. Außerdem gehört ein Chlamydien-Test zu den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Kennen sich die Sexpartner noch nicht lange sollte generell ein Kondom beim Geschlechtsverkehr genommen werden.
Nicht eine Quelle für die Aussagen. Schade.